Bei Amazon verkaufen: Diese Tipps sollten Sie als Unternehmer beherzigen

Immer wieder sind Aussagen wie „10.000 Euro Umsatz pro Monat mit Amazon“ oder „In zehn Minuten zum Amazon Verkäuferkonto“ zu lesen. Ganz so einfach verhält es sich in der Praxis dann doch nicht, wenn Sie Amazon Seller werden und Ihre Produkte online auf der Plattform verkaufen möchten. Wir zeigen Ihnen daher einige hilfreiche Tipps, wie Sie erfolgreich Ware über Amazon verkaufen.

Zuletzt aktualisiert am 07.01.2025
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5 Gute Gründe: Warum sollten Sie Ihre Produkte auf Amazon verkaufen?

Sie betreiben bereits einen eigenen Onlineshop und überlegen, auch bei Amazon zu verkaufen?

Diese 5 Gründe sprechen dafür, Amazon-Verkäufer zu werden und die eigenen Produkte auf dieser Plattform anzubieten:

  1. Große Käuferschaft: Wer über Amazon verkaufen möchte, findet dort Millionen von potenziellen Käufern. Amazon hat über 300 Millionen aktive Kundenkonten.
  2. Internationalität und Expansion: Wer möchte, kann sein Produktangebot nicht nur im eigenen Land, sondern auch auf einem internationalen Amazon Marketplace verkaufen und so einfach einen Schritt in neue Märkte wagen.
  3. Geringes Budget: Der Amazon Online Verkauf erfordert kein hohes Marketing-Budget. Abhängig von Nische und Produktkategorie können Sie ab dem ersten Tag verkaufen und Geld verdienen.
  4. Aufwand sparen: Wer auf Amazon Sachen verkaufen möchte, hat die Möglichkeit, sich mittels FBA auch den Aufwand für Lagerung, Verpackung und Fulfillment zu sparen.
  5. Amazon als Suchmaschine: Amazon löst die Suchmaschinen wie Google bei der Produktsuche zunehmend ab. Viele Käufer suchen direkt auf dem Marktplatz, wenn sie bereits wissen, was sie kaufen möchten.

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Hat Amazon nur Vorteile?

Wenn Sie einen Onlineshop erstellen bzw. betreiben und zusätzlich bei Amazon Marketplace verkaufen möchten, müssen Sie auch mit Nachteilen rechnen:

  • Pro Verkauf über den Marktplatz bezahlen Sie eine Gebühr.
  • Sie sind an die Regeln von Amazon gebunden.
  • Sie sind limitiert in der Darstellung Ihrer Produkte durch das vorgegebene Seitenlayout.
  • Sie haben weniger Kontrolle als bei Ihrem eigenen Shop.
  • Weil Sie mit vielen anderen Amazon Sellern in Konkurrenz stehen, müssen Sie auch Zeit für Optimierungsmaßnahmen einplanen und z. B. wichtige Keywords in Ihre Texte einbauen.

Wägen Sie Vor- und Nachteile gegeneinander ganz individuell für sich ab. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass gerade für kleine oder neue Unternehmen Amazon ein sehr wichtiger Verkaufskanal ist, da er recht geringe Einstiegshürden hat und sich gerade für Einsteiger im E-Commerce schnell lohnen kann.

Welche Richtlinien sollte ich beachten, bevor ich mit dem Verkauf auf Amazon beginnen kann?

Was beim Verkaufen von Ware auf Amazon erlaubt und verboten ist, regelt in erster Linie der Verkäufervertrag mit Amazon. Dieser muss zwingend unterschrieben werden, wenn Sie bei Amazon gewerblich verkaufen möchten.

Wer dort erfolgreich verkaufen möchte, sollte sich unbedingt an den Vertrag halten und bei allen Fragen und Problemen den Kundenservice der Amazon Seller Central kontaktieren, um Missverständnisse und Probleme zu vermeiden.

Unter anderem sind im Vertrag die folgenden Dinge geregelt:

  • Der Versuch, den Amazon-Verkaufsprozess zu umgehen, ist verboten.
  • Der Firmenname darf nicht missverständlich sein.
  • Es ist nicht erlaubt, Amazon als Marketing-Tool zu nutzen und entsprechende Mails zu versenden. Es dürfen nur die Bestellungen abgearbeitet werden.
  • Produktrezensionen dürfen nicht gefälscht werden, um so die eigene Marke in ein besseres Licht zu rücken oder andere Vorteile daraus zu erzielen.
  • Für identische Produkte dürfen keine Kopien erstellt werden, um mehr Produkteinträge zu bekommen (auch nicht mit einem anderen Verkaufspreis).
  • Lebensmittel müssen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen sein.
  • Sie müssen EU-Richtlinien einhalten und Hinweispflichten erfüllen.
  • Beim Import von Produkten benötigen Sie eine EORI-Nummer. Diese Registrierungs- und Identifizierungsnummer ist notwendig, um Informationen mit Zollbehörden auszutauschen.
  • Sie benötigen ein vollständiges Impressum und müssen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhalten.
     

Einen eigenen Amazon-Shop planen

Wenn Sie Ihre Produkte auf Amazon verkaufen möchten, müssen Sie sich zunächst vorbereiten und Ihren neuen Shop planen. Denn es reicht nicht aus, Ihre Produkte einfach nur aufzulisten und darauf zu hoffen, dass diese gekauft werden. Das heißt: Sie müssen aktiv die Aufmerksamkeit auf Ihre Produkte lenken, denn auch beim Verkauf auf Amazon spielt Marketing eine entscheidende Rolle.

Bevor Sie Ihren Shop eröffnen, machen Sie sich gründlich Gedanken über Ihre Produktidee. Wahrscheinlich haben Sie bereits eine klare Vorstellung, was Sie anbieten möchten. Vielleicht besitzen Sie sogar schon einen eigenen Webshop, in dem diese Produkte zum Verkauf stehen. Die Auswahl Ihrer Produkte als Amazon-Verkäufer ist entscheidend. Obwohl theoretisch keine Grenzen gesetzt sind, haben Shops mit einem klar definierten Sortiment bessere Chancen, eine treue Kundschaft aufzubauen. Ein wirr zusammengewürfeltes Angebot kann potenzielle Kunden abschrecken, da diese oftmals wissen möchten, was sie von einem Shop erwarten können.

Sobald Sie sich über Ihre Produktidee im Klaren sind, führen Sie eine Wettbewerbsanalyse durch, um Einblicke in die Nachfrage und Ihre Konkurrenten zu erhalten. Eine solide Finanzplanung und eine ausgeklügelte Marketingstrategie sind ebenfalls von großer Bedeutung. Falls Sie die Produkte nicht selbst herstellen, müssen Sie vorab außerdem geeignete Lieferanten finden

Produkte auf Amazon verkaufen: Ein Verkäuferkonto anlegen

Über das Modell „Verkaufen bei Amazon“ können Sie anschließend innerhalb des Amazon-Systems einen eigenen Shop einrichten. Für die Einrichtung Ihres Shops benötigen Sie keine technischen Kenntnisse, denn Amazon will es Händlern so einfach wie möglich machen. 

Die Kontoerstellung auf Amazon an sich kostet kein Geld. Wie bei jeder Registrierung müssen Sie einige Daten und Informationen hinterlegen:

  • Angaben zu Ihrer Person inklusive Personalausweis
  • Fakten zu Ihrem Unternehmen (z.B. Anschrift, Handelsregistereintragung, Umsatzsteuer-ID)
  • Kontaktdaten (Telefonnummer, E-Mail-Adresse)
  • Bankverbindung für Transaktionen
  • Eine belastbare Kreditkarte als Zahlungsmethode
  • Zahlungsart

Verkaufen auf Amazon können Sie nur, wenn Sie eine gültige Kreditkarte besitzen!
 

Auf Amazon Produktinformationen listen

Anschließend müssen Sie Ihre Produkte listen. Für neue Ware beantragen Sie hierfür eine globale Artikelnummer (GTIN = Global Trade Item Number). Dazu zählen:

  • UPC (Universal Product Code)
  • ISBN (Internationale Standardbuchnummer)
  • EAN (European Article Number)

Diese Barcodes können Sie bei diversen Anbietern beantragen. Amazon setzt sie voraus, um Produkte effizient zu identifizieren. Besteht bereits eine solche Artikelnummer für Ihren Artikel, können Sie diese direkt bei Amazon eintragen.

Amazon hat ein eigenes SEO-System, über das Produkte besser gefunden werden können.

Damit Kunden Ihre Produkte finden, sollten Sie genügend Informationen über Ihre Ware auf die Produktdetailseite packen:

  • Aussagekräftiger Titel mit maximal 200 Zeichen
  • Bilder in guter Qualität wirken vertrauenswürdig und professionell, zielen Sie auf 500 x 500 Pixel oder 1.000 x 1.000 Pixel
  • Listen Sie Variationen auf, falls es Ihr Produkt in verschiedenen Farben, Größen, Sorten usw. gibt
  • Heben Sie in Stichpunkten die Kerneigenschaften Ihres Produkts hervor
  • Fügen Sie zudem noch eine etwas längere Beschreibung hinzu, was Ihr Produkt auszeichnet. Optimieren Sie den Text auf Keywords – auch auf Amazon ist SEO wichtig

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Digitale Produkte auf Amazon verkaufen

Sie können auf Amazon ebenso digitale Produkte verkaufen. Dazu gehören beispielsweise:

  • eBooks und Bücher (über Amazon KDP / Kindle Direct Publishing)
  • Musik
  • Digitale Kurse
  • Software

Als Händler bei Amazon verkaufen: Diese Möglichkeiten haben Sie

Die einfachste Variante, um bei Amazon Produkte zu verkaufen, ist es, nur die Verkaufsplattform zu nutzen und alle anderen Dinge wie Verpackung und Versand anschließend selbst zu regeln. Übernehmen Sie den Verkauf in Eigenregie bezeichnet man die Methode als „Fulfillment by Merchant“ (FBM).

Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte „Fulfillment by Amazon“ (FBA). In diesem Fall wird der komplette Verkaufsprozess an Amazon abgegeben. Daraus ergeben sich einige Vorteile:

  • Kürzere Versandzeiten: Kunden erhalten die Ware schneller.
  • Sie müssen sich nicht zusätzlich um die Verpackung Ihrer Produkte kümmern.
  • Falls mit dem Versand etwas schief geht oder sich dieser verzögert, trägt Amazon die Verantwortung.
  • Amazon regelt Rücksendungen oder Reklamationen.

Dieser Verkauf durch Amazon hat allerdings für Verkäufer seinen Preis. Neben den normalen Gebühren für die Registrierung, die sich aktuell auf 39 €/Monat für ein professionelles Konto belaufen, kommen weitere Gebühren hinzu, und zwar für:

  • Lagerbestand und Langzeitlager
  • Versand und Rückversand
  • Remissionsaufträge
  • Weitere Serviceleistungen

Diese Gebühren variieren und sind davon abhängig, wie viele Produkte Sie bei Amazon lagern und über das Unternehmen versenden.

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Gewerbe anmelden bei Amazon FBA?

Auch wenn Sie Amazon FBA nutzen, müssen Sie ein Gewerbe anmelden. Nur weil Amazon das Fulfillment für Sie übernimmt, heißt das nämlich nicht, dass Sie nicht gewerblich tätig sind. Schließlich sind Sie immer noch der Händler, der die Ware zum Verkauf anbietet. 

Was kostet es, Produkte als Amazon Verkäufer anzubieten?

Wer bei Amazon verkauft, muss mit Kosten rechnen. Die Amazon Verkaufsgebühren sind vom jeweiligen Tarif abhängig:

  • Einzeltarif: Beim Einzeltarif entstehen für jedes Produkt, das Sie auf Amazon verkaufen, Kosten. Sie belaufen sich aktuell auf 99 Cent pro Produkt. Dieser Tarif ist sinnvoll, wenn Sie nur gelegentlich Produkte dort verkaufen. Amazon selbst empfiehlt diesen Tarif, wenn Sie maximal 40 Produkte pro Monat verkaufen.
  • Professioneller Tarif: Sobald Sie mehr als 40 Produkte verkaufen, empfiehlt sich der professionelle Tarif, da Sie bei diesem pauschal 39 Euro monatlich bezahlen. Der Tarif ist also unabhängig von der Anzahl der Verkäufe.

Bei beiden Verkaufstarifen kommen noch die Verkaufsgebühren pro Artikel dazu, die je nach Produktkategorie unterschiedlich ausfallen.

Welche Produkte kann ich bei Amazon verkaufen?

Welche Produkte Sie auf Amazon verkaufen können, ist grundsätzlich in den Produktkategorien in der Amazon Seller Central geregelt. Hier ist auch angeführt, in welchem Zustand man die Artikel verkaufen darf (neu und/oder gebraucht).

Einige Produkte sind zudem verboten. Zu den verbotenen Artikeln gehören:

  • Geschenkgutscheine
  • Tabakartikel
  • Schusswaffen
  • Teile von Tieren, die unter das Artenschutzgesetz fallen
  • gebrauchte Fahrzeuge und Fahrzeugteile

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Was ist das Amazon Vendor Central?

Bei dem Konzept Vendor Central handelt es sich um eine erweiterte Funktion. In dieses Konzept können Händler nur dann einsteigen, wenn sie direkt von Amazon eine Einladung erhalten. Dieses Angebot bekommen primär große Unternehmen mit bekannten Marken. Hersteller fungieren dann als direkte Lieferanten für Amazon und beliefern den Großkonzern zu regelmäßigen Terminen. Durch den An- und Verkauf gehen die Produkte der Hersteller in den Besitz von Amazon über. Folglich ist Amazon vollständig für Lagerung, Vertrieb und Versand zuständig.

Amazon Business – Verkaufen im B2B-E-Commerce

Mit Amazon Business können Sie sich speziell im B2B-Bereich als Verkäufer etablieren – und zwar sowohl als großes Unternehmen als auch als Kleinunternehmer. Amazon hat die B2B-Marketplace-Site für Unternehmen aller Größen entwickelt. Sie bietet Geschäftskunden die Preise, die Auswahl sowie den Komfort von Amazon mit Funktionen und Vorteilen speziell für den B2B-Kontakt.

Welche Kriterien müssen erfüllt werden, um erfolgreich auf Amazon zu verkaufen?

Wie erfolgreich Sie bei Amazon verkaufen, hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem aber sind die folgenden Kriterien sehr entscheidend für den Erfolg:

  • Es sollte sich um ein interessantes Produkt handeln, das nicht bereits tausendfach bei Amazon angeboten wird.
  • Damit Ihr Produkt bei der Suche gefunden wird, sollten Sie in der Beschreibung die passenden Keywords verwenden.
  • Veröffentlichen Sie das Produkt in den dafür geeigneten Produktkategorien.
  • Das A und O ist der Verkaufstext. Die wichtigsten Features sollten Sie zu Beginn anhand von drei bis fünf Bulletpoints beschreiben. Im Anschluss daran folgt eine ausführliche Produktbeschreibung.
  • Stellen Sie möglichst viele Bilder und gegebenenfalls auch Videos zur Verfügung – Interessenten wollen genau sehen, was sie kaufen.
  • Holen Sie von zufriedenen Käufern positive Bewertungen ein. Denn diese sind die Leitwährung für Vertrauen bei Amazon.

Kundenzufriedenheit und Kundenorientierung

Möchten Sie langfristig erfolgreich auf Amazon verkaufen, sollten Sie sich neben guter Ware auch um ein gutes Ranking auf der Verkaufsplattform kümmern. Das gelingt Ihnen, wenn Sie beim Verkauf Ihrer Ware einen schnellen und zuverlässigen Service garantieren.

  • Präsentieren Sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Sorgen Sie für eine zügige und pünktliche Lieferung. Arbeiten Sie hierfür am besten mit verschiedenen Lieferdiensten und Paketzustellern zusammen. Eine versandkostenfreie Bestellung ist ein weiterer Pluspunkt.
  • Stellen Sie eine schnelle und problemlose Reklamation oder Rückerstattung sicher.
  • Gewährleisten Sie die oben genannten 3 Faktoren, damit Sie (hoffentlich) gute Bewertungen Ihrer Kunden erhalten. Gut bewertete Verkäufer erwerben im Amazon-Ranking einen besseren Platz.
  • Beschreiben Sie Ihre Angebote mit Produkttexten so konkret und ansprechend wie möglich, damit Käufer sich genau vorstellen können, was sie bestellen und von Ihrer Ware überzeugt sind. Damit Ihre Erzeugnisse auf Amazon auf der ersten Seite gelistet sind, sollten Sie suchmaschinenoptimierte Texte verfassen. Je besser Ihre Produkttexte auf das Suchverhalten der Nutzer angepasst ist, desto besser wird Ihre Ware im Ranking platziert.

Privat verkaufen bei Amazon: Geht das?

Grundsätzlich dürfen Sie auf Amazon privat verkaufen. Sie sollten aber einige wesentliche Punkte beachten. Amazon zielt primär auf die kommerzielle Nutzung durch Geschäftsleute ab und unterscheidet sich somit deutlich von Plattformen wie Kleinanzeigen. Deshalb kann der Privatverkauf auf Amazon schnell in die Kategorie eines gewerblichen Verkaufs fallen. 

Sobald Ihre Aktivitäten auf Amazon als gewerblich eingestuft werden, sind Sie verpflichtet, ein Gewerbe anzumelden. Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, dass Ihr Verkauf auf Amazon als geschäftlich betrachtet werden könnte:

Wenn Sie mehrere identische oder ähnliche Produkte anbieten.

  • Wenn Sie mehrere identische oder ähnliche Produkte anbieten.
  • Wenn Sie neue und originalverpackte Ware verkaufen.
  • Wenn Sie Produkte im Auftrag von Dritten anbieten.
  • Wenn Sie eine signifikante Anzahl an Kundenbewertungen erhalten.
     

Bei der Behandlung von Kundenanfragen macht Amazon keinen Unterschied zwischen privaten und geschäftlichen Verkäufern. Sowohl Widerrufsrechte als auch Rückgabebestimmungen gelten unabhängig vom Status des Verkäufers für alle Verkaufstransaktionen auf gleiche Weise.  

Häufige Fragen (FAQ) zum Thema „Bei Amazon verkaufen“

Sie betreiben einen erfolgreichen Online-Shop und möchten nun auch den Amazon-Marketplace zur Ausweitung Ihres Geschäftsmodells nutzen. Dann stehen zunächst einmal zahlreiche Fragen im Raum. Hier einige Antworten:

Wie verkauft man bei Amazon?

Am Anfang steht nicht das „wie?“, sondern das „was?“. Denn bevor Sie einen Amazon-Account erstellen, sollten Sie festgelegt haben, was Sie bei Amazon verkaufen. Denn Amazon bietet Ihnen mindestens 20 Verkaufskategorien zur Platzierung Ihrer Produkte an. Zudem gibt es 10 überwachte Kategorien für gewerbsmäßige Seller. Möchten Sie innerhalb dieser Kategorien auf Amazon verkaufen, ist ein Gewerbe und die Zustimmung von Amazon erforderlich. Die Plattform prüft, ob Sie die notwendigen Kriterien erfüllst.

Wie viel Prozent berechnet Amazon bei einem Verkauf?

Für jedes verkaufte Produkt berechnet Amazon eine Verkaufsgebühr. Deren Höhe hängt von der Produktkategorie ab. Im Allgemeinen bewegen sich die Gebühren zwischen 8 Prozent und 15 Prozent.

Wie werden die Produkte versendet?

Damit Ihre Produkte schnell beim Kunden ankommen, lohnt es sich, den Service „Fulfillment by Amazon“ zu nutzen. Das heißt, Amazon übernimmt Verpackung und Versand Ihrer Ware. Außerdem können Sie Ihre Pakete so über Amazon Prime versenden, was für viele Kunden ein wichtiges Entscheidungskriterium ist. Sie haben aber auch die Möglichkeit, Verpackung und Versand selbst zu übernehmen. Denken Sie aber daran, dass Sie dafür eventuell mehr Lagerplatz und zusätzliche Mitarbeiter benötigen.  

Was muss ich als Amazon-Verkäufer über Steuern wissen?

Als Händler müssen Sie Ihre Gewinne generell versteuern. Je nach Unternehmensmodell gibt es mit Blick auf die Steuerpflicht Folgendes zu bedenken, wenn Sie bei Amazon verkaufen:

  • Gilt die Regelbesteuerung oder nehmen Sie die Kleinunternehmerregelung in Anspruch?
  • Sind Sie Gründer, dann müssen Sie eine Steuernummer sowie eine Umsatzsteuer-ID beim Finanzamt beantragen.
  • Beantragen Sie außerdem eine sogenannte Steuerbescheinigung (22f)
  • Beides – Umsatzsteuer-ID und Steuerbescheinigung – muss bei Amazon vor dem Verkauf hinterlegt werden.

Als Amazon-Verkäufer können Sie Ihre Steuererklärung selbst erledigen und Ausgaben Ihres Geschäftsmodells sowie Umsatz darin vermerken. Die Gewinnermittlung ist die Basis des anzuwendenden Steuersatzes. Je nach Höhe des Gewinns können Sie Ihre Steuerschuld ausrechnen. Wem das zu viel ist, kann einen Steuerberater beauftragen. Er sorgt dafür, dass Sie als Amazon-Verkäufer Ihre Steuern regelkonform abführen.