Einnahmen

Einnahmen werden durch den Verkauf von Produkten oder die Erbringung einer Dienstleistung erzielt. Je höher die Einnahmen, die ein Unternehmen erzielt, desto besser: Übersteigen die Einnahmen die Ausgaben, arbeitet ein Unternehmen rentabel und kann Gewinne erzielen. Damit haben Einnahmen eine große Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens und zählt zu den wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Was zu den Einnahmen zählt, wie sie sich vom Gewinn unterscheiden und wie sie in der Buchhaltung und der Steuererklärung behandelt werden, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Zuletzt aktualisiert am 03.04.2024
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Zusammenfassung

Einnahmen im Überblick

  • Einnahmen sind Zuflüsse, die das Geldvermögen eines Unternehmens erhöhen.
  • Im Gegensatz zu den Einnahmen stehen die Ausgaben.
  • Das betriebliche Geldvermögen umfasst den Kassenbestand, das Bankguthaben, offene Forderungen bzw. Verbindlichkeiten sowie Wertpapiere und andere Kapitalanlagen.
  • Die Gesamteinnahmen eines Unternehmens setzen sich aus operativen Erlösen sowie aus weiteren Arten von Einnahmen zusammen.
  • Zur Gewinnermittlung dient entweder die einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) oder die Bilanz inkl. einer Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV).
  • Der Umsatz eines Unternehmens ist Bestandteil seiner Einnahmen.

Definition

Was sind Einnahmen?

In der Betriebswirtschaftslehre sowie im kaufmännischen Rechnungswesen wird der Begriff Einnahmen laut Definition für alle Zuflüsse verwendet, die das Geldvermögen eines Unternehmens erhöhen. Dabei handelt es sich sowohl um Geldzuflüsse als auch um Zuflüsse in Form von Sachwerten. Im Gegensatz zu den Einnahmen stehen die Ausgaben, die den Geldvermögensbestand entsprechend verringern. Betrachtet man das Geldvermögen eines Unternehmens über den Zeitraum eines Geschäftsjahres, verändert sich dieses ständig durch die Einnahmen und Ausgaben, die daher auch als Strömungsgrößen bezeichnet werden.

Was gehört zu den Einnahmen?

Betrachten Sie den Begriff Einnahmen aus Unternehmersicht, lassen sich diese auch als Betriebseinnahmen bezeichnen. Das betriebliche Geldvermögen oder auch Unternehmensvermögen umfasst folgende Komponenten:

  • den Kassenbestand
  • das Bankguthaben
  • offene Forderungen bzw. Verbindlichkeiten
  • Wertpapiere und andere Kapitalanlagen

Einnahmen, die Sie als Einzelunternehmer oder kleines und mittleres Unternehmen (KMU) durch den Verkauf Ihrer Waren erzielen oder als Freiberufler oder Freelancer im Auftrag ihrer Kunden als Dienstleistung erbringen, erhalten auch die Bezeichnung operative Erlöse. Hierzu zählen beispielsweise ebenfalls Vorauszahlungen, die ein Unternehmen bereits erhält, für die aber noch keine Ware geliefert oder Leistung erbracht wurde (Verbindlichkeit). Das Gleiche gilt umgekehrt für den Verkauf auf Rechnung: Obwohl das Geld je nach vereinbartem Zahlungsziel erst später fließt, werden Forderungszugänge – also Einnahmen vor der Einzahlung – bereits dem Forderungsbestand zugerechnet.

Definition

Was sind Gesamteinnahmen?

Neben den operativen Erlösen setzen sich die Gesamteinnahmen eines Unternehmens aus weiteren Arten von Einnahmen zusammen.

Darüber hinaus gibt es weitere Arten von regelmäßigen und einmaligen Einnahmen, die Sie nicht mit dem eigentlichen Geschäft des Unternehmens erzielen und die daher nicht als operative Erlöse gelten.

Folgende Arten der Einnahmen zählen beispielsweise dazu:

  • Zinsen aus Kapitalanlagen
  • Miet- und Pachteinnahmen
  • Eingenommene Umsatzsteuer
  • Vorsteuer
  • Steuerrückerstattungen
  • Erlöse aus dem Verkauf von Vermögenswerten
  • Auflösung von Rücklagen
  • Einlagenerhöhung durch die Gesellschafter

Einnahmen von Arbeitnehmern

Betrachtet man den Begriff aus Arbeitnehmersicht, sind Einnahmen gemeint, die diese mit einer nicht selbstständigen Arbeit erzielen. Diese Einnahmen sind steuerpflichtig: Sie unterliegen der Lohnsteuer, die vom Arbeitgeber einbehalten wird. Als steuerpflichtige Einnahmen gelten aber auch Sachbezüge sowie geldwerte Vorteile, die Arbeitgeber ihren Angestellten gewähren. Die unentgeltliche Überlassung von Arbeitskleidung oder Zuschüsse zur Gesundheitsförderung durch den Arbeitgeber gelten dagegen als steuerfreie Einnahmen.

Info

Haushaltsrechnung des Staates

Einnahmen und Ausgaben spielen nicht nur in der Finanzwirtschaft, sondern auch in der Haushaltsrechnung des Staates eine wichtige Rolle. Aus der Differenz der staatlichen Einnahmen und der Ausgaben des Jahres 2022 ergibt sich nach vorläufigen Berechnungen ein Finanzierungsdefizit in Höhe von 101,3 Milliarden Euro. Allerdings versteht das Haushaltsrecht unter dem Begriff Einnahmen das, was in der Betriebswirtschaft als Einzahlung bezeichnet wird.

Sind Einnahmen der Gewinn?

Um den Gewinn Ihres Unternehmens zu ermitteln, müssen Sie Ihre Einnahmen den Ausgaben gegenüberstellen. Eine vereinfachte Form der Gewinnermittlung ist die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR). Dazu erfassen Sie die Einnahmen und Ausgaben eines Kalenderjahres vollständig sowie chronologisch. Hierbei ist es egal, ob diese bar über die Kasse oder unbar über das Geschäftskonto geflossen sind.

Wie werden Einnahmen berechnet?

Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung dürfen Freiberufler unabhängig von der Höhe ihrer Einnahmen anwenden. Freelancer, Einzelunternehmer oder kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die nicht im Handelsregister eingetragen sind und damit nicht der doppelten Buchführung und Bilanzierungspflicht unterliegen, dürfen diese Art der vereinfachten Gewinnermittlung ebenfalls nutzen. Anders als beim Freiberufler gelten hier allerdings bestimmte Umsatz- und Gewinngrenzen, die sie nicht überschreiten dürfen. Wer mehr als 800.000 Euro Umsatz und einen Gewinn von mehr als 80.000 Euro pro Kalenderjahr erzielt, ist dazu verpflichtet, eine Bilanz inklusive Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) zu erstellen, um den Gewinn zu ermitteln. Für Kapitalgesellschaften wie die Aktiengesellschaft (AG) oder die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gilt die Bilanzierungspflicht uneingeschränkt.

Was ist der Unterschied zwischen Umsatz und Einnahmen?

Als Umsatz wird in der Betriebswirtschaftslehre der Erlös bezeichnet, den Sie durch den Verkauf Ihrer Waren oder die Erbringung einer Dienstleistung im Auftrag Ihrer Kunden erzielen. Damit ist der Umsatz also nicht mit den Einnahmen eines Unternehmens gleichzusetzen, sondern als Bestandteil der Einnahmen zu betrachten, die sich darüber hinaus u. a. noch aus Zinsen, Miet- und Pachteinnahmen oder die eingenommene Umsatzsteuer zusammensetzen.

Info

Abgrenzung zu weiteren Begriffen

Die Begriffe Einnahmen und Einkünfte werden häufig synonym eingesetzt. Diese Verwendung ist allerdings nicht korrekt. Einnahmen sind Geldzuflüsse, die das Vermögen Ihres Unternehmens erhöhen. Einkünfte bezeichnen den Betrag, der übrig bleibt, wenn Ihre betrieblichen Ausgaben von den betrieblichen Einnahmen abgezogen haben.

Die Begriffe Einnahmen und Erträge dürfen ebenfalls nicht synonym verwendet werden. Während die Einnahmen das Geldvermögen Ihres Unternehmens erhöhen, beeinflussen die Erträge das Gesamtvermögen (Geldvermögen und Sachvermögen) Ihres Unternehmens.

Ein weiterer Begriff, der von den Einnahmen zu unterscheiden ist, ist die Einzahlung. Diese bezieht sich nicht auf den Geldvermögensbestand, sondern auf den Zahlungsmittelbestand, also den Kassenbestand (Bargeld), das Buchgeld (Bankguthaben) sowie sogenannte Geldersatzmittel wie Schecks und Wechsel.