Zusammenfassung
Die Materialwirtschaft im Überblick
- Beschreibt alle Teilaufgaben der Produktion von Beschaffung, über Lagerung, bis zur Distribution.
- Unterteilt in die klassische Materialwirtschaft (Produktion mit Materialien versorgen) und die integrierte Materialwirtschaft (umfasst alle Vorgänge von Beschaffung bis Lieferung an den Kunden).
- Wichtige Kernaspekte sind Materiallieferungen sowie das Lagermanagement.
- Verfolgt Sachziele (z.B. Materialversorgung), Formalziele (z.B. Kosten optimieren), sowie soziale Ziele (z.B. Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Definition
Materialwirtschaft: Warenbewegung in Unternehmen
Die Materialwirtschaft beschäftigt sich mit der Warenbewegung in Unternehmen. Sie umfasst alle Aktivitäten, die mit der Beschaffung, Lagerung und Disposition von Materialien in einem Unternehmen zusammenhängen. Diese Aufgabe schließt die zeitliche, mengenmäßige, räumliche und qualitative Planung und Steuerung sämtlicher Materialbewegungen sowie die Koordination des Materialflusses bzw. Warenflusses zwischen Lieferanten, Lager, Produktion und Kunden ein.
Häufig wird der Begriff Synonym mit der Warenwirtschaft benutzt. Jedoch spricht man in der Regel von Warenwirtschaft bei Unternehmen, die Produkte lediglich weiterhandeln und sie nicht selbst herstellen, während die Materialwirtschaft die Produktion als festen Bestandteil festlegt.
Ziel der Materialwirtschaft ist, die Wirtschaftlichkeit der Bereitstellung von Rohstoffen, Hilfs- und Betriebsstoffen für die Produktion sowie die Auslieferung fertiger Waren an die Kunden zu optimieren. Eine effektive Materialwirtschaft trägt mit Ihren Funktionen dazu bei, die Verfügbarkeit von Materialien sicherzustellen, Engpässe in der Produktion zu vermeiden und Kosten zu optimieren.
Was zeichnet die Materialwirtschaft aus?
Eine gut funktionierende Materialwirtschaft verschafft Ihrem Unternehmen erhebliche Vorteile. Zum Beispiel trägt sie maßgeblich zur effizienten Verwaltung und Kontrolle der Rohstoffe, Materialien und fertigen Erzeugnisse in Ihrem Betrieb bei. Wer sicherstellt, dass sich das erforderliche Material in ausreichender Menge zur richtigen Zeit am richtigen Ort befindet, kann Prozesse optimieren, Kosten einsparen sowie die Produktivität und die Kundenzufriedenheit steigern.
Die klassische Materialwirtschaft beschränkt sich auf die Versorgung der Produktion mit den erforderlichen Materialien. In unserem Beispiel geht es also darum, dass der Möbeltischler Holz oder ein anderes Material bekommt und daraus Möbel herstellt.
Die integrierte Materialwirtschaft dagegen umfasst sämtliche Handlungen, die notwendig sind, um Waren und Güter termingerecht in erforderlicher Menge und Qualität am richtigen Ort bereitzustellen. Dies schließt Beschaffung, Verwaltung, Disposition, Lagerung und Logistik mit ein.
Welche Aufgaben fallen in der Materialwirtschaft an?
Die Aufgaben in der integrierten Materialwirtschaft sind entsprechend vielfältig und schließen zahlreiche Unternehmensbereiche wie den Einkauf oder die Logistik mit ein. Zu den Teilaufgaben der Materialwirtschaft zählen beispielsweise:
- die Verwaltung der Lagerbestände
- die Ermittlung des Materialbedarfs
- die Auswahl geeigneter Lieferanten
- die Materialbeschaffung und Disposition
- die Kontrolle des Wareneingangs
- die Lagerhaltung
- die innerbetriebliche Verteilung und den Transport an den Kunden (Logistik)
Effiziente Beschaffung
Zu den zentralen Aufgaben in der Materialwirtschaft zählt die Ermittlung des Materialbedarfs. Dadurch behalten Sie Ihre Bestände im Blick und können rechtzeitig reagieren, um Engpässe zu vermeiden. Gleichzeitig zählt es zu den Aufgaben in der Materialwirtschaft, zuverlässige Lieferanten zu finden, günstige Preise zu verhandeln sowie Liefermengen und Lieferzeiten zu überwachen.
Um Ihre Lagerbestände zu optimieren und die Liquidität Ihres Unternehmens nicht unnötig zu belasten, ist das Lagerbestandsmanagement ein weiterer wichtiger Aspekt der Materialwirtschaft. Ein optimaler Lagerbestand ermöglicht es Ihnen, die Produktion bestmöglich zu unterstützen. Gleichzeitig vermeiden Sie unnötig hohe Bestände, die Kapital binden, Lagerfläche beanspruchen und damit Lagerkosten verursachen. Beim Wareneingang gehört die strenge Qualitätskontrolle der gelieferten Materialien zu den Aufgaben in der Materialwirtschaft. So sorgt die sorgfältige Planung, Verwaltung und Kontrolle Ihrer Warenbestände gleichzeitig für die Optimierung Ihrer Kosten.
Was ist das Ziel der Materialwirtschaft?
Die Materialwirtschaft verfolgt mehrere Ziele, die sich auf die materielle, die ökonomische und eine soziale Ebene beziehen.
- Sachziel: Dies besteht in der bedarfsgerechten Versorgung mit Materialien. Das bedeutet, dass das benötigte Material in ausreichender Menge und in guter Qualität zur rechten Zeit am richtigen Ort zur Verfügung steht.
- Formalziele: Bei den Formalzielen der Materialwirtschaft handelt es sich um wirtschaftliche Ziele. Hier geht es darum, die Kosten zu optimieren oder Einsparpotenziale zu erkennen und umzusetzen. Beispielsweise durch die Auswahl der Lieferanten, das Verhandeln günstiger Preise und Konditionen (z.B. Nachlässe, Zahlungsziele), die Optimierung von Lagerbeständen oder die Automatisierung von Prozessen. Neben Kostensenkung und -optimierung gilt es, Materialverschwendung zu vermeiden.
- Soziale Ziele: Hierzu zählen Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Recycling und die Imagepflege eines Unternehmens. Dies beinhaltet die Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Kriterien bei der Beschaffung von Materialien, die Reduzierung von Abfall sowie die Förderung des Einsatzes umweltfreundlicher Materialien. Eine nachhaltige Materialwirtschaft trägt damit maßgeblich zur Schonung von Ressourcen, Energieeffizienz und Umweltschutz bei.
Diese Vorteile bietet die Materialwirtschaft Ihnen als Unternehmer
Die Materialwirtschaft ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Durch eine strategische Beschaffung, effizientes Lagermanagement sowie die Optimierung und Automatisierung von Prozessen können Sie die Effizienz und Produktivität Ihres Unternehmens steigern.
Gleichzeitig ermöglicht Ihnen die effektive Verwaltung von Materialien, Ihre Kosten zu senken, die Lieferfähigkeit zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Zudem können Sie in der Materialwirtschaft auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen: Eine nachhaltige Materialwirtschaft kann nicht nur zu Umweltschutz und Ressourcenschonung beitragen, sondern auch das Image und die Reputation Ihres Unternehmens stärken.
Aufgrund all dieser Vorteile ist es für Unternehmen mit einer Produktion wichtig, einen entsprechenden Leiter für die Materialwirtschaft einzusetzen, der die Angelegenheiten dieses wichtigen Bereichs koordiniert.