Grundlagen der Unternehmensführung: Diese Aufgaben sollten Sie kennen

Geschäftsführer haben ein vielfältiges Aufgabenpensum zu bewältigen, das sie sowohl vor der Gründung Ihres Unternehmens als auch in den Jahren danach fordert. Damit die Unternehmensführung und die dazugehörigen Aufgaben gelingen, ist es zunächst wichtig, sich das komplexe System des eigenen Unternehmens bewusst zu machen. Nur so können Sie anschließend als verantwortlicher Manager und Firmenchef verstehen, wovon der Erfolg Ihrer Firma abhängt. Im folgenden Beitrag erfahren Sie alles zu den Grundlagen und Aufgaben der erfolgreichen Unternehmensführung. Wir geben Ihnen außerdem Tipps zur effizienten Unternehmenssteuerung.

Zuletzt aktualisiert am 08.02.2024
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Definition

Was bedeutet Unternehmensführung?

Der Begriff Unternehmensführung bezeichnet das strukturierte Management eines Unternehmens. Da ein Unternehmen aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine komplexe Organisationsform ist, setzt sich die Betriebsführung aus mehreren Bereichen zusammen. Die Grundlagen und Aufgaben der Unternehmensführung basieren dabei auf Menschen, die hier im Mittelpunkt stehen:

Menschen arbeiten, erfüllen diverse Aufgaben und sehen sich dabei unterschiedlichen Situationen ausgesetzt. Fast immer verfolgen sie Ziele, die für die Zukunft Ihrer Firma entscheidend sind – auch wenn die Zwischenziele in allen Bereichen aufgrund von Arbeitsteilung nicht immer gleich sind. Dies bringt Vorteile mit sich, birgt aber die Gefahr, dass sich Gruppen oder Individuen innerhalb der Organisation abgrenzen.

Was sind die Aufgaben der Unternehmensführung?

Für die erfolgreiche Unternehmensführung sollten Sie im Auge behalten, dass Ihr Unternehmen seine Aufgaben und Ziele nur dann optimal umsetzen kann, wenn Sie Personen und deren Handlungen entsprechend koordinieren. In diesem Zusammenhang gehört zu den Grundlagen der Unternehmensführung einiges an Verantwortung:

  • Sie müssen Ihre Teams prinzipiell auf ein gemeinsames Ziel ausrichten – den Erfolg Ihres Unternehmens.
  • Erfolgreiche Unternehmensführung bedeutet, Ihre Mitarbeiter abteilungsübergreifend immer wieder so zu lenken, dass sie mit ihrer Arbeit alle Prozesse im Unternehmen effizient bedienen.
  • Das impliziert, dass sie sich in ihren Entscheidungen abstimmen, um das Aufgabenspektrum Ihrer Firma ganzheitlich zu leisten. Als Unternehmensführung ist es Ihre Aufgabe, den Überblick zu behalten.

Eine Firma zu leiten, bedeutet also, allen Koordinationsaspekten Bedeutung einzuräumen. Zu den Grundlagen der Unternehmensführung gehört also, Aufgaben der Organisation und Koordination an weitere Personen im Unternehmen zu delegieren. Diese bilden mit Ihnen gemeinsam die Unternehmensführung als Institution. Davon sind die Tätigkeiten zu unterscheiden, die Ihre Teams praktisch leisten. Zudem spielt auch die Frage nach dem „Wie wird geführt?“ eine Rolle. Letzteres richtet den Fokus auf die Verbesserung von Abläufen im Unternehmen. Als Unternehmensführung ist dies eine Ihrer wichtigsten Aufgaben.

Moderne Unternehmensführung handelt strategisch

Wenn Sie nach einer eindeutigen Definition für den Begriff „Unternehmensführung“ innerhalb der BWL suchen, werden Sie auf mehrere Ansätze stoßen. Ein Unternehmen zu führen, baut vor allem auf Kompetenzen, Strategien und nicht zuletzt auf Ihre Bereitschaft, Veränderungen des Marktes flexibel in Ihr eigenes Management zu integrieren. Setzen Sie die Grundlagen moderner und wertorientierter Unternehmensführung um, dann legen Sie die Basis für ein erfolgreiches Unternehmen, mit dem Sie nicht nur Gewinne erzielen, sondern auch Ihre Zukunft nachhaltig sichern.

Aufgaben einer Unternehmensführung

Im betriebswirtschaftlichen Sprachgebrauch werden die Begriffe Management und Unternehmensführung häufig synonym verwendet. In jedem Fall ist damit das Führen von Organisationen in der Wirtschaft, primär von Unternehmen, gemeint. Dabei müssen Sie zwischen folgenden Fragen unterscheiden:

  • „Wer führt?“
  • „Wie wird geführt?“
  • „Wodurch wird geführt?“

Hier eine kleine Übersicht für Sie, die ebenfalls zu den Grundlagen der Unternehmensführung gehört:

Wer führt?

Neben dem Eigentümer der Firma sind es die Manager, die bei zunehmender Größe des Unternehmens einige Aufgaben in der Unternehmensführung übernehmen.

Wodurch wird geführt?

Hier geht es um ziel- und wertorientierte Entscheidungen, die für Produktion, Absatz, Investition und Finanzierung wichtig sind. Sie beeinflussen den Bestand und die Zukunft Ihrer Firma und kombinieren Ressourcen, Personal und Verantwortung für Dritte.

Wie wird geführt?

Zu den Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung gehören nicht nur wirtschaftstheoretische Erkenntnisse, sondern auch die Unternehmenskultur und Intuition, wenn Sie und Ihr Team Entscheidungen planen und umsetzen. Verhaltenswissenschaftliche Konzepte spielen deshalb ebenfalls eine Rolle. Denn nach Expertenmeinung geht es nicht nur darum, „die richtigen Dinge zu tun, sondern die Dinge richtig zu tun!“

Agile Unternehmensführung: Alte Methoden neu entdeckt

Agilität ist kein neues Thema. Dieser Ansatz wurde in den 50er Jahren von Soziologen entwickelt und hat durch die Digitalisierung und Globalisierungseffekte immens an Bedeutung gewonnen. Agilität als Konzept lässt sich nach wissenschaftlicher Auffassung auf alle Organisationssysteme anwenden. In der Praxis von Unternehmen werden für Agilität folgende vier Aspekte hervorgehoben:

  • Geschwindigkeit, mit der Unternehmen auf Veränderungen reagieren
  • Anpassungsfähigkeit, um Veränderungen einzubinden
  • Kundenzentriertheit, um die Zufriedenheit bei Kunden zu steigern
  • Haltung, um intern neue Verhaltensweisen einzuführen

In der Fachliteratur finden Sie zudem viele Synonyme zu „agil“: z. B. flexibel, proaktiv oder initiativ. Dabei geht es immer um die Anpassung an Veränderungen. Bezogen auf die Aufgaben der Unternehmensführung und -steuerung bedeutet das, der Konkurrenz um mehrere Schritte voraus zu sein. Mit agiler Unternehmensführung schwören Sie Ihre Mitarbeiter darauf ein, fortlaufend zu lernen, kreativ zu denken und Wissen sowie Werte zu teilen.

In der Unternehmensführung auf Kennzahlen setzen

Befürworter eines agilen Managements haben gelernt, Unternehmensführung nicht nur im Kontext von Controlling und Kennzahlen zu begreifen, wenngleich letztere essenziell wichtige Grundlagen und Instrumente der Unternehmensführung darstellen.

Kennzahlen, auch KPI (Key Performance Indicators) genannt, messen Erfolgsfaktoren und zeigen Schwachstellen Ihres Betriebs auf. Wenn die KPI positiv sind, können Sie die Strategien Ihrer funktionellen Unternehmensführung beibehalten. Fallen sie schlecht aus, sollten Sie mit neuen Entscheidungen dagegen steuern. 

Für Ihre Unternehmensleitung ist es deshalb essenziell, KPIs in Ihrer Buchhaltung, Marketingabteilung und/oder Produktion einzusetzen. Mit ihrer Hilfe haben Sie die Möglichkeit, folgende Merkmale auf unterschiedlichen Ebenen identifizieren und messen:

  • Kundenzufriedenheit
  • Mitarbeiterzufriedenheit
  • Produktivität und Innovationskraft
  • Prozessqualität
  • Branchenvergleich
  • Liquiditätsgrad

Wenn Sie diese Kennzahlen im Blick behalten, ermöglicht es Ihnen, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um eine wertorientierte Unternehmensführung zu erreichen. Auch für Anfänger in der Unternehmensführung sind Kennzahlen besonders wichtig. Sollten Sie jedoch Ihre Firma erst kürzlich neu gegründet haben, werden Sie sich anfangs gegebenenfalls keine Controlling-Abteilung mit Fachpersonal leisten können. Dann müssten Sie sich selbstständig mit den Inhalten und Kennzahlen Ihres Betriebs auseinandersetzen
Ein Beispiel ist die Personalkostenquote, die Ihre Personalausgaben in Relation zum Umsatz abbildet. Führen Sie deshalb wenigstens einige Kennzahlen als Gradmesser Ihres Erfolges ein.

Grundlagen der operativen Unternehmensführung

Leiten Sie ein Unternehmen, dann koordinieren Sie alle Handlungsstränge Ihrer Firma und kümmern sich um das kurzfristige Kerngeschäft sowie um alle laufenden Geschäftsaktivitäten. Das operative Geschäft als Planungsbaustein ist in der Regel auf ein Jahr ausgelegt. Sie müssen es streng getrennt von alternativen Nebengeschäften führen. Das ist relevant für die Buchführung, die alles erfasst, was entweder einem Gewinn oder einem Verlust gleichkommt. Auf diese Weise wird Ihr Betriebsergebnis ermittelt, das sich ausschließlich aus Vorgängen des operativen Geschäfts zusammensetzt.

Geschäftsführer sind im Alltag stark gefordert. Deshalb ist es immens wichtig, Ihr Denken und Handeln zu strukturieren, um kurzfristig und ablauforientiert zu planen. Damit Ihre operative Unternehmensführung gelingt, müssen Sie mit Ihrem Führungsteam detaillierte Aufgaben und Zielvorgaben festlegen und deren Umsetzung kontrollieren. Nur so gelingt Unternehmensführung, und nur so laufen Leistungen, Produktion sowie alle notwendigen Organisationsarbeiten rund. Das Management Ihrer Mitarbeiter gehört ebenfalls zum operativen Geschäft und somit zu den Grundlagen der Unternehmensführung. Verantwortlich ist das operative Management – also Sie selbst als Geschäftsführer und die Führungskräfte der unteren Hierarchieebene.

Bedeutung von Strategie und Taktik für Ihr Unternehmen

In der Theorie operativer Unternehmensführung spielen die Begriffe Strategie und Taktik eine wichtige Rolle, denn alle Planungsebenen sind voneinander abhängig. Eigentlich versteht es sich von selbst, dass eine nachhaltige Unternehmensführung mittelfristige oder auch langfristige Planungen für Geschäftsaktivitäten und Prozesse parat haben muss. Sie bestimmen schließlich das Tagesgeschäft. Im Fokus stehen in diesem Zusammenhang Ihre Unternehmensabteilungen oder Produktgruppen.

Bei der taktischen Ausrichtung innerhalb Ihrer Firma geht es folglich ebenfalls um Ihre mittelfristige Finanzplanung, Budgetierung sowie ein strategisches Personalmanagement. Beides basiert auf den Ergebnissen des operativen Alltagsgeschäfts und ist ebenso Teil der wichtigsten Aufgaben der Unternehmensführung.

Als Stratege, der sein Unternehmen durch alle Höhen und Tiefen lenken möchte, sollten Sie bereits große Zielvorgaben definiert haben. Diese nähren sich von Ihren Unternehmensleitsätzen und wirken sich stets langfristig aus. Gehen Sie beispielsweise eine Kooperation ein oder planen Sie eine bauliche Vergrößerung Ihrer Produktion, so sind das Maßnahmen, die sich erst zeitversetzt auf Sie und Ihren Firmenerfolg auswirken. Manchmal sind die Ziele gar nicht konkret ausformuliert, weil Sie noch Raum für deren Entwicklung brauchen. Unabhängig davon, welche Strategien Sie für die nächsten fünf bis zehn Jahre noch ersinnen werden, Sie tragen als Führung die Verantwortung dafür. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Grundlagen und Aufgaben der operativen Unternehmensführung:

  • Operative Unternehmensführung umfasst immer ein Jahr. Sie beinhaltet Planung, Organisation, Kontrolle und Steuerung Ihrer Unternehmensziele auf unterschiedlichen Ebenen für das aktuelle Kerngeschäft. 
  • Operative Planung ist eine ablauforientierte Aktionsplanung, ein Baustein Ihrer ganzheitlichen Unternehmensplanung und eine Operative Planung und strategische Planung sind voneinander abhängig. Denn die operative Planung ergibt sich aus der strategischen Ausrichtung Ihres Betriebs.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensführung

Die Unternehmensleitung zu übernehmen, bedeutet, komplexe Herausforderungen zu meistern. Sie müssen davon ausgehen, dass es nicht immer leicht sein wird, Unternehmer zu sein. Deshalb ist es wichtig, dass Sie nicht im operativen Kerngeschäft „untergehen“, sondern sich auf eine effiziente und erfolgsorientierte Weise um das Management Ihres Betriebs kümmern. Die strategische Unternehmensführung ist eine langfristige Aufgabe, deren Grundlagen und Inhalte Sie verinnerlichen sollten. Denn Markt und Mitbewerber werden Sie immer fordern. Sie müssen den Spagat zwischen profitorientierten Unternehmensstrategien und einer Führungskultur leisten, die Ihre Mitarbeiter sowie Ihre Kunden zufriedenstellt

Folgende Ziele müssen daher auf Ihrer Agenda stehen, wenn Sie als agiler Geschäftsführer auf dem Markt bestehen und alle Aufgaben der Unternehmensführung meistern möchten:

  • Klare Unternehmensstrategien
  • Starke Unternehmensphilosophie
  • Werteorientierte Unternehmenskultur
  • Zeitgemäße sowie digitale Maßnahmen im Marketing