Gründung

Den passenden Firmennamen finden

Wenn du dich selbstständig machen willst, wirst du irgendwann vor der Frage stehen, welchen Namen du deinem Unternehmen geben willst. Aussagekräftig, markant und natürlich eingängig soll der Firmenname sein – klingt zunächst gar nicht so schwer. Allerdings gibt es einige Hürden, die du überwinden musst, um einen passenden Firmennamen zu finden. Ausschlaggebend ist zum Beispiel die Rechtsform. Denn diese gibt dir die Rahmenbedingungen vor, die du bei der Namensfindung für ein Unternehmen beachten musst. Aber keine Sorge: Wir haben einige Tipps parat, mit denen du dir die Suche nach dem passenden Firmennamen leichter machst. In diesem Ratgeber erklären wir dir, was du alles wissen musst, wenn du einen Firmennamen suchst.

Zuletzt aktualisiert am 01.02.2024
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Was genau ist eigentlich ein Firmenname?

Dem Menschen ist es wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen. Gibt es keinen, dann existiert es nicht. Nicht anders ist es bei einem Unternehmen. Um zu wissen, worum es sich dabei handelt, wofür es steht und um es greifbar zu machen, musst du einen Unternehmensnamen finden. Einen passenden Firmennamen zu finden, kann auch eine Herausforderung darstellen. Dieser hilft dir dabei, eine Marke zu schaffen; ein Aushängeschild, das einen Wiedererkennungswert bietet und mit dem sich Kunden, Mitarbeiter ebenso wie Geschäftsführer identifizieren können. Bevor du aber anfängst, einen Firmennamen zu finden, solltest du dich mit den Basics beschäftigen.

Benötigen alle Firmen einen Namen?

Ja und nein. Grundsätzlich brauchst du selbstverständlich einen Namen. Denn alles und jeder hat einen. Doch die Rechtsform eines Unternehmens entscheidet darüber, ob du einen Firmennamen finden musst oder eine Unternehmensbezeichnung. Aus diesem Grund gilt es, zunächst die Begrifflichkeiten zu klären.

  1. Firmenname: Diesen benötigen ausschließlich Firmen, die eine Veröffentlichung im Handelsregister besitzen. Wichtig ist hierbei, dass die Rechtsform erkennbar sein muss.
  2. Unternehmensbezeichnung: Dies betrifft Unternehmen, die unabhängig vom Handelsregister agieren. Dazu gehören zum Beispiel Einzelunternehmen, Personengesellschaften und Freiberufler. Hier bist du ebenfalls an die Rahmenbedingungen deiner gewählten Rechtsform gebunden.
  3. Geschäftsbezeichnung: Viele Unternehmen müssen für das Handelsregister einen Firmennamen finden. Gleichzeitig haben sie jedoch zusätzlich eine Geschäftsbezeichnung, mit welcher sie nach außen hin agieren. Sie kann vom eingetragenen Firmennamen abweichen.

Tipp

Beispiel für eine Geschäftsbezeichnung

Die Geschäftsbezeichnung ist oftmals der Name, unter dem ein Unternehmen bekannt ist. Für die meisten Deutschen wird BMW ein Begriff sein. Die Firma wirbt mit diesem Namen, ist jedoch als Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft im Handelsregister eingetragen. Da dieser Unternehmensname jedoch zu sperrig ist und im Zweifel von (potenziellen) Kunden auch schwerer zu finden ist bzw. nicht in den Köpfen haften bleibt, ist die Geschäftsbezeichnung BMW eingängiger.

Möglichkeiten für die Namensfindung

Prinzipiell kannst du beim Brainstorming für deinen Unternehmensnamen zwischen Eigennamen, Fantasienamen oder sogar Akronymen wählen. Vergiss aber nicht, dass du oft den Zusatz der Rechtsform in deinen Namen integrieren musst! Dazu kommen wir aber in dem Abschnitt über die rechtlichen Voraussetzungen. An dieser Stelle geben wir dir zunächst allgemeine Hilfestellungen, die es zu beachten gilt, um einen passenden Unternehmensnamen zu finden.

Sprachliche Aspekte

Wenn du einen Firmennamen finden willst, darf dieser nicht zu allgemein oder gar irreführend sein. Weitere Faktoren sind:

  • leicht merkbar
  • bildhaft
  • eindeutig
  • einprägsam
  • verständlich
  • keine Abkürzungen
  • kreativ
  • positiv
  • erweiterbar

Ein relevanter Faktor bei der Wahl des eigenen Firmennamens ist zudem die weitere Entwicklung deines Unternehmens. Planst du beispielsweise langfristig, dich international aufzustellen, solltest du einen Firmennamen finden, der multilingual einsetzbar ist.

Inhaltliche Aspekte

Wie bereits erwähnt, kannst du bei der Auswahl des Firmennamens prinzipiell deiner Fantasie freien Lauf lassen und zwischen verschiedenen Namensarten wählen oder diese auch individuell mischen. Eine genaue Vorschrift gibt es dabei nicht:

  • Nach Branche: Hierbei handelt es sich um sogenannte Sachfirmen. Deren Namen beinhalten die Tätigkeit bzw. Branche, innerhalb derer sie agieren.
  • Nach Personen: Gerade Personengesellschaften (zum Beispiel Familienunternehmen) entscheiden sich für den Familiennamen als Teil Ihres Firmennamens.
  • Nach eigenem Gusto: Wenn es darum geht, einen Firmennamen zu finden, kannst du diesen auch frei erfinden. Er ist dann unabhängig von deiner Branche oder dem Tätigkeitsfeld. Oft werden Fantasienamen bei Markennamen eingesetzt.
  • Gemischt: Um einen Geschäftsnamen zu finden, kannst du natürlich auch eine Mischform oder eine Kombination aus verschiedenen Namen wählen.

Niemals ohne gute Firmennamen-Recherche!

Die Suche nach einem Namen sollte niemals adhoc erfolgen. Besser ist es, wenn du dir Zeit für die Namensfindung deines Unternehmens lässt und zunächst folgende Fragen für dich selbst beantwortest:

  1. Zielgruppenanalyse: Wie ist meine Zielgruppe?
  2. Wie kreativ kann ich mit der Schreibweise innerhalb meiner Rechtsform bei der Namensgebung meiner Firma agieren?
  3. Welchen Eindruck möchte ich bei Kunden und Geschäftspartnern hinterlassen?
  4. Welche Ergebnisse liefert mir in Bezug auf den Firmennamen meine Markt- und Wettbewerbsanalyse?

Vielleicht fragst du dich nun, warum du potenzielle Kunden und Mitbewerber in deine Entscheidung einbeziehen solltest. Die Antwort ist ganz einfach: Wenn du einen Firmennamen finden willst, sind Beispiele anderer Unternehmen durchaus hilfreich. Daran erkennst du, wie sie sich auf dem Markt positionieren wollen, wie gut sie mit dem Namen bei der Kundschaft ankommen, ob der Unternehmenszweck damit erfolgreich umgesetzt werden kann und ob die Branche beispielsweise nicht so gut für Fantasienamen geeignet ist. 

Kreativität ist schön und gut, aber es gibt Bereiche und bestimmte Branchen, in denen würde ein lustiger Name wohl eher abschrecken. In der Kreativwirtschaft gehört es zum Beispiel dazu, dass der Firmenname aufregend und vielleicht etwas geheimnisvoll klingt. In der Pharmazie hingegen, solltest du einen soliden Firmennamen finden.

Rechtliche Voraussetzungen: Namensrecht bei Firmen

Je nach Rechtsform bist du an bestimmte Vorgaben bei der Findung eines Firmennamens gebunden, die du zwingend einhalten musst, wenn du rechtliche Konsequenzen verhindern willst.

Gewerbetreibender

  • Du hast dich selbstständig gemacht, musst dich aber nicht ins Handelsregister eintragen? Dann bist du dazu verpflichtet, sowohl den Vor- als auch den Familiennamen zu verwenden. Achtung: Dieser Umstand bezieht sich in erster Linie auf den rechtsgeschäftlichen Schriftverkehr!

GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts)

  • Bei dieser Rechtsform musst du einen Firmennamen finden, der die Vor- und Nachnamen aller (!) Gesellschafter beinhaltet.

Personengesellschaft

  • Bei der Findung eines Firmennamens ist vorgeschrieben, dass der Firmenname mindestens den Nachnamen eines Gesellschafters beinhaltet.

OHG

  • Auch hier muss der Nachname im Firmennamen enthalten sein.

Freiberufler

  • Bei Freiberuflern reicht ebenfalls der Nachname.

Auch wenn du in deinem unmittelbaren Umfeld mit deiner Geschäftsbezeichnung aktiv bist, gelten beim schriftlichen Geschäftsverkehr ganz andere Regeln. Hierbei ist es wichtig, dass der Firmenname folgende Zusätze erhält:

Sie dienen als Ergänzung deines Firmennamens und müssen auf jeden Fall innerhalb des Rechtsverkehrs angegeben werden!

Info

Im Handelsregister findest du weitere Vorgaben und Grundsätze

Diese sind ebenfalls für dich verpflichtend, wenn du deinen Firmennamen anmelden willst: Er darf weder irreführend noch unklar sein. Zudem muss erkennbar sein, wer der Firmeninhaber ist und um welche Art von Unternehmen es sich handelt.

Der eigene Firmenname: Eintragen nur möglich, wenn er nicht unzulässig ist

Du kannst deinen Firmennamen nur registrieren lassen, wenn er den geforderten Standards entspricht. Doch welche sind das? Die ganze Zeit listen wir dir nur auf, was dein Firmenname enthalten muss. Doch was ist eigentlich verboten?

  • Oberbegriffe: Du betreibst ein Möbelhaus? Dann ist die Bezeichnung Möbelzentrum trotzdem irreführend und darf von dir nicht verwendet werden.
  • Generische Branchenbezeichnung: Dieser Punkt fällt zwar eigentlich in den Bereich Oberbegriffen, wir führen ihn dennoch separat aus. Auch wenn du eine Online Marketing-Agentur gründen willst, darf diese nicht Online Marketing-Agentur XY heißen.
  • Regionalzusätze: Dein Unternehmen befindet sich in einer bestimmten Stadt? Du darfst dennoch nicht schreiben „Frankfurter Metzgerei“.
  • Abkürzungen: Egal, wie lang dein Firmenname ist, er sollte nicht nur aus Abkürzungen bestehen.
  • Buchstaben und Zahlen: Selbstverständlich darfst du diese frei nutzen, aber bitte nicht in einer sinnfrei erscheinenden Aneinanderreihung.
  • Assoziationen: Du willst einen aussagekräftigen Firmennamen finden. Ein anderes Unternehmen hat bereits einen, der dir vom Klangbild sehr gut gefällt. Es ist dir aber nicht erlaubt, diesen nach minimaler Abänderung zu verwenden. Aus Fielmann darf nicht Dielmann werden.

Firmenname finden: Nicht ohne Check im Namensregister für Firmen

Um sowohl Verwechslungsgefahr als auch einen Rechtsstreit zu verhindern, solltest du deinen zukünftigen Firmennamen unbedingt prüfen. Es kann nämlich sein, dass dieser bereits durch ein anderes Unternehmen geschützt wurde. Dazu zählen im Übrigen auch Markennamen. Wenn du das Namensrecht verletzt, kann das für dich sowie dein Unternehmen sehr teuer werden und anschließend beginnst du wieder bei null. Denn dann musst du erneut einen Firmennamen finden, den niemand hat.

Geschützte Firmennamen kannst du ganz einfach prüfen. Das geht heutzutage sogar online und kostenlos:

Auf den drei Plattformen findest du auf jeden Fall alle Informationen, die du suchst. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, kannst du eine schriftliche Anfrage senden oder dich mit den Mitarbeitern in Verbindung setzen.

Lass deinen Firmennamen schützen

Nachdem du geprüft hast, ob dein Firmenname schon vergeben ist, kannst du ihn natürlich auch selbst schützen lassen. Das ist insbesondere dann relevant, wenn es sich um einen Markennamen handelt, der später mit bestimmten Produkten oder Dienstleistungen verbunden werden soll und deine Geschäftsidee beschreibt. Ebenso wie im Patentrecht dürfen andere Unternehmen im Markenrecht den Namen dann nur nutzen, wenn sie im Vorfeld die rechtlichen Rahmenbedingungen mit dir aufgestellt haben. Zudem ist es eine Geld- und Prestigefrage. Du möchtest sicherlich nicht, dass jeder Betrieb deinen Firmennamen verwenden darf.

Tipp

Auch das Logo ist wichtig!

Was wird von Kunden zuerst wahrgenommen? Direkt nach dem Namen ist es meistens das Logo. Dieses kannst du ebenfalls beim DPMA, also dem deutschen Patent- und Markenamt, schützen lassen.

Ist mein Firmenname noch frei?

Du hast deinen Namensidee auf Verfügbarkeit prüfen lassen? Im Handelsregister gibt es noch nichts in dieser Richtung? Das klingt gut. Was aber viele Unternehmensgründer vergessen: Gilt dies auch für den künftigen Internetauftritt? Heutzutage benötigt jeder Betrieb eine eigene Website. Auf dieser stellst du deine Produkte oder Dienstleistungen vor, erzählst etwas über dein Unternehmen und zeigst deinen Kunden, dass du präsent bist. Auch zur Kontaktaufnahme für potenzielle Kunden ist eine Webseite ein wichtiges Instrument. Wenn du also einen Firmennamen finden möchtest, prüfe gleichzeitig, ob auch eine passende Domain verfügbar ist!

Firmennamen finden mit praktischen Tools

Einen Firmennamen zu finden, ist nicht einfach. Du kannst dir Hilfe und Unterstützung holen – entweder durch fachkundige Experten bei einer Gründerberatung oder ganz einfach im Internet. Um einen Firmennamen zu finden, gibt es mittlerweile sogar spezielle Generatoren! Diese füllst du mit dir wichtigen Schlagworten und Begriffen. Anschließend kannst du dir aus diesen Wörtern einen Firmennamen erstellen lassen.

Tipp

Nicht einfach nehmen, was kommt

Du solltest dich bei der Namensfindung trotzdem nicht komplett auf Tools verlassen, sondern nachträglich prüfen, dass es den Firmennamen wirklich nicht gibt und ob der Name überhaupt zu dir passt. Als Inspiration sind die Tools aber bestens geeignet. Vielleicht bekommst du dadurch neue Ideen, durch die du deinen Firmennamen ableiten kannst.

Eine Alternative zu Tools stellen Plattformen dar, auf denen du deinen Firmennamen finden lassen kannst – zunächst kostenlos und von Menschen aus der Kreativbranche. Die Betonung liegt aber natürlich auf dem Wörtchen kostenlos. Schließlich ist nichts auf der Welt wirklich gratis. Diese Angebote basieren darauf, dass du beispielsweise einen Wettbewerb ausrufst. Im Vorfeld gibst du alle relevanten Fakten zu deinem Unternehmen wie z. B. deine Geschäftsidee an und anhand der Informationen entwickeln die Teilnehmer für dich einen Firmennamen. Bist du mit den Vorschlägen zufrieden, kaufst du den Namen; wenn nicht, musst du nichts weiter tun. So erhältst du die Möglichkeit, kreative Firmennamen als umfangreiche Liste zu erhalten, auf die du selbst vielleicht gar nicht gekommen wärst.

So änderst du deinen Firmennamen

Hast du dich für einen Firmennamen entschieden und möchtest diesen aus verschiedenen Gründen nachträglich ändern, ist dies selbstverständlich möglich. Dies ist jedoch mit enormem Aufwand verbunden, da es dazu auch eine Menge Vorschriften gibt. Denn eine Änderung beinhaltet nicht nur die Tatsache, dass du einen neuen Firmennamen finden musst. Bürokratisch und organisatorisch hängt da ein ziemlicher Rattenschwanz daran.

Info

Corporate Design

Die meisten Unternehmen haben ein Corporate Design. Dieses beinhaltet nicht nur Farben oder Schriftarten, sondern ebenfalls das Logo – hast du in dem Logo den Firmennamen eingearbeitet, musst du das natürlich auch anpassen. Ebenso wie alle deine Verträge, die Geschäftsadresse, den Eintrag im Handelsregister.