Was ist Pagespeed und warum ist die Ladezeitenoptimierung so wichtig für Ihre Website?

Wenn Sie mit Ihrem Online-Auftritt oder Ihrem Onlineshop erfolgreich sein wollen, sollten Sie die Ladegeschwindigkeit der Webseiten testen. Denn: Nutzer sind ungeduldig! Wenn die Ladezeit zu lang ist, springen sie direkt zurück zu den Suchergebnissen oder starten eine neue Suche. Der sogenannte Pagespeed ist damit ein wichtiger Rankingfaktor für eine gute Performance Ihres Webshops oder Ihrer Website. Was Pagespeed ist und wie Sie diesen messen bzw. verbessern, erklären wir Ihnen in unserem Artikel.

Zuletzt aktualisiert am 19.06.2024
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Zusammenhang Pagespeed und Nutzer-Absprung

Darstellung von Tabellen auf Desktop besser lesbar

<b>Ladezeit</b>
LadezeitWahrscheinlichkeit des Absprungs
1 bis 3 Sekunden 32 %
1 bis 5 Sekunden 90 %
1 bis 6 Sekunden 106 %
1 bis 10 Sekunden 123 %

Definition

Was ist Pagespeed?

Pagespeed oder auch Google Sitespeed ist der englische Begriff für die Ladegeschwindigkeit einer Website. Er beschreibt den Zeitraum zwischen dem Absenden der Anfrage, also dem Eingeben der Domain-Adresse oder dem Klicken auf ein Suchergebnis in den SERPs (Suchergebnisseiten bei Google), bis zur vollständigen Anzeige aller Inhalte – sprich die Ladezeit.

Wichtig: Je schneller alle Inhalte zu sehen sind, desto schneller lädt eine Seite. Zur Ladezeit zählen folgende Schritte:

  • Antwortzeit des Servers (Time To First BYTE oder TTIFB)
  • Download der HTML-Seite (Transfer Time)
  • Rendering der Seite im Browser

Im Umkehrschluss heißt das: Je länger die Ladezeiten Ihrer Seite sind, desto schneller brechen Nutzer ab und wenden sich einem anderen Online-Anbieter zu. Dauert der Seitenaufbau beispielsweise länger als 10 Sekunden, dann bricht bereits einer von vier potenziellen Website-Besuchern den Seitenaufbau ab. Das wirkt sich negativ auf Ihre Conversion-Rate aus, einer Kennzahl im E-Commerce, die durch Pagespeed zu beeinflussen ist. Besonders hoch sind die Absprungraten im Bereich des Mobile-Shoppings. Hier brechen 40 % der Käufer den Ladevorgang ab, wenn die Webseite nicht innerhalb von drei Sekunden antwortet.

Weshalb ist Pagespeed ist ein wichtiges SEO-Kriterium?

Da Suchmaschinen wie Google möchten, dass die Nutzer mit einem Suchergebnis zufrieden sind, achten die diese inzwischen ganz genau auf den Faktor Seitenladezeit. Ist der Pagespeed unterdurchschnittlich, ranken die betroffenen Webseiten schlechter. Wenn Sie also ein gutes Ranking, sprich eine Top-10-Platzierung bei Google, erreichen möchten, ist die Page-Speed-Optimierung für Sie ebenso essentiell wie nutzerorientiertes Content-Marketing.

Pagespeed Test: Ladegeschwindigkeit messen bzw. analysieren

Der Pagespeed Ihrer Webseite lässt sich mit verschiedenen kostenlosen und kostenpflichtigen Tools testen. Hier einige Beispiele mit denen Sie die Geschwindigkeit testen können:

  • Analyzer im Google PageSpeed Insights: Untersucht  den Aufbau von HTML-, CSS- und JavaScript-Dateien, die Caching-Vorgaben des Webservers und die Integration von Bildern.
  • Lighthouse, Open Source-Tool von Google
  • Google Analytic

Die Tools zeigen Ihnen anhand einer Punktezahl bzw. eines Scores von maximal 100 an, wie es um den Webpage Speed Ihrer gemessenen Seite steht.

Was ein guter Pagespeed ist, zeigen Ihnen folgende Werte: Dabei liegt der maximale Leistungswert bei 100 und entspricht einer sehr guten Ladegeschwindigkeit.

  • 90 – 100 = gut
  • 50 – 89 = Durchschnitt
  • 0 – 49 = schlecht

Tipp

Der Google Pagespeed Analyzer

Online-Tools wie der Google Pagespeed Analyzer ist nicht nur kostenlos, sondern liefert Ihnen auch noch konkrete Vorschläge für Optimierungsmaßnahmen des Pagespeeds. So können Sie sich nach der Überprüfung gleich ans Werk machen und die Performance Ihrer Webseite optimieren. Achtung: Als Laie kann es für Sie schwer sein einzuschätzen, wo und wie Sie Faktoren beeinflussen und ändern können. Ziehen Sie daher am besten einen Webentwickler zu Rate – auf seine Definition eines optimalen Pagespeeds können Sie sich verlassen!

Weitere Tools für Google & Mobile Pagespeed Tests im Überblick:

  • Pingdom
  • Website Speed Ranker
  • Je nach Shopsystem gibt es auch Plugins, die Sie dafür installieren können, wie z. B. bei Wordpress

Gründe für schlechten Pagespeed im Browser

Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Webseite eine lange Ladezeit hat. Daher kann man keine generellen Aussagen treffen, sondern muss immer eine individuelle Analyse der Ladezeit anstreben.

Hier einige mögliche Gründe für schlechten Pagespeed:

  • zu viele bzw. zu große Bilder und Videos
  • zu viele Widgets oder Plugins
  • langsame Datenbanken, die Produktanzeigen und -bilder lange laden müssen
  • Server, die nur langsam verarbeiten
  • zu viele bzw. nicht zusammengefasste CSS-Dateien
  • überflüssige Elemente im Quellcode
  • kein asynchrones JavaScript
  • Werbung von Drittanbietern
  • Browser Caching Nutzung

Achtung

Banner können den Pagespeed verschlechtern

Wenn Sie Banner über Google Adsense* einbinden, kann das ebenfalls den Pagespeed verschlechtern. Obwohl es sich um ein eigenes Produkt von Google handelt, wird Ihre Seite trotzdem bestraft. Wenn Sie mehr Informationen zu den Produkten von Google wünschen, finden Sie diese im Google Developers Bereich.

* Google AdSense ist neben Google Ads ein weiterer Online-Dienst von Google. Er stellt Werbung auf Websites außerhalb von Google Ads dar. Über einen Algorithmus berücksichtigt Google AdSense die Inhalte der Zielwebseite, wenn dort Anzeigen ausgespielt werden.

Warum ist ein guter Pagespeed wichtig?

Es gibt primär zwei Gründe, warum ein guter Pagespeed wichtig ist: Zum einen wenn Sie eine Website erstellen und zum anderen wenn Sie als Händler einen Onlineshop erstellen:

1. User Experience

Eine gute Geschwindigkeit während des Ladevorgangs Ihres Online-Shops sorgt für eine bessere User Experience, und zahlt auf eine höhere Kundenzufriedenheit ein. Denn wenn die Ladezeit Ihrer Seite zu lang ist, springen die Nutzer schnell zurück zum Suchergebnis, vor allem wenn sie ein mobiles Endgerät wie ein Smartphone oder Tablet nutzen. Diese Absprünge nennt man auch Bounce Rate. Eine hohe Bounce Rate ist nicht nur schlecht, weil das bedeutet, dass Besucher Ihre Seite schnell wieder verlassen und höchstwahrscheinlich auch nicht wiederkommen. Sie ist zudem ein Rankingkriterium von Google. Eine hohe Bounce Rate verschlechtert daher Ihr Google Ranking. In diesem Kontext ist ein guter Pagespeed von hoher Relevanz für die Nutzerfreundlichkeit Ihrer Website.

2. Ranking in Google-Ergebnissen

Der Google Bot crawlt langsame Seite seltener als solche, die einen schnellen Pagespeed haben. „Crawling“ bedeutet, dass der Suchmaschinen-Bot sich eine Seite „anschaut“ und sie bewertet in Bezug auf ihre Relevanz für verschiedenste Suchanfragen der Nutzer. Wenn der Google Bot seltener bei Ihnen „vorbeischaut“, hat das direkten Einfluss auf Ihr Ranking in der Suchmaschine. Ihre Ranking-Position ist davon abhängig, wie relevant Google Ihre Website bzw. Ihren Onlineshop zu einem bestimmten Thema oder Suchanfrage einstuft. Selten gecrawlte Seiten sind zeitgleich weniger relevant. Dadurch verlieren Sie die Chance ganz oben on den Suchergebnissen mitzuspielen.

Tipp

Achten Sie auf Änderungen durch Google Updates!

Core Web Vitals sind sogenannte „Felddaten“, die Google als wichtige Kennzahlen (KPI) fürdie Performance jeder Website ermittelt. Anhand dieser Daten lässt sich die PageExperience einer Webseite bestimmen. Der Effekt der Nutzerfreundlichkeit ist mit den Core Web Vitals seit 2021 ein offizieller Rankingfaktor für Google.

Die Google Ranking-Kriterien können sich aber jährlich ändern – Grund dafür sind unter anderem die Google Updates und Anpassungen am Algorithmus. Manchmal sogar häufiger. Achten Sie deshalb bei Ihren Optimierungen immer auf Aktualität und beauftragen Sie bei Fragen eine seriöse SEO Agentur, die Ihnen beratend zur Seite steht.

Empfehlungen für die Optimierung der Seitenladegeschwindigkeit Ihrer Website

Achtung: Im Folgenden werden wir Ihnen einige Beispiele nennen, wie Sie Ihre Website mit Blick auf Pagespeed und ein besseres Ranking auf Vordermann bringen. Die meisten Dinge sind jedoch eher für SEO-Profis geeignet und können von Laien nur schwer umgesetzt werden.

Damit Ihre Webseite gut rankt, also in Google gut sichtbar ist, und die Nutzer auf Ihrer Seite gut navigieren können, ist es wichtig diese zu optimieren.

Um den Pagespeed Ihrer Webseite zu optimieren, können Sie folgende Bereiche angehen:

  • Achten Sie auf Bild-Größen bzw. verwenden Sie nur skalierte Bild- und Videodateien. Zu große Dateien wirken sich negativ auf die Geschwindigkeit Ihrer Website aus. 
  • Überprüfen Sie die Performance Ihres Servers bzw. Webhosters.
  • Verringern Sie die http-Requests, indem Sie z. B. JavaScript- oder CSS-Dateien zusammenführen, um die Geschwindigkeit Ihrer Website zu fördern.
  • Meiden Sie Weiterleitungen, also 301-Seiten und reparieren Sie 404-Seiten bzw. kaputte Links.

Tipp

Optimierungen nur mit Profis umsetzen

Legen Sie regelmäßige Termine für einen Pagespeed-Check Ihrer Website fest – sowohl für Desktops als auch für mobile Endgeräte!

 

Die meisten SEO -Optimierungsmaßnahmen erfordern IT- oder sogar Programmierkenntnisse. Auch hier gilt wieder: Holen Sie sich bei der Bewertung des Pagespeed Unterstützung bei einem Experten, z. B. einem Programmierer oder einer Agentur. So erhalten Sie schnell eine Antwort auf die Frage „Was ist Pagespeed“ und wie profitieren Sie von diesem Rankingfaktor.