Was ist Google Pay und wie profitieren Unternehmen davon?

Mobiles Einkaufen als Vision digitaler Transformation hat Apps wie Google Pay hervorgebracht. Damit steht Konsumenten eine komfortable Zahlungsmethode via Smartphone zur Verfügung, die den Griff in den Geldbeutel überflüssig macht. Auch Sie als Unternehmer profitieren davon, wenn Sie diese Form eines mobilen Payment Zahlungssystems einführen. Sie stärken damit Ihre Kundenbindung und zeigen sich offen und modern. Denn mit der Google Pay App sind technikaffine Verbraucher in der Lage kontaktlos bei Ihnen einzukaufen oder auch Online-Zahlungen vorzunehmen. Erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um zu entscheiden, ob Google Pay auch das geeignete Service-Tool für Sie ist.

Zuletzt aktualisiert am 05.03.2024
© Matthew Kwong - Unsplash.com

Definition: Was ist Google Pay?

Google Pay ist das Mobile Payment Zahlungssystem des Weltkonzerns Google. Ihre Kunden können damit bequem und schnell in Geschäften, in Online-Shops oder in Apps bezahlen. Dafür nutzen diese zum Beispiel ein Handy mit NFC-Funktion oder eine Smartwatch. Voraussetzung ist, dass Ihr Unternehmen diese kostenlose mobile Zahlungsmethode mit einem kompatiblen NFC-Terminal unterstützt. Alle Daten werden anschließend funkgesteuert von Gerät zu Gerät übertragen. So ermöglichen Sie Ihren Kunden auf allen verwendeten Endgeräten ein sicheres Einkaufserlebnis. Übrigens: Der Begriff „G Pay“ ist lediglich die Kurzform für Google Pay.

Tipp

Die Google Pay App

Was ist die Google Pay App? Hierbei handelt es sich um die Anwendungssoftware von Google Pay. Erst wenn diese auf einem Android Telefon installiert ist, können Kunden eine mobile Bezahlweise ausführen. Die App ist kostenlos und wird von Google laufend erweitert. Verbraucher, die Google Pay nutzen möchten, können sie als sogenannte „Native App“ im Google Play Store herunterladen und am Smartphone einrichten.

Wer kann Google Pay nutzen?

Mobiles Bezahlen macht digitale Features auf beiden Seiten nötig. Sie als Händler müssen für Google Pay ein Zahlterminal implementieren, das Zahlbeträge via NFC-Methode abbuchen kann. Aus Kundensicht kann jeder Google Pay anwenden, der ein Android-Smartphone mit integriertem NFC-Chip besitzt und ein Google Payments Konto vollständig eingerichtet hat.

Info

Überschrift: Bezahlung über Google Pay via Kreditkarte

Damit Ihre Kunden Waren und Dienstleistungen bezahlen können, reicht es, einfach die Google Pay Debitkarte beziehungsweise eine kompatible Kreditkarte einer Bank zu hinterlegen. Insofern haben Sie als Einzelhändler bzw. Shop-Betreiber keine Risiken. Übrigens: Google will Nutzern, die bislang keine eigene Visa-Karte besitzen, demnächst sogar eine virtuelle Kreditkarte anbieten. Um diese zu beantragen, brauchen Kunden zwingend die Google Pay App.

Wie und was bezahlen Kunden mit Google Pay?

Es gibt keine Einschränkungen, welche Produkte via Google Pay bezahlt werden können. Besitzen Händler und Kunden die Google Pay App sowie die passenden Endgeräte, sind grundsätzlich alle Produkte – online oder stationär – kontaktlos zu bezahlen. In der Praxis können Ihre Kunden Bankkonten, Karten und weitere Zahlungsmethoden zu Google Pay hinzufügen. Welche das genau sind, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. In Deutschland wird für Google Pay in der Regel eine Kreditkarte (je nach Anbieter Visa oder Mastercard) benötigt. Eine Google Pay EC-Karte wird aktuell nicht angeboten.

Tipp

Google Pay und PayPal

Alternativ können Ihre Kunden Google Pay in Kombination mit Paypal einrichten – ohne dafür spezielle Karten zu verwenden. Dafür wählen sie beim ersten Öffnen der App auf dem Smartphone als Zahlungsmethode Paypal aus. So einfach funktioniert Google Pay auch ohne Kreditkarte.

Folgende Transaktionen sind mit Google Pay möglich:

  • Bezahlen mit dem Smartphone in Geschäften und ÖPNV
  • Geld senden und/oder empfangen
  • In Apps und bei einem Google Pay Online Shop bezahlen
  • Google-Produkte kaufen bzw. bezahlen

Google Pay: Herausforderungen für Unternehmer

Als Einzelhändler oder Shop-Betreiber sollten Sie über digitale Veränderungsprozesse auf dem Laufenden sein. Denn was Google Pay ist, haben bereits viele Mitbewerber erkannt. Daher sollten Sie sich mit der Frage beschäftigen, wie Sie digitale Bezahlmethoden in Ihren Geschäftsalltag integrieren können. Interessant zu wissen ist es beispielsweise:

  • wie es Ihnen gelingen kann, Google Pay und Ihre Apps zu verbinden
  • zu verstehen, wie Ihr Kunde gekaufte Produkte zurückgeben kann, die mit Google Pay bezahlt wurden
  • wie Sie Google Pay einfach und schnell integrieren
  • wie Sie sich via Google Pay Shield gegen Hacking absichern können

Mit Google Pay ein optimales Einkaufserlebnis für Kunden erschaffen

Google Pay als Methode mobilen Payments bietet Kunden, aber auch Händlern Potenzial: Dem einen aus pragmatischen Gründen, weil das umständliche Herumkramen im Geldbeutel an der Kasse entfällt. Dem anderen als Chance, digitale Innovation für das Marketing im eigenen Unternehmen zu nutzen. Hier einige Beispiele:

  • Stichwort „Geotargeting“: Weil Ihre Kunden fast immer ihre Smartphones bei sich tragen, können Sie Ihnen standortbezogene Nachrichten schicken.
  • Verbrauchern, die die Kundenkarte Ihres Geschäfts oder Shops in Google Pay speichern, schicken Sie auf diesem Weg personalisierte Kaufempfehlungen.
  • Mithilfe der Google Pay App machen Sie millionenfach Google-Nutzer auf Treupunkte-Programme sowie Sonderaktionen aufmerksam.
  • Durch Ihre Beteiligung an der Google Pay App können Ihre Kunden Google Pay Gutscheine oder -Geschenkkarten kaufen und damit Guthaben erwerben.
  • Mit Google Pay verhelfen Sie Ihren Kunden zu schnellen und sicheren Einkaufserlebnissen – und Ihnen selbst zu einer stärkeren Conversion.

Checkliste: Was brauchen Händler, um Google Pay zu implementieren?

Egal ob Sie Einzelhändler sind oder einen größeren Online-Shop betreiben, Google Pay bietet Ihnen ein digitales Bezahlformat, das mit wenigen Schritten implementiert ist. Dazu kommt: Google Pay verursacht keine Kosten. Denn es fallen keinerlei Gebühren für Sie an, um geschäftliche Transaktionen zu verarbeiten oder auf das Geld zuzugreifen, das Sie durch Verkäufe generiert haben.

Wenn Sie für Ihr Geschäftsmodell eine Bezahlmethode wie Google Pay einrichten möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Sie entscheiden sich für einen Anbieter, zum Beispiel für Google Pay und registrieren sich dort
  2. Sie laden die Google Pay API (Application Programming Interface) als Schnittstelle auf Ihr Smartphone
  3. Sie hinterlegen Ihre Bankverbindung und persönliche Daten
  4. Jetzt erhalten Sie passende Kartenlesegeräte
  5. Sie verbinden diese mit Ihrem Smartphone, zum Beispiel via Bluetooth

Wie funktioniert Google Pay im unternehmerischen Tagesablauf?

Den Ablauf mobiler Bezahlvorgänge können Sie sich als Händler folgendermaßen vorstellen:

  • Ihre Kunden halten ihr Smartphone mit NFC-Chip an Ihr Terminal. Ihr Kassensystem erfasst den Rechnungsbetrag Ihres Kunden mithilfe eines kompatiblen Kartenlesegeräts und überträgt diesen ebenfalls via NFC-Funktion zusammen mit Ihrer IBAN-ID an die Google Pay App des Kunden.
  • Ihre hinterlegte Partnerbank wird über den zu erwartenden Zahlungseingang in Kenntnis gesetzt.
  • Die Google Pay App transferiert nun Ihre Empfänger-IBAN sowie den Zahlungsbetrag an die hinterlegte Bank Ihres Kunden. Alle Daten werden dabei verschlüsselt übertragen.
  • Abschließend wird der erhaltene Rechnungsbetrag an das System am POS (Point of Sale) übermittelt, ohne die Kundenbankdaten preiszugeben.
  • Der Bezahlvorgang ist somit nachvollziehbar abgeschlossen. Ihre Kunden erhalten abschließend eine Zahlungsbestätigung am Kassenterminal sowie Informationen zur Transaktion direkt auf das Smartphone.

Tipp

Das kostet Google Pay

Was kostet Google Pay? Wenn Sie Ihr Geschäft auf mobiles Payment umrüsten wollen, sollten Sie sich einem erfahrenen Anbieter von Kassensystemen anvertrauen. Von ihm erhalten Sie nicht nur mobile Kartenlesegeräte und Informationen zur Funktionsweise der App, sondern auch Bon-Drucker. So erhalten Sie ein realistisches Angebot über die Anschaffungskosten der Hardware.

Google Pay oder EC/Visa/Mastercard: Was ist sicherer?

Als erfahrener Unternehmer kennen Sie die Vorlieben Ihrer Zielgruppe. So wird es Sie nicht überraschen zu hören, dass laut einer Umfrage der Bundesbank den Deutschen das Thema IT-Sicherheit, vor allem bei Bezahlvorgängen wesentlich wichtiger ist als viele andere Kriterien wie etwa Komfort oder Geschwindigkeit. Die Nutzung von Google Pay gilt daher als sicherer als die direkte Bezahlung mit der EC- oder Kreditkarte, weil dabei beim Bezahlvorgang nicht die tatsächliche Kreditkartennummer übermittelt wird. Stattdessen wird nur ein verschlüsselter Zahlencode gesendet. Das ist der Grund, weshalb Insbesondere bei den Digital Nomads diese Bezahlmethode immer beliebter wird.

Fazit: Google Pay ist die Zukunft, aber nicht für jeden

Google App und Co. sind in zahlreichen Ländern bereits im Alltag angekommen. Denn Bezahlformate dieser Art sind schnell und bequem und einfach umzusetzen. Wer sich als Unternehmer darauf einlässt, kann scheinbar seine Zielgruppe vergrößern und mehr Umsatz generieren. Dennoch sollten Inhaber beispielsweise von kleineren Läden, Bars und Restaurants nichts überstürzen. Zwar erscheinen digitale Bezahlformate wie Google Pay zunächst einmal zeitgemäß. Dazu kommt, dass eine derartige App, die via Smartphone funktioniert, von Google kostenfrei angeboten wird. Bevor Sie jedoch eine weitreichende Entscheidung treffen und Ihr Geschäft auf Google Pay umstellen, sollten folgende Fragen geklärt sein:

  • Zu welchem Zweck soll ein mobiles Kassensystem eingesetzt werden?
  • Inwieweit rechtfertigen Unternehmensgröße und Warenangebot den Einsatz dieser Technologie?
  • Wie intensiv nutzt die eigene Zielgruppe Smartphones?
  • Hat der Unternehmensstandort ausreichend Netz zu bieten, damit digitale Bezahlvorgänge verlässlich funktionieren?