B2C

B2C bezieht sich auf die Art des gewählten Geschäftsmodells. Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen direkt an Endkunden verkaufen, sind in diesem B2C-Business tätig. Welche Unterschiede es zum B2B gibt und worauf Unternehmer im B2C achten sollten, erfahren Sie hier.

Zuletzt aktualisiert am 06.04.2023
© style67 - stock.adobe.com

Zusammenfassung

B2C im Überblick

  • B2C steht für Business-to-Customer (Unternehmen-zu-Verbraucher)und wendet sich direkt an Privatpersonen als Kunden und Endverbraucher.
  • Im Gegensatz dazu steht B2B (Business-to-Business)
  • Zu den Vorteilen im B2C-Geschäft zählen: eine größere Zielgruppe, eine langfristige Kundenbeziehung, eine bessere Spezialisierung und bessere Preise bzw. Umsatz für Unternehmen
  • Um eine starke Kundenbindung und -beziehung aufzubauen sollten Unternehmen im B2C-Bereich viel Wert auf Vertrieb und die Kommunikation legen
  • Im Bereich B2C ist E-Commerce ein immer wichtigerer Bestandteil
  • Unternehmen im B2C-Bereich sollten sich insbesondere auch intensiv mit den rechtlichen Grundlagen zu Mehrwertsteuer und Rückgaberecht auseinandersetzen

Definition

Was bedeutet B2C?

B2C, hin und wieder auch B-to-C geschrieben, ist die Abkürzung für Business-to Consumer (Unternehmen-zu-Verbraucher). In manchen Fällen spricht man auch von Business-to-Customer. Man meint damit die Art und Weise der Geschäftsbeziehung, die zwischen den beiden Akteuren am Markt besteht. Also auf der einen Seite das Unternehmen und auf der anderen Seite die Konsumenten bzw. Privatpersonen.

Die zweite Art der Geschäftsbeziehung nennt man B2B (Business-to-Business). Dies bedeutet, dass Unternehmen untereinander agieren. Ein Unternehmen hat also mit einem anderen gewerblichen Händler eine Geschäftsbeziehung.

Im B2C wendet sich das Unternehmen dagegen direkt an Privatpersonen, die die Endverbraucher für das Produkt oder die Dienstleistung des Unternehmens sind und diese privat nutzen.

Unterschiede zwischen B2C und B2B

Im B2B-Geschäft ist sind auf beiden Seiten Unternehmen, die in dieser Eigenschaft anders miteinander wirtschaften können, als im B2C-Business. So gibt es unter anderem Unterschiede im Marketing, im Bereich Sales und auch in juristischen Angelegenheiten, abhängig davon, ob es sich um andere Unternehmen oder um Endkunden handelt, an die man sich mit seinem Angebot richtet.

B2C -Marketing

Im Marketing zeigen sich die Unterschiede zwischen B2C und B2B in einer veränderten Ansprache. Im B2C geht es hauptsächlich darum, den Kunden auf einer emotionalen Ebene abzuholen und zu überzeugen. Denn um eine Kaufentscheidung zu treffen, lassen sich die meisten Verbraucher nicht allzu lange Zeit. Vor allem dann nicht, wenn die Produkte auf den ersten Blick recht austauschbar sind.

Unternehmen müssen im B2C-Marketing daher versuchen, den Kunden schnell zu überzeugen und auf der emotionalen Ebene zu binden.

Was sind B2C-Kunden?

Die Kunden, an die man sich als Unternehmen im B2C-Geschäft wendet, sind also Privatpersonen, die meist keine spezifischen Branchenkenntnisse haben und Produkte daher eher oberflächlich beurteilen.

Theoretisch kann jede Person ein Kunde für B2C-Produkte und Dienstleistungen sein..

Die Zielgruppe für Unternehmen, die im B2C-Bereich tätig sind, ist daher oftmals viel größer als die von Unternehmen, die ihre Leistungen und Produkte nur im B2B-Markt anbieten.

Das ist auf der einen Seite ein Vorteil – eine größere Zielgruppe bedeutet ein potenziell größerer Absatzmarkt. Auf der anderen Seite müssen Unternehmen im B2C-Bereich aber auch recht schnell auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Zielgruppe reagieren.

Dennoch sind selbstverständlich nicht alle B2C-Produkte oder -Dienstleistungen auf eine sehr große Zielgruppe ausgerichtet. Um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, sprechen viele B2C-Businesses ganz spezifische Zielgruppen an oder haben ihr Produkt gezielt auf spezielle Bedürfnisse einer Zielgruppe ausgerichtet und damit erst ins Leben gerufen.

Info

Bei B2C Trends immer im Blick behalten

Unternehmen, die Trends verpassen oder zu spät auf Dinge reagieren, die die Zielgruppe stören, laufen Gefahr, Kunden zu verlieren und einen schlechten Eindruck bei potenziellen Kunden zu hinterlassen.

Die Vorteile im B2C Geschäft

Wenn Unternehmen mit anderen Unternehmen eine Geschäftsbeziehung haben, sind die Entscheidungen, die die anderen gewerblichen Händler treffen, meist komplexer. Denn in die Entscheidung fließen viele verschiedene Überlegungen mit ein. Bei Unternehmen sind häufig mehrere Abteilungen oder Stakeholder in den Entscheidungsprozess involviert. Jedenfalls dann, wenn es sich um größere Anschaffungen handelt. Soll beispielsweise  eine neue Maschine für die gewerbliche Produktion angeschafft werden, ist nicht nur die Investition weitaus größer, die Entscheidung kann auch darüber hinaus weitere Folgen haben. Daher werden Kaufentscheidungen im B2B in der Regel eher rational getroffen.

Im B2C-Geschäft ist das nicht so. Verbraucher entscheiden meist nicht derart komplex. Inbesondere bei Konsumprodukten geht, wird die Entscheidung in vielen Fällen aus dem Bauch getroffen.

Langfristige Kundenbeziehung

Bei Konsumprodukten haben es Unternehmen außerdem häufig leichter, eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen. Das setzt voraus, dass das Marketing auf die Zielgruppe zugeschnitten ist und das Produkt oder die Dienstleistung hält, was sie verspricht.

Wenn es jedoch gelingt, seine Kunden mit dem Produkt oder der Dienstleitung zufrieden zu stellen, kann das der Grundstein für eine langfristige, zufriedene Kundenbeziehung sein. Das wiederum ist äußerst wünschenswert in Bezug auf den Umsatz. Denn einen Neukunden zu gewinnen, kostet Unternehmen deutlich mehr Kapital, als einen Kunden zu einem zufriedenen Bestandskunden zu machen.

Bessere Spezialisierung

Konsumgüter lassen sich in verschiedene Sparten oder Varianten aufteilen, womit man als Unternehmer einen größeren Absatzmarkt erreichen kann. Wenn Sie als Unternehmer zum Beispiel merken, dass sich zwei verschiedene Produkte gut verkaufen, könnten Sie beide Produkteigenschaften kombinieren und daraus wiederum ein neues Produkt herstellen.

Bessere Preise für Unternehmen

Da Privatkunden in vielen Fällen emotional entscheiden, haben Unternehmen die Chance, gute Preise am Markt zu erzielen. Wenn ein Produkt eine enorme Nachfrage erfährt und zu einem Hype-Produkt, also einer Ware wird, die die meisten Kunden unbedingt haben möchten, schlägt sich das äußert positiv auf die Preisgestaltung nieder.

Das sieht man zum Beispiel bei Apple-Produkten. In manchen Fällen ist der große Preisunterschied zwischen Apple und vergleichbaren Produkten nicht nur auf die Leistung des Telefons oder der Kopfhörer zurückzuführen. Apple hat es vielmehr geschafft, eine starke Kundenbindung aufzubauen und ein ebenso starkes Image und eine Marke zu entwickeln, die mit Qualität in Verbindung gebracht wird. Das führt dazu, dass Kunden bereit sind, für ein neues Telefon 1.000 Euro oder mehr zu bezahlen, obwohl auch die Konkurrenz gute Produkte hat, die nicht annähernd so viel kosten.

B2C-Vertrieb: Worauf ist zu achten?

Die Möglichkeit, eine starke Beziehung zu seinen Kunden aufzubauen, führt dazu, dass Sie als Unternehmer im B2C-Business besonders viel Wert auf den Vertrieb und die Kommunikation legen sollten. Denn eine effektive Kommunikation ist letztlich der Schlüssel zu einer positiven Kaufentscheidung und einer langfristigen Kundenbeziehung.

Als Unternehmer sollten Sie sich daher mit den verschiedenen Kanälen beschäftigen, die Ihnen zur Leadgenerierung im B2C zur Verfügung stehen.

Info

Was ist mit Leadgenerierung gemeint?

Leadgenerierung bezeichnet den Vorgang, Personen für die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu interessieren und sie letztlich zu einer positiven Kaufentscheidung zu bringen.

Unternehmen im B2C-Business haben die Wahl zwischen ganz verschiedenen Kanälen, um Kunden vom Kauf zu überzeugen, zum Beispiel:

E-Commerce im B2C

Gerade der Bereich E-Commerce, also der Verkauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet, wird im B2C-Geschäft immer wichtiger. Ein Grund dafür liegt darin, dass immer mehr Endkunden im Netz aktiv sind und über die verschiedenen Plattformen gut zu erreichen sind.

Der digitale Vertrieb im E-Commerce hat darüber hinaus eine immense Reichweite. Während Werbung im Radio oder in Printpublikationen nur von einer begrenzten Zahl an potenziellen Kunden gesehen und gehört wird, kann man mit dem Vertreib über E-Commerce-Kanäle theoretisch jeden Menschen auf der Welt erreichen.

Die rechtlichen Grundlagen: Welche Gesetze gelten bei B2C?

Unternehmer, die sich mit ihrem Angebot direkt an Endkunden wenden, müssen einige rechtliche Vorgaben kennen:

  • Mehrwertsteuer: Preise zum Beispiel in B2C Online-Shops müssen immer inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer ausgewiesen werden.
  • Rückgaberecht: In B2C Online-Shops haben Privatkunden ein 14-tägiges Rückgaberecht. Unternehmen, die ihre Ware in Deutschland anbieten, müssen ihren Kunden dieses Recht einräumen. Über Widerruf, Garantie und Gewährleistung sollten Sie daher beim Online-Verkauf bestens informiert sein.

Achtung: Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar. Für konkrete juristische Fragen, insbesondere beim B2C Handel innerhalb oder außerhalb der EU, sollten Sie einen Experten zu Rate ziehen.