SWOT-Analyse: Beispiele, Definition und Vorteile für Unternehmen

Unternehmen legen gerne den Fokus auf die eigenen Stärken, sodass Gefahren häufig erst zu spät erkannt werden. Um dem mit Maßnahmen entgegenzuwirken und Fehler früh zu identifizieren, gibt es strategische Konzepte. Diese sollen Unternehmen und Gründer dabei unterstützen, einen umfassenden Überblick über positive sowie negative Aspekte zu erhalten. Die SWOT-Analyse spielt dabei eine wichtige Rolle, denn damit lassen sich nicht nur Prozesse optimieren oder Schwächen einschätzen: Sie hilft bei wichtigen Entscheidungen in allen Bereichen, weshalb sie für jede Firma ein unerlässliches Tool für neue Strategien darstellt. Wir erklären Ihnen, was Sie über die SWOT-Analyse in Unternehmen wissen sollten, liefern Beispiele und verraten, wie Ihnen die Analyse bei der weiteren Planung behilflich ist.

Zuletzt aktualisiert am 27.08.2024
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Definition

Was ist eine SWOT-Analyse?

Die SWOT-Analyse beinhaltet ihre Definition in ihrem Namen. Die Anfangsbuchstaben des Akronyms weisen auf die wichtigsten Komponenten hin:

  • Stärken → Strenghts
  • Schwächen → Weakness
  • Chancen → Opportunities
  • Risiken → Threats

Mithilfe einer SWOT-Analyse erstellen Sie für Ihr Unternehmen eine Matrix, z. B. in Excel, anhand derer Sie innere sowie äußere Gesichtspunkte offenlegen. Sie ist eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation mit einem realistischen Blick auf die Zukunft.

Die SWOT-Analyse funktioniert wie ein Stärken- und Schwächenvergleich. Dessen Informationen und Auswertung hilft dabei, Probleme auszumachen, um sie zeitnah angehen zu können.

Mit den Ergebnissen gelangen Sie zu Schlussfolgerungen, aus denen Sie unterschiedliche Strategien ableiten können. Dies soll in die weitere Planung einfließen, mit der Sie Ihre Firma voranbringen.

Was sind die Bestandteile einer SWOT-Analyse

Die vier Begriffe Stärke, Schwäche, Chancen und Risiken bilden die Basis jeder SWOT-Analyse. Dabei unterteilen sich diese in jeweils zwei Gruppen:

  1. Interne Analyse bzw. Unternehmensanalyse (Stärken und Schwächen)
  2. Externe Analyse bzw. Umweltanalyse (Chancen und Risiken)

Zum besseren Verständnis finden sich in den Tabellen einige SWOT-Analyse-Beispiele für die einzelnen Komponenten:

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<b>Interne Analyse</b>
Interne AnalyseStärkenSchwächen
Unterschiede des eigenen Unternehmens zur Konkurrenz
  • Standortvorteil
  • geschultes Personal
  • Technologie-Einsatz
  • geringe finanzielle Mittel
  • hohe Fluktuationsrate
  • fehlende Kundenbindung

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<b>Externe Analyse</b>
Externe AnalyseChancenRisiken
äußere Faktoren auf den Betrieb
  • demografische Veränderung
  • neue Technologien
  • neue Gesetzeslage
  • neue Mitbewerber
  • sinkendes Preisniveau
  • sinkende Nachfrage nach Leistungen bzw. Produkten
Grafik zur Veranschaulichung einer SWOT-Analyse

Info

Seit wann gibt es die SWOT-Analyse für Unternehmen?

Die SWOT-Analyse gibt es seit den 1960er-Jahren. Dort wurde sie an der Harvard Business School ins Leben gerufen. Bereits der chinesische General Sunzi, der 550 vor Christus lebte, erkannte den Vorteil, der dieser Analyse zugrunde liegt – die eigenen Stärken und Schwächen sowie Bedrohungen zu kennen, macht das Team stärker, wodurch Sie den Feinden überlegen sind.

Wofür kann eine SWOT-Analyse in Unternehmen verwendet werden?

Als wichtiges Tool können Sie die Methode vielfältig in der Praxis in Ihrem Betrieb einsetzen. Allem voran unterstützt es in der Anfangsphase bei der Gründung Ihrer Firma. Hier hilft die SWOT-Analyse und die Darstellung von Fähigkeiten vor allem beim Erstellen des Businessplans. Zusätzlich geben Sie mit den Ergebnissen möglichen Investoren einen Überblick über das Potenzial Ihrer Idee im Markt.

Doch auch für das laufende Geschäft ist eine SWOT-Analyse sinnvoll – zum Beispiel, wenn es im Unternehmen darum geht, neue Bereiche zu erschließen oder verstaubte Prozesse zu verbessern:

  • bei der Entwicklung von Strategien für Ihr Social-Media-Marketing
  • bei sämtlichen Marketing-Bereichen
  • bei der Personalentwicklung
  • bei der Planung der benötigten Ressourcen

Es handelt sich bei der SWOT-Analyse also um ein strategisches Hilfsmittel, das Sie immer wieder anwenden können.

Wie wird eine SWOT-Analyse in Unternehmen durchgeführt?

Überlegen Sie sich beim ersten Schritt im Vorfeld, welches Ziel Sie mit der SWOT-Analyse erreichen wollen, bevor Sie diese durchführen. Hier finden Sie Beispiele für mögliche Ziele Ihrer SWOT-Analyse:

  • Wachstum
  • Gewinnsteigerung
  • Überholen von Mitbewerbern

Mit dem genauen Ziel vor Augen geht es an die Unternehmensanalyse bzw. an die externe SWOT-Analyse: Diese betrifft die Umwelt sowie das direkte Umfeld.

Gehen Sie dabei strukturiert und objektiv vor. Binden Sie Ihre Mitarbeitenden in die SWOT-Analyse mit ein.

Kurz zusammengefasst helfen bestimmte Fragestellungen weiter. Zu den wichtigsten Fragen gehören:

  • Wie sieht der Wettbewerb aus und wie stark sind die Konkurrenten?
  • Was ist Ihr USP (Alleinstellungsmerkmal)?
  • Welche Bereiche können Sie weiter ausbauen?
  • Was fehlt Ihnen bisher?
  • Was hat Ihr Standort mit dem Erfolg Ihres Unternehmens zu tun?

Auf äußere Faktoren haben Sie keinen unmittelbaren Einfluss. Dennoch müssen Sie diese in die Chancen-Risiken-Analyse einbeziehen. Bedenken sollten Sie Faktoren wie:

  • Trends
  • Veränderungen in der Branche
  • neue Technologien
  • Wechsel in der Politik

Für wen eignet sich eine SWOT-Analyse?

Die SWOT-Analyse führen zum Beispiel Unternehmen sowie Organisationen durch, die einen ganzheitlichen Überblick über sämtliche Unternehmensbereiche gewinnen wollen.

Daneben ist sie aber auch für Privatpersonen interessant – besonders mit Blick auf Bewerbungen. Loten Sie beispielsweise persönliche Stärken und Schwächen mithilfe der SWOT-Analyse aus, um im Gespräch mit zukünftigen Arbeitgebern glänzen zu können.

Wie werte ich eine SWOT-Analyse aus?

Haben Sie alle Hintergründe zur internen und externen Analyse ausgearbeitet, geht es um die Auswertung. Dafür verbinden Sie die Ergebnisse miteinander:

  • Mit Ihren Stärken erkennen Sie Ihre Chancen.
  • Die Schwächen können sie ausbauen und neues Potenzial entdecken.
  • Wandeln Sie Schwächen in neue Stärken um.
  • Sind Sie sich der Risiken bewusst, können Sie diese im Vorfeld durch Stärken vorbeugen.

Aus diesen Erkenntnissen leiten Sie Strategien ab.

Was ist das Ziel einer SWOT-Analyse?

Die SWOT-Analyse gibt Ihnen einen genauen Einblick in bestehenden Zustände. Daraus bilden Sie erfolgversprechende Strategien, mit denen Sie Ihr Unternehmen optimieren können. Das betrifft alle möglichen Bereiche, wie:

  • Handlungsbedarf bei der Personalführung
  • Förderung der Stärken
  • Abbremsen der Schwächen
  • Nutzung von Potenzialen
  • Vorbeugung möglicher Risiken

SWOT-Analyse-Beispiel: Strategien ableiten

Die Strategien, die Sie auf Basis der SWOT-Analyse erhalten, sind auf vier Kombinationen begrenzt:

1. Matching-Strategie (Stärke-Chance-Kombination):

  • Stärken für Chancen nutzen
  • Möglichkeiten sehen, Stärken auszubauen

2. Umwandlungsstrategie (Schwäche-Chance-Kombination):

  • aus Schwächen Stärken machen
  • Risiken in Chancen umwandeln

3. Verteidigungsstrategie (Schwäche-Risiko-Kombination):

  • Schaden abwenden
  • Risiken realistisch betrachten

4. Neutralisierungsstrategie (Stärke-Risiko-Kombination):

  • Risiken begrenzen
  • Schwächen ausgleichen

SWOT-Analyse-Beispiele für wichtige Bereiche der Strategiepläne

In der Theorie klingt dies etwas abstrakt. Anhand konkreter Beispiele zeigen wir Ihnen daher mögliche Strategien für drei Schwächen auf, die Sie durch Ihre SWOT-Analyse im Unternehmen ausmachen können:

1. Fehlende Kundenbindung:

  • innerbetriebliche Abläufe optimieren, um Überblick über Kunden zu erhalten
  • eigenen Service ausbauen, damit Anfragen von Kunden schneller und kompetenter beantwortet werden
  • neue Zielgruppen finden und erschließen sowie von Anfang an die neuen Strategien einsetzen

2. Geringe finanzielle Mittel:

  • Kosten bei der Produktion senken
  • unrentable Geschäftsbereiche minimieren
  • Stellen streichen
  • mehr in die bereits funktionierenden Abläufe investieren

3. Hohe Fluktuationsrate:

  • Kompetenzen der Mitarbeiter fördern, um ihnen neue Anreize zu bieten, im Betrieb zu bleiben
  • neueste Technologien einsetzen, um Abläufe zu vereinfachen, damit die Arbeit angenehmer wird
  • umweltfördernde und moderne Angebote anbieten, damit die Angestellten zufrieden sind

Vor- und Nachteile der SWOT-Analyse im Unternehmen

Zusammenfassend überwiegen die Vorteile einer Stärken-Schwächen-Analyse – anhand unserer Beispiele für die SWOT-Analyse gut erkennbar – deutlich. Sie sollten aber auch die Nachteile einer solchen kennen.

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<b>Vorteile</b>
VorteileNachteile
gezielte Reflexion möglich Interne Analyse nur im Nachhinein möglich
Prinzip ist selbsterklärend und überall anwendbar Externe Analyse kann nur geschätzt werden
stärkt bei der internen Kommunikation die Bindung der Mitarbeiter Vergleich mit Mitbewerbern ohne Insiderwissen nicht vollumfänglich möglich
jederzeit in allen Bereichen einer Firma möglich Neutralität und Objektivität können nicht immer gewährleistet werden
kann zahlreiche unternehmerische Entscheidungen stützen Daten können sich schnell ändern, weshalb die Analyse regelmäßig überprüft und aktualisiert werden muss