E-Commerce: So gelingt der Online-Handel

Sowohl für das B2C-Geschäft als auch für B2B-Unternehmen spielt der elektronische Handel heutzutage eine enorme wirtschaftliche Rolle. Egal, ob Autos, Immobilien, Modeartikel oder Kugelschreiber: Alles kann digital über Online-Marktplätze oder Online-Shops gehandelt werden. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen kann der Online-Handel ein wichtiger Eckpfeiler der Zukunftsstrategie sein.

Zuletzt aktualisiert am 03.06.2025
© Svetlana Damjanac

E-Commerce in Deutschland

Der Online Handel ist seit Jahren ein wachsendes Geschäftsfeld, auch hierzulande: Laut einer Prognose der Markt- und Meinungsforschungsinstitution Statista soll der Umsatz im E-Commerce in Deutschland bis 2029 auf 129,34 Milliarden Euro ansteigen, für das Jahr 2025 soll der Umsatz hingegen bei 98,27 Milliarden liegen. Lesen Sie auf hier, wie Sie E-Commerce für Ihr Unternehmen nutzen können, welche Möglichkeiten sich Ihnen dabei bieten und wie Sie die Potenziale optimal nutzen.

Definition

E-Commerce: einfach erklärt

E-Commerce ist Handel im Internet. Konkret umfasst er also alle Handelsarten, die auf dem elektronischen Weg abgewickelt werden. Er wird auch als Electronic Commerce, Elektronischer Handel, Online-Handel oder Internethandel bezeichnet. 

Doch was macht man im E-Commerce? Alle Ein- und Verkaufsvorgänge werden von den Transaktionspartnern online abgewickelt. Als Plattformen werden dafür Online-Shops und Online-Marktplätze genutzt. Dieses Konzept spricht vor allen Unternehmen an, die Waren über das Internet an Endkunden verkaufen möchten.

Ziele und Aufgaben des E-Commerce

Die Ziele und Aufgaben des E-Commerce beziehen sich auf den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen über das Internet. Dabei geht es aber nicht nur um den reinen Online-Verkauf, sondern auch um ein umfassendes Zusammenspiel aus Marketing, Kundenservice, Logistik und IT. Das Ziel ist es hierbei, stetig die Verkaufsprozesse zu optimieren, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Die verschiednenen Bereiche des E-Commerce

Im E-Commerce lassen sich grundsätzlich folgende Geschäftsmodelle unterscheiden.

  • Business-to-Business (B2B): Hierbei setzen Sie den Fokus Ihrer Handelsbeziehungen auf andere Unternehmen. Sie verkaufen Produkte und Dienstleistungen an andere Firmen.
  • Business-to-Consumer (B2C): Bei einem B2C-Unternehmen verkaufen Sie als Unternehmen an Endverbraucher (Privatpersonen) Produkte oder Dienstleistungen über Zwischenhändler (z. B. Kleidung und Lebensmittel).
  • Direct-to-Consumer (D2C): Der Unterschied zu den anderen Formen ist, dass Sie hierbei keinen Marktplatz oder einen Drittanbieter, sondern einen eigenen Online-Shop für Ihr E-Commerce nutzen.
  • Consumer-to-Consumer (C2C): Plattformen wie Etsy sind groß im Trend. Hier verkaufen Konsumenten selbsthergestellte Produkte an andere Konsumenten. Ein anderes Beispiel wäre eBay-Kleinanzeigen, welches genutzt wird, um nicht mehr benötigte Dinge zu veräußern.

E-Commerce-Recht: Das müssen Sie beachten

Der Online-Handel unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben:

  • Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
  • Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB)
  • Urheberrechtsgesetz
  • Verpackungsgesetz
  • Lieferschwellen
  • Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb
  • Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Hinzu kommen wichtige Kennzeichnungspflichten für Online-Shops. Neben Impressum, Preisangaben und Produktkennzeichnung müssen folgende Pflichtangaben erfolgen:

Datenschutzerklärung

Jede Website muss eine Datenschutzerklärung aufweisen. Die Datenschutzerklärung einer E-Commerce-Seite geht noch darüber hinaus. Sie muss insbesondere auf die Erhebung und den Umgang von personenbezogenen Daten im Rahmen der Bestell-, Kauf- und Liefervorgänge eingehen, verständlich und leicht zugänglich sein. Als Online-Händler müssen Sie insbesondere die Speicherung und die Verwendung personenbezogener Daten in der Datenschutzerklärung sehr spezifisch aufschlüsseln, beispielsweise für das Anlegen von Nutzerkonten oder die Nutzung persönlicher Daten für das Versenden von Newslettern. Auch über das Cookie-Setzen, das Nutzen von Analyse-Tools oder die Einbindung von Social-Plugins müssen Sie gemäß der DSGVO in den Datenschutzhinweisen informieren.

AGB

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) bilden im E-Commerce den rechtlichen Rahmen für die Abwicklung Ihrer Online-Geschäfte. Dabei handelt es sich um vorformulierte Bedingungen, die für sämtliche Geschäfte in einem Online-Shop oder auf einem Marktplatz gelten. Der große Vorteil für Sie als Anbieter besteht darin, dass Sie in den AGB viele Punkte nach Ihren Vorstellungen festschreiben können, zum Beispiel zu Zahlung und Lieferung.

Widerrufsrecht

Bei Fernabsatzverträgen haben Verbraucher ein Widerrufsrecht bei Unternehmern. Die Widerrufsfrist beträgt in Europa 14 Tage. Online-Händler sind daher verpflichtet, Verbraucher über die Möglichkeiten des Widerrufs zu informieren. Dies geschieht in Form einer Widerrufserklärung, die Sie gut sichtbar in Ihrem Online-Shop platzieren müssen. IHKs und Handelsverbände bieten Mustertexte für Widerrufserklärungen speziell für den Bereich E-Commerce zum Download an.

Möglichkeiten des E-Commerce

Es gibt mehrere E-Commerce-Lösungen, wie Sie mit Ihrem Unternehmen vom Online-Handel profitieren können. 

Online-Shop

Ein klassischer Online-Shop ist für den E-Commerce eines Unternehmens oft die erste Wahl. Denn sie gewähren den Unternehmen meistens die komplette Kontrolle und lassen sich flexibel anpassen. Sie eignen sich vor allem für die Benutzung auf Desktop-Computern sehr gut. Heutzutage sind die Lösungen schlank und manche auch für technische Laien umsetzbar. 

Als Anwender haben Sie zunächst die Wahl zwischen umfangreichen, klassischen Shopsystemen (wie Magento Commerce, ePages u.a.) für Ihren Online-Shop oder einfachen Lösungen, die sich nach dem Baukastenprinzip erstellen lassen (wie Jimdo Shop, Wix.com u.a.). Für Einsteiger im E-Commerce sind vor allem die Baukastensysteme interessant. Dort ist es möglich, aus vorgefertigten Funktionspaketen zu wählen.

Wer mehr Flexibilität benötigt, kann im E-Commerce auf Open-Source-Lösungen setzen (wie Drupal Commerce, OsCommerce u.a.). Der Vorteil hier: Open-Source-Shop-Systeme sind kostenfrei und gut erweiterbar. Darüber hinaus gibt es E-Commerce-Plugins sowohl für B2B als auch für B2C (wie Woocommerce WordPress, Joomla u.a.) mit denen sich eine Website um einen Online-Shop erweitern lässt.

Shopsysteme und Baukästen

Für kleine Unternehmen und Selbstständige sind Shop-Baukästen bestens geeignet. Auch für kleine Mittelständler sind sie oft das Mittel der Wahl. Ihr großer Vorteil: Ohne Programmierkenntnisse können sie den Online-Shop aus vorgegebenen Modulen zusammenstellen. Design sowie Zahlungs- und Versandoptionen lassen sich mit wenigen Klicks festlegen. Installationen im eigenen Unternehmen sind nicht nötig. Gegen eine monatliche Gebühr wird der Shop vom Shop-Anbieter gehostet.

Weitere Informationen und Tipps finden Sie in unserem Artikel zu verschiedenen Shopsystemen im Vergleich.

Welche E-Commerce-Plattformen gibt es?

Wenn Sie im E-Commerce durchstarten wollen, benötigen Sie für Ihren Online-Shop eine passende Plattform. Wie bereits erwähnt, können Sie hier zwischen Baukastensystemen, Software-as-a-Service-Lösungen oder einer speziell auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtete Software wählen. Zu den gängigsten und beliebtesten Modellen zählen folgende:

<b>Shopify</b>
Shopify Intuitives E-Commerce-System
Vorhandene Themes
App-Store
Cloudbasiert
Automatische Updates & Backups
Wix Baukastensystem
Ideal für nebenberufliche Online-Shops
Recht unflexibel
Keine Programmierkenntnisse erforderlich
WooCommerce Beliebtes Plugin für WordPress
Geringe Kosten
Relativ hoher Aufwand beim Design
Mehr Funktionalität durch weitere Plugin
Shopware OpenSource + Bezahlversion
Ideal für große Unternehmen und große Produktauswahl
Hohe Funktionalität
Große Auswahl bei Designs
Technisches Verständnis notwendig

Bezahlsysteme

Die Wahl der passenden Bezahlsysteme hat wesentlichen Einfluss auf Ihren E-Commerce-Erfolg. Zu den in Deutschland beliebtesten Lösungen zählen die Bezahlung auf Rechnung, PayPal, die Kreditkarte und dasSEPA-Lastschriftverfahren. Bei den Shop-Baukästen sind in der Regel die wichtigsten Bezahlsysteme bereits integriert. Möchten Sie einen Online-Shop individuell programmieren lassen, müssen Sie zusätzlich auch die geeigneten Zahllösungen implementieren. Unterschiedlichen Studien zufolge bieten Online-Shops durchschnittlich zwischen 5 und 7 Bezahlverfahren an.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Abwicklung der Zahlungsprozesse. Erste Voraussetzung ist, dass die wichtigsten Zahlmethoden zur Verfügung stehen. Weiterhin müssen sich Zahlungen über mobile Geräte bequem abwickeln lassen. Wer über mobile Geräte shoppt, hat selten zusätzlich benötigte Informationen, zum Beispiel seine TAN-Liste, zur Hand. Käufer zahlen in der Regel immer mit der gleichen präferierten Methode, sei es per Lastschrift, Kreditkarte oder PayPal. Die angebotenen Zahlverfahren können damit sogar als zusätzliches Marketinginstrument dienen.

Tipp: Mit einer Stammkundenfunktion, die den Kunden, seine Daten sowie sein präferiertes Zahlverfahren erkennt, reduzieren Sie das Risiko von Kaufabbrüchen.
 

Wie kann sich der Shophändler vor Betrügern schützen?

 

Um sich vor Betrügern zu schützen, sollte ein Shophändler vor allem bei der Kundenverifikation, der Zahlungsabwicklung und typischen Betrugsmustern wachsam sein. Bereits bei der Bestellung kann durch eine Adressprüfung (z. B. Abgleich von Liefer- und Rechnungsadresse) sowie die Überprüfung von E-Mail-Adressen und Telefonnummern auffälliges Verhalten erkannt werden. Eine Bonitätsprüfung bei risikobehafteten Zahlungsarten wie Kauf auf Rechnung kann zusätzlich helfen, Zahlungsausfälle zu vermeiden. 

Besonders wichtig ist die Absicherung der angebotenen Zahlungsmethoden. Händler sollten ausschließlich mit etablierten, sicheren Zahlungsdienstleistern arbeiten und moderne Sicherheitsverfahren wie 3D-Secure für Kreditkartenzahlungen einsetzen. Bei auffälligen oder hochpreisigen Bestellungen empfiehlt es sich, nur per Vorkasse oder über sichere Zahlungsmethoden wie PayPal oder Klarna zu verkaufen. Zusätzlich können Zahlungslimits für Neukunden oder bestimmte Länder das Risiko weiter senken.

Ein geschulter Blick für typische Betrugsindikatoren ist ebenfalls entscheidend: Warnzeichen sind beispielsweise ungewöhnlich hohe Warenkörbe, stark voneinander abweichende Liefer- und Rechnungsadressen, der Einsatz von Wegwerf-E-Mails oder sehr viele Bestellungen in kurzer Zeit.

Die Grundlage für den Schutz vor Betrug ist eine sichere IT-Infrastruktur. Der Einsatz einer SSL-Verschlüsselung ist dabei unverzichtbar. Zusätzlich sollten Firewalls und aktuelle Anti-Malware-Programme eingesetzt werden, um Angriffe auf Server und Shop-Systeme abzuwehren.
 

Mobile Shopping

 

Beim E-Commerce steht heute steht das Smartphone an erster Stelle. Vier von zehn Deutschen (38 Prozent) kaufen am liebsten über ihr Mobiltelefon ein, bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 60 Prozent.


Für Unternehmer im E-Commerce bedeutet dies, dass der Online-Shop für mobile Endgeräte geeignet sein muss. Um dies zu erreichen, setzt man heute auf responsives Webdesign. Eine zweite gängige Option ist das Aufsetzen einer Shopping-App.

Mobile Verfügbarkeit für Online-Shops

  • Per App: Klarer Vorteil ist die hohe Nutzerfreundlichkeit dieser Variante. Gerade im E-Commerce ein relevantes Argument. Ein Nachteil ist jedoch, dass die App erst auf das Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden muss, bevor ein Einkauf getätigt werden kann.

  • Responsive Website: Websites mit „Responsive Design“ bieten einen Zugang unabhängig von Geräten an. Layout, Bilder und Navigation werden dynamisch an den jeweiligen Bildschirm angepasst, so dass die Nutzererfahrung überall angenehm bleibt.
     

Besondere Bedeutung: Apps fürs Mobile Shopping

Rund drei Viertel der Deutschen kaufen laut einer Umfrage von Appinio heutzutage mit dem Smartphone online ein. Die Hälfte dieser Nutzer bevorzugt dafür Shopping-Apps. Nur jeder Fünfte kauft noch über eine mobil-optimierte Seite. Mobile Apps sollten daher integraler Bestandteil einer E-Commerce-Strategie sein. Zwar müssen sie extra programmiert werden, jedoch überwiegen die Vorteile:

  • Sie binden Nutzer stärker an die Shop-Marke
  • das Nutzungserlebnis für die Kunden ist besser
  • die Ladezeiten sind schnell,
  • die Navigation ist einfach
  • Kunden können Statusmeldungen zu ihrem Kauf direkt auf dem Smartphone erhalten, beispielsweise Versandhinweise

Je einfacher die App, desto höher die Kaufabschlussrate

 

Bei den mobilen Lösungen gilt noch mehr als für die Online-Shops: Je einfacher und benutzerfreundlicher sie gestaltet sind, desto eher schließen die Kunden den Kauf auch ab. Mobile Käufer haben in der Regel nicht viel Zeit und Geduld, sich umständlich durch die Shopping-Apps zu klicken, sie wollen ihre Käufe so schnell wie möglich abschließen. Wo „on the go“ geshoppt wird, kommt es auf eine besonders gute Usability an. Dazu gehört im E-Commerce etwa eine an die Geräte angepasste Darstellung der Seite

Die Bedeutung von Landingpages

Mit Landingpages Interessenten abholen

Landingpages sind speziell gestaltete Webseiten, die für eine bestimmte Zielgruppe, eine Kampagne oder ein Produkt erstellt werden. Insbesondere bei erklärungsbedürftigen Produkten oder der Vorstellung neuer Angebote kann es sinnvoll sein, Interessenten auf solchen Seiten abzuholen, dort umfassend zu informieren und ohne weitere Ablenkung zum Kaufabschluss zu führen.
Sie helfen Unternehmen auf diese Weise, Leads zu generieren und neue Kunden zu gewinnen. Darunter fallen die unterschiedlichsten Transaktionen, wie:

  • Artikel in Warenkorb legen
  • Content herunterladen
  • an Gewinnspiel oder Umfrage teilnehmen
  • Kontaktformular ausfüllen
  • Informationen anfordern
  • zum Newsletter anmelden
  • für Community registrieren
     

Tipp

Tipps für eine optimale Landingpage im E-Commerce

  • Call-to-Action: Nutzen Sie einen auffälligen Button oder eine klare Ansage, die den Surfer zur Aktion lockt.
  • Fokussierung: Konzentrieren Sie die Landingpage auf ein wesentliches Angebot.
  • Themenvielfalt: Bauen Sie für jede Werbebotschaft eine separate Landeseite.
  • Navigationsstruktur: Minimieren Sie die Navigation, da diese vom Ziel ablenkt.
  • Klick-Alternativen: Beseitigen Sie alle störenden und irrelevanten Seitenelemente.
  • Einfachheit: Kürzen Sie das Formular und fragen Sie nur relevante Informationen ab.
  • Look & Feel: Lehnen Sie das Aussehen an die ursprüngliche Trafficquelle an.
  • Sicherheit: Vermeiden Sie verwirrende Aussagen oder fehlende Informationen. Legen Sie außerdem Wert auf Datensicherheit.
  • Schnelligkeit: Sorgen Sie für eine schnelle Aktion (weniger als 1 Minute). 

Verweildauer von Besuchern erhöhen

Eine hohe Verweildauer auf einer Seite ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass Nutzer interessiert sind, sich wohlfühlen und sich mit dem Angebot auseinandersetzen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs und wirkt sich auch positiv auf das Ranking des Angebots in Suchmaschinen aus. Vermeiden sollte man hingegen, dass Nutzer die Seite sofort wieder verlassen, da eine hohe Absprungrate für Suchmaschinen ein negativer Ranking-Faktor ist.

Tipp

Mit diesen E-Commerce-Maßnahmen erhöhen Sie die Verweildauer im eigenen Online-Shop

  • Relevanten Content auf Landingpages passend zu Suchbegriffen schaffen
  • Wohlfühlfaktor durch attraktives Webdesign und schöne Bilder steigern
  • Vertrauensbildende Maßnahmen für Shop-Besucher und Kunden einsetzen
  • Einfache Navigationsmittel und übersichtliche Website-Struktur
  • Seriosität durch den Einsatz von Shop- und Produktbewertungen
  • Notwendige Interaktions- oder Kaufmöglichkeiten für Besucher
  • Häufige Fehlerquellen vermeiden 

Achtung

Häufige Ursachen, die zu einer hohen Absprungrate führen:

  • Irreführende oder falsche Überschriften, Seitentitel und Seiteninhalte
  • Langsame Ladezeiten aufgrund von technisch veralteten Webservern
  • Unterschiedliche Erwartungen zwischen Trafficquelle und Zielseite
  • Content der Landingpage ist wenig informativ oder unverständlich
  • Viele Gelegenheiten zum Verlassen des Shops durch Outbound-Links
  • Fehlende Aktionsmöglichkeiten für Interessenten und Shop-Besucher

Besucherverhalten analysieren

Zur Analyse der einzelnen Besuche auf Shop-Seiten und Landingpages empfiehlt sich der Einsatz von Webanalysetools, wie Google Analytics, Matomo oder andere. Mit Webanalyse-Tools lassen sich die Herkunft und das Verhalten der Shopbesucher, Absprungraten, Kaufabbrüche im Checkout, die Performance Produkte, die genutzten Geräte sowie Klick- und Scrollverhalten genau analysieren.

Weitere Möglichkeiten des E-Commerce

Marktplätze wie Amazon und eBay

Aufgrund der großen Produktauswahl und der einfachen Kaufabwicklung sind Online-Marktplätze bei Konsumenten sehr beliebt. Der Aufbau des E-Commerce über solche Plattformen ist im Vergleich zum eigenen Online-Shop alles andere als schwierig. Denn als Anbieter können Sie beispielsweise von der enormen Reichweite dieser Plattformen profitieren, indem Sie dort als Händler aktiv werden. In diesem Fall profitieren Sie auch von der Marke und dem Vertrauen, das Nutzer den großen Markplätzen entgegenbringen. Versand- und Lagerverwaltung können mitunter an den Plattformbetreiber ausgelagert werden. Ein eigener Online-Shop ist beim E-Commerce über einen Marktplatz nicht nötig. Viele Plattformbetreiber ermöglichen es ihren Händlern, auf der Plattform einen Shop zu erstellen und dort die eigenen Produkte zu präsentieren. Ebay und Amazon halten mit über 66 Prozent den größten Marktanteil im E-Commerce. 

Sollten Sie sich für einen der Marktplätze entscheiden, können Sie die Einkommenssteuer über das sogenannte One-Stop-Shop-Verfahren abführen. Es ermöglicht Ihnen eine direkte Anbindung an alle Empfangsländer, da im E-Commerce die Kunden auch oft aus dem Ausland kommen können.

Info

Nachteile von Marktplätzen

Nachteile sind, dass der Wettbewerb auf einem Marktplatz im E-Commerce im wahrsten Sinne des Wortes nur einen Klick entfernt ist und für die Verkäufe Gebühren an den Plattformbetreiber gezahlt werden müssen. Aber insbesondere die große Reichweite und die Möglichkeit, neue „Laufkundschaft“ zu generieren, wiegen die Nachteile in der Regel auf. Im Mittelpunkt vieler Marktplatz-Strategien stehen eBay sowie der Marktführer Amazon.

Tipp

Tipp: Marktplatz zur Internationalisierung nutzen

Marktplätze eignen sich sehr gut, um E-Commerce-Aktivitäten mit vergleichsweise wenig Aufwand zu internationalisieren. Da der Marktplatz bereits im Ausland bekannt ist (Ihr Online-Shop wahrscheinlich nicht), profitieren Sie auch vom Marketing des Marktplatzbetreibers und dem bestehenden Vertrauen der dortigen Kunden.

Unterstützung des stationären Einzelhandels

Für bestimmte Unternehmen im B2C-Commerce ist die Verzahnung von Off- und Online-Verkäufen sinnvoll. In solchen Fällen werden Produkte online bestellt und vor Ort abgeholt – von Elektronik über Kleidung bis hin zu Baumarktartikeln. Der Vorteil dieses sogenannten „Click & Collect“: Kunden sparen Versandkosten und bestimmen selbst, wann sie die Ware in Empfang nehmen. Darüberhinaus ist eine „Filialverfügbarkeitsprüfung“ im Onlineshop eine gute Möglichkeit, um das stationäre Geschäft zu unterstützen. 

Livestream-Shopping

 

Eine weitere Möglichkeit im E-Commerce ist das Livestream-Shopping. Dabei wird der Online-Shop mit einem Livestream verknüpft. Verbraucher können in Echtzeit mit dem Verkäufer interagieren und die in der Liveübertragung präsentierten Produkte direkt in den Warenkorb legen. Dieser Trend ist bisher vor allem in Asien verbreitet.

Marketing im E-Commerce

Egal, ob Sie einen Online-Shop betreiben oder auf einem Marktplatz handeln: Ohne geeignete Marketing-Maßnahmen kommt der Handel nicht in Fahrt. Im E-Commerce sollten Sie auf folgende Werbemaßnahmen setzen:

Optimieren Sie den Shop für Suchmaschinen (Search Engine Optimization, SEO)

 

Nur wenn Ihre Angebote bei entsprechenden Suchanfragen auf Google & Co. gefunden werden, haben Sie die Chance, über die Suchanfragen Kaufinteressenten in Ihren Shop zu leiten. Aus diesem Grund sollten Sie nicht auf SEO verzichten.

Nutzen Sie Suchmaschinenwerbung (Search Engine Advertising, SEA)

 

Manche Suchbegriffe sind so sehr umkämpft, dass Ihr Online-Shop keine Chance hat, auf der ersten Seite der Suchergebnisse zu erscheinen. In diesem Fall können Sie Anzeigen in Suchmaschinen schalten, die bei passenden Suchanfragen eingeblendet werden. Hier erfahren Sie mehr zum Thema SEA.

Optimieren Sie Ihr Angebot für KI-Chats (Generative Engine Optimization GEO)

 

Produktsuchen starten zunehmen in den KI-Chats von ChatGPT, Perplexity, Google Gemini & Co. Damit Ihr Shop beziehungsweise Ihr Produktangebot bei Nutzeranfragen von der KI empfohlen wird, sollten Sie auf strukturierte und aktuelle Informationen achten, in vertrauenswürdigen Quellen präsent sein und bei erklärungswürdigen Produkten die von KI bevorzugten Frage-Antwort-Content-Formate nutzen. Für Händler empfiehlt es sich, mit KI-Plattformen zu kooperieren beziehungsweise sich für die Merchant-Programme der KI-Anbieter anzumelden.

Bewerben Sie Ihren Shop in den Sozialen Medien

 

Einige soziale Netzwerke bieten die Möglichkeit, Werbeanzeigen zu schalten, die mit ihrem Online-Shop verknüpft sind. Aus der Anzeige heraus gelangen die Nutzer in ihren Shop und können direkt das beworbene Produkt kaufen. Social-Media-Marketing ist ein wichtiges Marketing-Element im E-Commerce.

Werben Sie mit Inhalten

 

Content-Marketing ist Pflicht für Shop-Betreiber. Egal, ob Sie neue Produkt-Features vorstellen, mit Interessenten in eine fachliche Diskussion treten oder einfach auf ihre Angebote aufmerksam machen: sorgen Sie mit hochwertigen Inhalten dafür, dass sich potenzielle Käufer mit den Themen und Produkten auseinandersetzen, die von Ihrem Shop abgedeckt werden. Das festigt die Kundenbindung, stärkt Ihr Image und erleichtert Kaufentscheidungen.

Nutzen Sie Newsletter, um Ihre Angebote zu bewerben

 

E-Mails sind ein optimales Instrument, um Kunden auf neue Produkte, Sonderaktionen oder Themenwochen aufmerksam zu machen. Auch für Up- und Cross-Selling-Aktionen eignet sich die E-Mail.

Tipp

Warenwirtschaftssystem mit Online-Shop-Anbindung nutzen

Bei der Wahl des Warenwirtschaftssystems sollten Sie daher darauf achten, dass es nicht nur Einkauf, Verkauf, Lagerverwaltung und Finanzbuchhaltung abdecken kann, sondern sich über Schnittstellen auch optimal an einen Online-Shop anbinden lässt. Durch eine solche nahtlose Shop-Anbindung sind Sie in der Lage, alle E-Commerce-Vorgänge in einem einzigen System abzubilden. Lexware bietet Ihnen mit Lexware warenwirtschaft die Möglichkeit dazu!

Was sind typische Herausforderungen für E-Commerce-Unternehmen?

Wenn Sie Ihr E-Business aufbauen wollen, ist dies oftmals nicht so leicht. Tatsächlich spielen verschiedene Faktoren bereits im Vorfeld eine große Rolle. Damit der Online-Handel funktioniert, müssen Sie folgende Grundlagen in Ihre Geschäftsprozesse integrieren:

  1. Wählen Sie die Shoplösung aus:
    Wie bereits erwähnt, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Sie Ihre Dienstleistungen und Produkte an Ihre Kunden bringen können. Relevant bei der Entscheidung sind aber immer die Kosten. Gerade junge E-Commerce-Firmen haben kein hohes Budget für ihre Shopsysteme. In diesem Fall lohnt sich zunächst ein Baukasten. Sobald Sie höhere Umsätze generieren und Ihr Business wächst, können Sie auf eine individuelle On-Premise-Lösung setzen.
  2. Digitalisieren und optimieren Sie Ihre Prozesse:
    Ein Warenwirtschaftssystem kann Ihnen viel Arbeit abnehmen und langfristig die Kundenzufriedenheit stärken. Denn durch die Automatisierung vieler Geschäftsprozesse sorgen Sie für einen reibungslosen Ablauf.
  3. Verbessern Sie Ihr Wissen über Buchhaltung:
    Egal, ob Sie mit einem Steuerberater arbeiten oder die Buchhaltung selbst erledigen – es ist immer besser, wenn Sie wissen, was ein externer Anbieter für Sie tut. Setzen Sie sich daher unbedingt mit der unliebsamen Aufgabe der Buchführung auseinander.
  4. Lassen Sie sich nicht von der Konkurrenz einschüchtern
    Sowohl das Internet als auch E-Commerce können sehr nachtragend sein. Gerade die Digitalisierung hat den Nachteil, dass sich sowohl die Konkurrenz als auch unzufriedene Kunden anonym ihrem Ärger Luft machen können. Lassen Sie sich davon aber nicht einschüchtern. Auch wenn die Branche hart umkämpft ist, muss dies nicht zwangsläufig bedeuten, dass Sie keine Chance haben.