Das Wichtigste im kompakten Überblick
Du möchtest ein Fitnessstudio eröffnen? Dies kann eine wertvolle Investition in Deine berufliche Zukunft sein! Fitness boomt – und moderne Menschen binden sportliches Training und gesunde Ernährung verstärkt in ihren Lifestyle ein. Doch die hohe Nachfrage hat natürlich auch Auswirkungen bezüglich der Konkurrenz, mit der Du Dich als Inhaber eines Fitnessstudios auseinandersetzen müssen. Ein Fitnessstudio zu gründen – das ist ein Projekt, das Du gut planen und professionell durchführen solltest. Dieser Beitrag soll Dir in diesem Zusammenhang wertvolle Unterstützung bieten.
Ein eigenes Fitnessstudio gründen: Behördengänge
Ein Fitnessstudio zu gründen, ist ein Projekt, das Du bestimmten Ämtern melden musst. Der folgende Abschnitt fasst zusammen, welche Behördengänge wichtig sind.
Finanzamt
Wenn Du ein Fitnessstudio eröffnest, wirst Du steuerpflichtiger Unternehmer. Du erhältst für Dein Unternehmen eine Steuernummer beim zuständigen Finanzamt. Dafür füllst Du einige Formulare aus, mit denen die Finanzbehörden Ihr Unternehmen genau einschätzen können. Denn das erwartete Einkommen spielt beispielsweise eine Rolle, ob Gründer in der Anfangsphase als Kleinunternehmer eingestuft werden. Hierfür gibt es gewisse Einkommensgrenzen. Solche Grenzen gibt es auch für den Bereich der Umsatzsteuer. Erst ab einem bestimmten Einkommen wirst Du umsatzsteuerpflichtig. Das deutsche Steuerrecht ist recht komplex und ein Fitnessstudio ein Betrieb, der viele steuerrechtliche Aspekte hat. Nutzen Sie die Unterstützung durch Steuerberater, die Dein Business von Beginn an steuerrechtlich auf eine solide Basis stellen. Das gilt übrigens auch für die Wahl der richtigen Rechtsform.
Gewerbeamt
Wenn Du ein Fitnessstudio eröffnest, wirst Du Gewerbetreibender. Deshalb musst Du Dein Gründungsvorhaben auch mit dem Gewerbeamt besprechen. Du erhältst gegen eine geringe Gebühr den Gewerbeschein durch Deine Stadt beziehungsweise Gemeinde. Und Du bist verpflichtet, Gewerbesteuer nach dem Hebesatz Deiner Gemeinde abzuführen.
Bank
Solltest Du einen Kredit beantragen wollen, solltest Du auch Deine Bank frühzeitig darüber informieren. Außerdem solltest Du Privates und Berufliches finanziell strikt trennen können, weshalb die Eröffnung eines Geschäftskontos sinnvoll ist.
Sozialversicherung
Auch die Sozialversicherungsträger müssen davon in Kenntnis gesetzt werden, wenn Du ein Fitnessstudio gründest. Das betrifft insbesondere die Krankenversicherung. Kläre Deinen neuen Versicherungsstatus und lass Dir ruhig auch Angebote von privaten Krankenversicherungen machen.
Die Sozialversicherungsträger werden Dir auch ein wichtiger Partner rund um Dein Business, wenn Du ein Fitnessstudio eröffnest und Mitarbeiter beschäftigst. Diese müssen ordnungsgemäß gemeldet werden. Zudem bist Du in vielen Fällen (Ausnahme: Minijob) verpflichtet, Deinen Angestellten zu einem Teil deren Sozialbeiträge zu zahlen. Das betrifft die Kranken-, die Pflege- und die Rentenversicherung, aber auch die Unfallversicherung.
Die Rentenversicherung, die für Dich zuständig ist, muss ebenfalls über Ihre Gründung eines Fitnessstudios informiert werden. Denn als Selbstständiger übernimmst nun Du selbst Deine Rentenvorsorge – und nicht mehr ein Arbeitgeber. Nutze eine Rentenberatung. Auf Basis Deiner bisherigen Einkünfte und den geschätzten Einkünften aus Deinem Studio kann man Dir berechnen, welche Rente Du einmal haben wirst. Das reicht Dir nicht? Dann vergleiche die vielfältigen Angebote, die es am Markt der privaten und gesetzlich geförderten Optionen von Vorsorge vorhanden sind – was passt Dir?
Fitnessstudio eröffnen: Kosten
Wenn Du den Plan hast, ein Fitnessstudio zu gründen, sind Kosten etwas, was Du frühzeitig kalkulieren solltest. Denn dies ist die wichtigste Basis dafür, ob Du das Wagnis der Unternehmensgründung eingehen solltest oder nicht. Denn in der Regel ist es nicht möglich, all diese Anschaffungen aus Eigenkapital zu bestreiten. Doch um Deinen individuellen Kreditbedarf zu berechnen, musst Du alle Kosten auflisten. Ein Fitnessstudio zu eröffnen, ist mit zahlreichen Anschaffungen verbunden und daher recht kostenintensiv.
Ausnahme: Du hast die Option, ein bestehendes Fitnessstudio mit seiner Einrichtung zu übernehmen.
Typische Investitionen eines Fitnessstudios
- Renovierung oder Bau entsprechender Räumlichkeiten: Empfangsbereich, Trainingsflächen, Kursräume, Duschen & WC, Personal- und Putzräume, eventuell Räume für Solarium und / oder Sauna
- Trainingsgeräte Ausdauer (zum Beispiel Fitness-Fahrräder, Rudergeräte, Stepper)
- Trainingsgeräte Kraft (zum Beispiel Beinpresse, Latzug, Bizeps-Curl oder Bankdrück-Maschine)
- Trainingsgeräte Freihantelbereich (inklusive Halterungen der unterschiedlichen Gewichte)
- weitere Trainings-Equipment, etwa Fitnessbälle, Fitnessbänder, Kreisel, Matten, Kettle-Bells, Stepp-Bretter
- Equipment für das eventuelle Bieten von Sauna und / oder Solarium
- Einrichtung von Umkleiden und Duschen (Spinde, Bänke, Duschen, Spiegel)
- Wasserspender oder Verkaufsboxen für Getränke
- eventuell: Trinkflaschen und Handtücher mit dem Logo des Studios
- Einrichtung des Thekenbereichs (Theke, Stühle, Aufsteller, eventuelle Beratungs-Lounge für Neukunden)
- Einrichtung von Personal- und Putzräumen
- EDV: PCs, eventuell Laptops und Smartphones, Software und Equipment für eventuelle Cyber-Kurse, Telefon, optional auch elektronischer Zugang in das Fitnessstudio über Karten oder Armbänder
Natürlich ist es kostentechnisch nicht mit der Anschaffung der Erstausstattung getan. Wie bei anderen Betrieben sind auch rund um das Führen eines Fitnessstudios Kosten relevant, die dauerhaft sind. Unterschieden wird dabei in Fixkosten und variable Kosten. Die Namen sind Programm. Fixkosten haben jeden Monat die gleiche Höhe, weil sie aufgrund eines Vertrags anfallen. Variable Kosten können sich – je nach Aktivität – von Monat zu Monat ändern.
Fixkosten für ein Fitnessstudio
Dies sind typische Beispiele für Fixkosten, die ein Fitnessstudio produziert:
- Miete
- Festvertrag Telefon
- Festvertrag Internet
- Wartungsvertrag IT
- Hosting Website
- Personalkosten bei Festgehalt von Trainern, Putzkräften & Co.
- Versicherungen
Variable Kosten für ein Fitnessstudio
Dies sind klassische Beispiele für variable Kosten, die ein Fitnessstudio umfasst:
- Wasserkosten
- Stromkosten
- Heizkosten
- Stundenlohn für unterschiedlich beschäftigte Mitarbeiter
- Marketing & PR
- Fahrzeuge und Benzin
Fitnessstudio eröffnen: Franchise oder eigenes Studio?
Der Markt von Fitnessstudios in der Bundesrepublik Deutschland ist dadurch charakterisiert, dass es viele Studios von Ketten gibt. Manche bieten an, ein eigenes Studio auf Basis von Franchise zu gründen. Dies ist mit Vor- und Nachteilen verbunden, die genau abzuwägen sind. Der Vorteil ist die fertige Infrastruktur, die Franchise-Unternehmen besitzen. Der Nachteil ist natürlich, dass Du Deinen Unternehmergeist nicht individuell gestalten kannst. Denn vieles ist vorgeschrieben, denn eine Fitnesskette muss natürlich einheitlich sein. – Aus diesem Grund beschäftigt sich dieser Beitrag mit der Gründung von Fitnessstudios als eigenes Unternehmen.
Businessplan für Gründer von Fitnessstudios
Wenn Du planst, ein Fitnessstudio zu eröffnen, ist ein Businessplan unverzichtbar. Dieser Plan ist aus verschiedenen Gründen sehr wichtig. Zum einen ist die Kostenermittlung eine wertvolle Basis für die Entscheidung, in welcher Höhe Du einen eventuellen Kredit aufnimmst. Zum anderen ist die Gegenüberstellung von Kosten und geplanten Einnahmen wichtig, um herauszufinden, ob Dein Studio wirtschaftlich arbeitet. Wenn nicht, kannst Du an bestimmten Stellschrauben drehen. So sparen Gründer anfangs häufig Personal, um die damit verbundenen Kosten zu sparen. Dies macht die Rentabilitätsvorschau, die Teil des professionellen Businessplans sein sollte, günstiger.
Der dritte Aspekt, der den Businessplan zu einer unerlässlichen Maßnahme macht, ist der, dass Du ihn bei diversen Behörden und Einrichtungen vorlegen musst. So verlangt beispielsweise die Arbeitsagentur (beziehungsweise das Jobcenter) den Businessplan, falls Du aus der Arbeitslosigkeit heraus ein Fitnessstudio eröffnen und dies fördern lassen möchtest. Denn selbstverständlich fördern Behörden ein Start-Up nur dann, wenn sie erkennen, dass es sich um ein wahrscheinlich wirtschaftlich tragfähiges Unternehmen handeln wird. Das ist keine Schikane, sondern eine genaue Prüfung, die selbstverständlich auch in Deinem Interesse sein dürfte. Auch Banken verlangen den Businessplan, falls Du ein Darlehen beantragst. Und natürlich ist der Businessplan inklusive seiner Rentabilitätsvorschau für das Jahr der Gründung auch für Dich als Unternehmer ein gutes Tool, um Effizienz und Erfolg Deines Fitnessstudios zu beurteilen und – falls sich Erwartungen nicht erfüllen sollten – rechtzeitig Handlungspotenzial zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Aus der Arbeitslosigkeit ein Fitnessstudio eröffnen
Auch aus der Arbeitslosigkeit heraus kann man ein Fitnessstudio eröffnen. Denn sowohl Arbeitslose, die ALG I beziehen als auch Empfänger von Bürgergeld (ehemals Hartz IV) haben die Möglichkeit, Unterstützung für ihr Vorhaben einen sogenannten Gründungszuschuss zu beantragen. Ob dafür die Voraussetzungen vorliegen, klären die jeweiligen Sachbearbeiter bei den Arbeitsämtern. Der Gründungszuschuss läuft über neun Monate, danach können noch einmal sechs Monate als Unterstützung für die Zahlung der eigenen Krankenversicherung beantragt werden. Für den Gründungszuschuss sind ein tragfähiges Unternehmen, eine Beratung für Existenzgründer und ein Businessplan nachzuweisen.
Marketingmaßnahmen für Dein Fitnessstudio
Effizientes Marketing rund um Dein neues Studio ist wichtig. Präsentiere Dich attraktiv und einzigartig. Was ist das Besondere an Deinem Studio? Was macht den berühmten Unterschied? Welche Leistungen bietest Du? Mache neugierig und biete kostenlose Beratung – idealerweise auch ein Probetraining.
Heute – das belegen viele Studien unisono – recherchieren die potenziellen Mitglieder im Internet nach geeigneten Studios. Die eigene Website ist daher ein Muss, wenn Du ein Fitnessstudio eröffnest. Auch die Anbindung an die Social Media Kanäle sollte vorhanden sein. Denn durch die Likes und Shares, die Facebook, Instagram & Co. mit sich bringen, wird das Fitnessstudio besser bekannt. Eine App wird heute von den Usern ebenfalls gerne genutzt. Nutze für Deine professionellen Auftritte im Web besser das Know-how eines erfahrenen Webdesigners oder einer spezialisierten Agentur. Denn idealerweise gibt es bezüglich Deines Fitnessstudios dann „Liebe auf
Versicherungen für ein Fitnessstudio
Wenn Du ein Fitnessstudio eröffnest, sind damit natürlich auch Risiken verbunden. In Deinem Fitnessstudio kann es zu einem Wasserschaden oder einem Brand kommen. Ein Mitglied Deines Studios kann sich verletzen, weil ein Gerät nicht richtig funktioniert – und Du wirst verpflichtet Schadensersatz zu zahlen. Du selbst wirst arbeitsunfähig. Und auch die Pandemie mit dem Covid19-Virus hat gezeigt, dass gerade Fitnessstudios durch die Schließungen während des Lockdowns unerfreuliche Nachteile haben. – Dies alles sind gravierende Beispiele. Sie müssen selbstverständlich nicht eintreten. Aber dennoch sind sie möglich – und es ist Deine Aufgabe als Unternehmer, sich gegen solche Dinge passend und professionell abzusichern. Nutze in diesem Zusammenhang die konkrete und kompetente Beratung durch Deinen Versicherungsberater, aber vergleiche auch die Angebote, die Dir über unabhängige Vergleichsportale aus dem Internet zugänglich sind. Durch einen klugen Vergleich kannst Du oft eine Menge Versicherungskosten sparen.
Fitnessstudio eröffnen: Buchhaltung mit Lexware Office
Viele Menschen finden Buchführung und Steuerfragen kompliziert und suchen nach einfacher Unterstützung. Das gilt natürlich auch für Sportfreunde, die ein Fitnessstudio eröffnen. Natürlich empfiehlt es sich, als Vorbereitung auf die Existenzgründung eines Kurs zu belegen, der die Basiskenntnisse vermittelt. Dennoch ist nicht leicht, diese Tätigkeiten alle korrekt und vollständig zu erledigen. Eine Fachkraft für Buchhaltung und der Steuerberater kosten natürlich Geld, das Du vermutlich lieber sparst. Es gibt durchaus Alternativen – etwa die Buchhaltungssoftware von Lexware Office – die Dir eine rechtssichere Durchführung aller Tätigkeiten ermöglicht.
Wenn Du ein Fitnessstudio eröffnest, bist Du rechtlich dazu verpflichtet, die GoB – die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung – einzuhalten. Das bedeutet unter anderem, dass Deine Buchhaltung sachlich und summarisch richtig sein muss, dass sie lückenlos ist, dass sie nachvollziehbar ist – und noch einiges mehr. Die Buchhaltung ist mit zwei wichtigen Elemente verknüpft: der Gewinn- und Verlustrechnung und dem Jahresabschluss, der je nach Rechtsform und Einkommen unterschiedlich sein kann. Du musst alle relevanten Geschäftsvorfälle auf den richtigen Konten verbuchen. Diese Konten werden am Ende des Geschäftsjahrs abgeschlossen. Das Ergebnis ist sowohl für Sie als Unternehmer als auch für das Finanzamt wichtig, das aus dem Jahresergebnis die Steuer berechnet.