Rentabilität

Ein Unternehmen, das rentabel arbeitet, deckt mit dem erzielten Umsatz seine Kosten und erwirtschaftet darüber hinaus Gewinne. Bei der einfachsten Art der Berechnung der Rentabilität wird der erwirtschaftete Gewinn innerhalb einer bestimmten Rechnungsperiode ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital gesetzt. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Arten der Rentabilität es gibt und wie diese berechnet werden.

Zuletzt aktualisiert am 28.02.2025

Zusammenfassung

Rentabilität im Überblick

  • Die Rentabilität ist eine Kennzahl, mit welcher der Erfolg eines Unternehmens gemessen wird.
  • Rentabilitätskennzahlen setzen den Erfolg ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital.
  • Je nach gewählter Bezugsgröße gibt es unterschiedliche Arten von Rentabilität.

Definition

Was ist Rentabilität?

Die Rentabilität ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, welche die eingesetzten Mittel in einer bestimmten Rechnungsperiode ins Verhältnis zum erzielten Erfolg setzt. Sie wird in Prozent angegeben und sagt aus, wie effizient ein Unternehmen mit dem Kapital, das ihm zur Verfügung steht, arbeitet. Für die Berechnung werden verschiedene Erfolgsgrößen wie Gewinn, Eigen- und Fremdkapital oder Umsatz mit dem eingesetzten Kapital ins Verhältnis gesetzt. Je nachdem, welche Bezugsgröße gewählt wird, unterscheidet man verschiedene Rentabilitätskennzahlen.

Rentabilitätskennzahlen

Um die Rentabilitätskennziffern zu ermitteln, ist es notwendig, Erfolg und Kapitaleinsatz in Relation zueinander zu setzen. Hierzu werden diverse Größen aus der Gewinn- und Verlustrechnung benötigt, die Sie ins Verhältnis mit Ihrem Umsatz oder zu Bilanzwerten setzen, um die gewünschte Rentabilität zu berechnen.

Die Formel für die Berechnung der Gewinnrentabilität folgt immer dem gleichen Muster. Im Zähler steht eine bestimmte Gewinngröße, im Nenner eine Kapitalgröße

Wie wird die Rentabilität gemessen?

Die Formel, welche dieser einfachen Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zugrunde liegt, lautet:

Rentabilität = Gewinn / Kapital

Werden andere Erfolgsgrößen ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital gesetzt, ergeben sich abweichende Formeln.

Warum ist die Rentabilität so wichtig?

Die Rentabilität dient Unternehmen als wichtige Kennzahl für folgende Analysen:

  • Erfolgsmessung
  • Erfolgskontrolle
  • Erfolgsanalyse
  • Erfolgsplanung

Mithilfe der Rentabilität ermitteln Unternehmen, wie wirtschaftlich sie innerhalb einer bestimmten Rechnungsperiode gearbeitet haben. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Geschäftsjahr, ein Quartal oder auch um einen Projektzeitraum handeln. Durch die Berechnung entsteht zudem eine Vergleichbarkeit verschiedener Rechnungsperioden eines einzelnen Unternehmens. Gleichzeitig ermöglicht die Rentabilität auch den Vergleich mit anderen Unternehmen – beispielsweise den Wettbewerbern am Markt oder Unternehmen einer bestimmten Branche.

Info

Was ist der Unterschied zwischen Rendite und Rentabilität?

Die Begriffe Rentabilität und Rendite werden häufig synonym verwendet. Obwohl beide Kennzahlen die Veränderung des eingesetzten Kapitals bezeichnen, ist die synonyme Verwendung der Begriffe nicht ganz korrekt. Die Rentabilität ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, welche den Erfolg eines Unternehmens misst. Die Rendite ist eine Kennzahl aus der Finanzwelt, die den Erfolg einer Kapitalanlage misst.

Welche Arten der Rentabilität gibt es?

Für die Berechnung der Rentabilität können verschiedene Erfolgsgrößen in Relation zum eingesetzten Kapital betrachtet werden. Hierzu zählen:

  • Ertragsgrößen aus der Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) wie der Gewinn oder der Jahresüberschuss eines Unternehmens
  • der Umsatz eines Unternehmens
  • Bilanzgrößen wie Eigen- oder Fremdkapital

Je nachdem, welche Erfolgsgröße Sie für die Berechnung der Rentabilität zugrunde legen, wird zwischen verschiedenen Arten der Rentabilität unterschieden:

  • Eigenkapitalrentabilität
  • Fremdkapitalrentabilität
  • Gesamtkapitalrentabilität
  • Umsatzrentabilität

Für jede dieser Arten gibt es eine eigene Formel zur Rentabilitätsrechnung. Um den Kapitalgewinn zu berechnen, werden hierbei spezifische Leistungskennzahlen eines Unternehmens in Beziehung zu dessen Kapitalbeständen oder Umsätzen gesetzt.

Eigenkapitalrentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität(Return on Equity), kurz EKR, gibt die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals in Prozent innerhalb einer bestimmten Rechnungsperiode an. Anders gesagt, gibt sie die Rendite des eingesetzten Eigenkapitals an. Bei dieser Rentabilitätskennzahl werden der Gewinn nach Steuern (Earnings After Taxes, kurz EAT) und Eigenkapital ins Verhältnis gesetzt. Sie gilt als wichtigste Kennzahl für Investoren, die sich von der Investition ihres Eigenkapitals eine möglichst hohe Rendite erwarten.

Um diese Art der Rentabilität zu berechnen, müssen Sie bzw. Investoren Folgendes berücksichtigen:

  • Den Gewinn, der auch als Jahresüberschuss bezeichnet wird, sowie die Höhe des eingesetzten Eigenkapitals. Der Gewinn wird durch das Eigenkapital geteilt und mit 100 multipliziert.
  • Die Formel zur Berechnung der Eigenkapitalrentabilität:
    Eigenkapitalrentabilität = Gewinn / Eigenkapital x 100
  • Sie erzielen eine gute Eigenkapitalrentabilität, wenn die Rendite höher ausfällt als Investitionen in langfristige Kapitalanlagen am Kapitalmarkt.
  • Liegt die Eigenkapitalrendite über dem durchschnittlichen Zinssatz am Kapitalmarkt, lohnt sich eine Investition.
  • Liegt sie unter dem Durchschnitt, lohnt es sich nicht, in ein Unternehmen zu investieren.
  • Stocken Unternehmen ihr Eigenkapital mit Fremdkapital auf, um eine höhere Rendite zu erzielen, spricht man vom Leverage- oder Hebeleffekt.

Fremdkapitalrentabilität

Die Fremdkapitalrentabilität gibt die Verzinsung des eingesetzten Fremdkapitals in Prozent innerhalb einer bestimmten Rechnungsperiode an. Hier spielen die Kosten, die ein Unternehmen für das Fremdkapital aufbringen muss, eine entscheidende Rolle. Bei dieser Rentabilität ist Folgendes wichtig:

  • Die Zinsen, die das Unternehmen für das Fremdkapital – beispielsweise für ein Darlehen, kurzfristige Bankschulden, Verbindlichkeiten oder Rückstellungen – aufbringen muss, werden ins Verhältnis zur Höhe des Fremdkapitals gesetzt.
  • Die Formel zur Berechnung der Fremdkapitalrentabilität lautet:
    Fremdkapitalrentabilität = Fremdkapitalzinsen / Höhe des Fremdkapitals
  • Weist ein Unternehmen eine hohe Fremdkapitalrentabilität auf, kann das mehrere Ursachen haben. So können beispielsweise steigende Marktzinsen eine hohe Fremdkapitalrentabilität verursachen.
  • Sie kann aber auch ein Zeichen dafür sein, dass ein Unternehmen ein Risiko für Geldgeber darstellt und daher höhere Zinsen für ein Darlehen zahlen muss.

Gesamtkapitalrentabilität

Die Gesamtkapitalrentabilität (GKR) oder auch Kapitalrentabilität betrachtet das gesamte Kapital unabhängig von seiner Herkunft innerhalb einer bestimmten Rechnungsperiode. Das heißt, es werden Eigen- und Fremdkapital ins Verhältnis zum Gewinn und den Fremdkapitalzinsen gesetzt.

Die Gesamtkapitalrentabilität trifft daher eine aussagekräftigere Aussage als die getrennte Betrachtung von Fremd- und Eigenkapital. Diese Art der Rentabilität wird daher auch als Unternehmensrentabilität oder Return on Assets (ROA) bezeichnet. Die Gesamtkapitalrendite von Unternehmen liegt meist zwischen 10 % und 15 %.

Die Formel zur Berechnung der Gesamtrentabilität (bzw. Gesamtkapitalrentabilität) lautet:

Gesamtkapitalrentabilität = (Jahresüberschuss + Fremdkapitalzinsen) / Gesamtkapital (Eigenkapital + Fremdkapital) x 100

Info

Return on Investment (ROI)

Der ROI (Return on Investment) setzt eine Investition innerhalb einer bestimmten Rechnungsperiode ins Verhältnis zu dem dadurch erzielten Gewinn. Anders ausgedrückt: Es wird berechnet, ab welchem Zeitpunkt sich eine Investition rentiert.

Ein Beispiel: Ein Unternehmer kauft eine neue Maschine im Wert von 3.000 €, mit der er im Vergleich zur alten pro Tag etwa 100 Produkte mehr herstellen und verkaufen kann.

Der Gewinn pro Produkt beträgt 10 Cent. Damit erhöht das Unternehmen seinen Gewinn pro Tag um 10 €. Produziert es pro Monat an 20 Tagen, steigt der Gewinn aufs Jahr betrachtet um 3.000 €. Damit rentiert sich die Investition in die neue Maschine ab dem 13. Monat.

Die Formel zur Berechnung des ROI lautet:

ROI = Gewinn / Gesamtkapital

Umsatzrentabilität

Die Umsatzrentabilität (Return of Sales, ROS) gibt das Verhältnis zwischen Gewinn und Umsatz in Prozent innerhalb einer bestimmten Rechnungsperiode an. Sie sagt aus, welchen Anteil des Umsatzes ein Unternehmen in Gewinn umwandeln konnte. Ein Richtwert stellt eine Umsatzrendite zwischen 5 % und 10 % dar, die als gut gilt.

Bei dieser Rentabilitäts-Art wird zwischen der Netto-Umsatzrendite und der Brutto-Umsatzrendite unterschieden. Für die Berechnung der Umsatzrentabilität wird der Gewinn durch den Umsatz geteilt.

Bei der Berechnung der Netto- bzw. Brutto-Umsatzrendite wird der Gewinn vor Steuern durch den Umsatz geteilt. Das sind die jeweiligen Formeln:

  1. Netto-Umsatzrendite = Gewinn / Umsatz
  2. Brutto-Umsatzrendite = Gewinn vor Steuern / Umsatz

Der Unterschied zwischen Rentabilität und Profitabilität

Wenn Ihr Geschäft mehr Geld einbringt, als es kostet, inklusive aller Ausgaben und Steuern, dann machen Sie Gewinn und Ihr Geschäft läuft gut.

Nur weil Sie Gewinn machen, heißt das allerdings nicht automatisch, dass Ihr Geschäft auch wirklich rentabel ist. Wenn Sie zum Beispiel nur 10 Euro Gewinn machen, nachdem Sie 50.000 Euro investiert haben, dann machen Sie zwar Gewinn, aber Ihr Geschäft ist nicht wirklich rentabel. Es geht darum, dass Ihr Gewinn im Verhältnis zu dem, was Sie investiert haben, auch Sinn macht.

Eine gute Rentabilität erreichen Sie meist, wenn Ihr Gewinn und Ihre Investitionen ungefähr gleich hoch sind oder – noch besser –, wenn Sie mehr Gewinn als Investitionen haben.

Es lohnt sich, die Kennzahlen zur Rentabilität im Auge zu behalten. Sie geben Ihnen einen guten Überblick darüber, wie gut Ihr eingesetztes Kapital Gewinn erwirtschaftet. Wenn Sie ein wirklich rentables Geschäft führen wollen, sollten Sie diese Zahlen nicht aus den Augen verlieren.