Cashflow: Wichtige Kennzahl für die Ertrags- und Finanzkraft von Unternehmen

Ist Ihr Unternehmen in der Lage, langfristig zu überleben? Können Sie mit Ihren Geschäftstätigkeiten nachhaltig Gewinne erzielen und Forderungen begleichen? Essenzielle Fragen, die erfolgreiche Unternehmen beantworten und sich immer wieder stellen müssen. Auskunft darüber kann am besten die betriebswirtschaftliche Kennzahl Cashflow geben. Was Cashflow bedeutet und welche Arten es gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag. Außerdem gehen wir darauf ein, wie die Cashflow-Berechnung – oder Kapitalflussrechnung – funktioniert.

Zuletzt aktualisiert am 07.03.2023
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Definition

Was bedeutet Cashflow?

Cashflow ist ein englischer Begriff und bedeutet auf Deutsch Kapitalfluss. Die Definition von Cashflow beschreibt den Geldfluss innerhalb einer bestimmten Periode – in der Regel ein gesamtes Geschäftsjahr. Genauer gesagt geht es um die Differenz zwischen den Einnahmen und Ausgaben aus regulären Geschäftstätigkeiten. Der Cashflow ist eine wichtige Kennzahl der Betriebswirtschaftslehre. Er findet sich in der Bilanz von bilanzierungspflichtigen Selbstständigen und Unternehmen.

Der Cashflow gibt Auskunft über die Liquidität eines Unternehmens. Der kann sowohl positiv als auch negativ sein:

  • Positiver Cashflow: Die Rede ist von einem positiven Cashflow, sobald ein Überschuss verzeichnet wurde. Das ist der Fall, wenn die Einzahlungen höher als die Auszahlungen waren. Ein positiver Cashflow ist für Unternehmen ein gutes Zeichen. Zum einen weist er auf die Ertragskraft eines Unternehmens hin – also die Fähigkeit, Gewinne zu erzielen. Zum anderen bedeutet es, dass es mit eigenen Mitteln Investitionen tätigen sowie Schulden tilgen kann.
  • Negativer Cashflow: Ein negativer Cashflow liegt bei einem Defizit vor. Das bedeutet, dass es in dem jeweiligen Zeitraum keine Erträge gab und die Ausgaben höher als die Einnahmen waren. Ein negativer Cashflow ist ein Indikator für Liquiditätsprobleme. Besteht dieser in Folge mehrerer Jahre womöglich sogar für ein Insolvenzrisiko. Dennoch muss es nicht heißen, dass das Unternehmen nicht erfolgreich ist. Der negative Cashflow könnte mit Aufwendungen für wichtige Investitionen und Kredite zusammenhängen. Das ist vertretbar, solange der Cashflow für eine begrenzte Zeit negativ ist. Dann sollte er wieder positiv werden.

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Ist Cashflow gleich Gewinn?

Gemeinsam haben Cashflow und Gewinn, dass sie die Rentabilität eines Unternehmens aufzeigen. Im Gegensatz zum Gewinn sind aber beim Cashflow keine fiktiven, nicht zahlungswirksamen Erträge inbegriffen. Beispiele dafür sind Rückstellungen, Abschreibungen oder Zuschreibungen des Anlagevermögens.

Warum ist Cashflow so wichtig?

Der Cashflow zeigt nicht nur, ob ein Unternehmen liquide ist. Gleichzeitig gibt er Auskunft über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung. Weiterhin bestehen und wettbewerbsfähig kann es nur bleiben, wenn es die finanziellen Mittel für Investitionen und den Betriebserhalt hat. Anhand des Cashflows lassen sich die kommenden Geschäftsperioden planen. Außerdem verstehen Sie, inwiefern Sie Ihr Kapital für Investitionen und die Tilgung von Krediten einsetzen können – und zwar sowohl kurzfristig als auch langfristig.

Cashflow für Kapitalgeber: Ein wichtiges Indiz für die Profitabilität

Für Kapitalgeber ist der Cashflow zur finanzwirtschaftlichen Analyse ebenfalls relevant. Diese Kennzahl liefert ihnen Informationen über die Art und Höhe der Zahlungsströme. Das hilft ihnen zu erkennen, ob das Unternehmen in absehbarer Zeit eine profitable Investition ist. Ferner sehen Kapitalgeber, ob sie mit Ausschüttungen von Dividenden rechnen können.

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Was generiert Cashflow?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Cashflow in einem Unternehmen zu erhöhen. Hier sind drei Vorschläge, die sich im Cashflow-Plan integrieren lassen:

  • Sie könnten Ihr Debitorenmanagement optimieren und kürzere Zahlungsziele vereinbaren.
  • Gleichzeitig könnten Sie längere Zahlungsziele bei Ihren Lieferanten erwirken.
  • Statt Anlagevermögen wie Maschinen und Fahrzeuge zu kaufen, könnten Sie leasen.

Welche Arten an Cashflow gibt es?

Des Weiteren setzt sich der gesamte Cashflow eines Unternehmens aus den folgenden drei Arten zusammen:

  • Operativer Cashflow: Der operative Cashflow – oder auf Englisch Operating Cashflow – ist der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben aus dem laufenden regulären Betrieb. Der Umsatz einer Produktionsfirma ergibt sich beispielsweise aus dem Warenverkauf und der Warenproduktion. Schließlich liefert der operative Cashflow Hinweise auf die Möglichkeiten der Innenfinanzierung. Sprich, ob ein Unternehmen für Zahlungen wie Investitionen und laufende Kosten genügend Eigenkapital hat oder Fremdkapital benötigt. Alternativ wird der operative Cashflow als Brutto-Cashflow bezeichnet. Abzüglich der tatsächlich gezahlten Steuern ergibt sich der Netto-Cashflow.
  • Cashflow aus Investitionstätigkeit: Unternehmen tätigen Investitionen in Form von materiellen Vermögenswerten wie Maschinen oder immateriellen Vermögenswerten wie Aktien. Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten – auf Englisch Investing Cashflow – ergibt sich durch die Differenz der damit verbundenen Ein- und Auszahlungen. Folglich sagt er aus, ob diese Investitionen zum Jahresüberschuss beigetragen oder für Verluste gesorgt haben.
  • Cashflow aus Finanzierungstätigkeit: Dieser Teil des Cashflows betrifft das Eigenkapital eines Unternehmens. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beobachtet den Mittelzufluss und Mittelabfluss. Erträge können in diesem Zusammenhang Kapitaleinlagen oder neue Kredite sein. Aufwendungen wären beispielsweise Tilgungen oder Gewinnausschüttungen an Aktionäre.

Was ist der Free Cashflow?

Der Free Cashflow –der freie Geldstrom – zeigt an, wie viel Kapital ein Unternehmen zur freien Verfügung hat. Das kann es beispielsweise für die Auszahlung von Dividenden und Tilgung von Krediten nutzen. Der Total Cashflow ergibt sich, wenn Sie zusätzlich den Steuervorteil der Fremdfinanzierung berücksichtigen. Dieser sogenannte Tax Shield beschreibt die Kapitalwerte durch Fremdkapitalzinsen oder Schulden. Daraus entsteht ein Steuervorteil. Diese Schulden und Verluste mindern nämlich die Steuerlast.

Wie wird der Cashflow berechnet?

Möchten Sie den Cashflow berechnen, haben Sie für die Ermittlung die Wahl zwischen zwei Methoden: der direkten und indirekten Methode.

  • Direkter Cashflow: Die direkte Cashflow-Formel setzt sich aus der Summe aller zahlungswirksamen Erträge wie Umsätze und Aufwendungen wie Personal- und Materialkosten zusammen.

Direkter Cashflow =
Zahlungswirksame Erträge+Zahlungswirksame Aufwendungen

  • Indirekter Cashflow: Bei der Berechnung des indirekten Cashflows werden zum Jahresüberschuss zunächst alle zahlungswirksamen Aufwendungen wie Abschreibungen und Rückstellungen addiert. Im zweiten Schritt werden alle zahlungsunwirksamen Erträge wie Zuschreibungen herausgerechnet.

Indirekter Cashflow=
Jahresüberschuss nach Steuern
+ Zahlungswirksame Erträge
- Zahlungswirksame Aufwendungen

Zusammenfassung

Cashflow zusammengefasst

  • Cashflow ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl und bedeutet übersetzt Kapitalfluss.
  • Diese Kennzahl bezieht sich auf den Geldfluss innerhalb eines bestimmten Zeitraums, meistens eines Geschäftsjahres.
  • Als Cashflow bezeichnet man den Saldo aus Einnahmen und Ausgaben der regulären betrieblichen Aktivitäten.
  • Der Cashflow gibt Hinweise auf die Liquidität und Ertragskraft eines Unternehmens. Er kann positiv und negativ ausfallen.
  • Ein positiver Cashflow liegt bei einem Überschuss vor. Demnach waren in der jeweiligen Periode die Einnahmen höher als die Ausgaben. Das zeigt, dass das Unternehmen weiterhin Investitionen finanzieren, Schulden tilgen und ertragsfähig bleiben kann.
  • Ein negativer Cashflow entsteht durch ein Defizit. In dem jeweiligen Zeitraum überstiegen die Ausgaben die Einnahmen. Das ist ein Indikator für Liquiditätsprobleme und ein mögliches Insolvenzrisiko.
  • Andererseits kann ein negativer Cashflow auch aus hohen Investitionen und Darlehen resultieren. Demnach muss es nicht zwingend ein schlechtes Zeichen sein.
  • Kapitalgeber nutzen den Cashflow ebenfalls, um die finanzwirtschaftliche Lage eines Unternehmens zu bewerten.
  • Der Cashflow setzt sich aus den folgenden drei Arten zusammen: operativer Cashflow, Cashflow aus Investitionstätigkeit sowie Cashflow aus Finanzierungstätigkeit.
  • Für die Berechnung des Cashflows stehen die direkte und indirekte Methode zur Auswahl. Der direkte Cashflow ist die Summe aus zahlungswirksamen Erträgen und Aufwendungen. Beim indirekten Cashflow werden zum Jahresüberschuss alle zahlungswirksamen Erträge addiert sowie alle zahlungsunwirksamen Aufwendungen subtrahiert.