CMR-Frachtbrief

Der CMR-Frachtbrief ist ein wichtiger Bestandteil des internationalen Warenverkehrs und hat große Bedeutung für den sicheren beziehungsweise versicherten Transport von Gütern. Er dient als Nachweis für den Abschluss des Frachtvertrags sowie als Bestätigung für den Warenempfang. Weiterhin ist er die alles entscheidende Grundlage, um den Transportauftrag abzuwickeln. 

Das Dokument hat den Zweck, Risiken beim Transport zu mindern beziehungsweise zu vermeiden. Zum einen soll der Frachtbrief beweisen, dass der Frachtführer den Zustand des Transportguts sowie dessen Verpackung überprüft hat. Zum anderen dient der CMR-Schein als Quittung, um die erfolgte Übernahme und die korrekte Anzahl und Kennzeichnung der Frachtstücke zu bestätigen.

Darüber hinaus erleichtert der Frachtbrief auch die Abwicklung von Zollformalitäten und schafft eine klare Basis für die Abrechnung von Fracht- und Transportkosten. Letzten Endes funktioniert das Dokument aber vor allem als Informationsträger zum Transport. Dazu enthält der CMR-Frachtbrief, ähnlich einer Rechnung, folgende Angaben:  

• Name und Anschrift des Absenders
• Name und Anschrift des Empfängers
• Art und Menge der Güter
• Anzahl und Art der Packstücke
• Kennzeichnung der Güter
• (Eventuell) Gefahrgutkennzeichnung
• Bruttogewicht der Güter
• Fracht- und Transportkosten
• Datum und Ort der Übernahme der Güter
• Lieferdatum und -ort wie geplant
• Name und Anschrift des Frachtführers
• Kennzeichen des Transportfahrzeus
• Unterschrift des Absenders oder seines Beauftragten
• Zusätzliche Anmerkungen und Anweisungen
• Statistiknummer/HS-Code

Transporteure müssen den korrekt und vollständig ausgefüllten CMR-Frachtbrief bei allen grenzüberschreitenden Transporten auf dem Landweg beziehungsweise per Straße mitführen. Die Regelungen im Rahmen der CMR gelten nur, wenn Waren international befördert werden – zum Beispiel, wenn der Ort der Frachtübernahme und der Ablieferung in zwei verschiedenen Ländern liegen. Findet ein Transport lediglich auf einem einzigen Staatsgebiet statt, greifen die Vorschriften des jeweiligen Landes. In Deutschland regeln beispielsweise die entsprechenden Paragrafen des Handelsgesetzbuches (HGB) inländische Transporte. 

Der CMR-Brief wird im Rahmen eines CMR-Vertrags erstellt. Diesen Vertrag schließen Absender und Empfänger beziehungsweise Frachtführer und definieren darin die Bedingungen für die Beförderung der Güter. Selbstverständlich ist der CMR-Vertrag nur gültig, wenn eine der Parteien sich in einem Staat befindet, welcher dem CMR-Abkommen zugestimmt hat. Die Mitgliedsstaaten der Vereinbarung sind unter anderem sämtliche EU-Länder, die Türkei, Russland, Großbritannien, Island, die Schweiz, Norwegen, Marokko, Tunesien, Albanien und viele mehr.

Das CMR-Abkommen soll den Flickenteppich an unterschiedlichen nationalen Gesetzen vereinfachen – zumindest hinsichtlich des Transports von Gütern. Im Vergleich zur rechtlichen Situation vergangener Tage stellt der CMR-Frachtbrief deshalb eine große Erleichterung dar. Dennoch sollten Sie als Lieferant ein paar wenige Punkte im Hinterkopf behalten: 

• Es kann vorkommen, dass die CMR für einzelne Situationen keine angemessene Regelung beinhaltet. In diesen Fällen greift nationales Recht.
• Einzelne Container, Wechselaufbauten und austauschbare Ladungsträger sind nicht vom CMR-Frachtbrief gedeckt. Das Dokument bezieht sich ausschließlich auf beladene Straßenfahrzeuge wie LKW. 
• Der CMR-Frachtbrief regelt auch Fragen zur Haftung – zum Beispiel bei Schäden während des Transports. Auf nationaler Ebene wären hier Versicherungen oder (in Deutschland) das Handelsgesetzbuch (HGB) die Grundlage rechtlicher Entscheidungen. 

Der internationale Transport von Waren ist häufig eine große organisatorische Aufgabe, bei der absolute Korrektheit gefragt ist. Nur so lassen sich Probleme und damit einhergehende Zusatzkosten vermeiden. Zum Beispiel sollten Sie die folgenden Punkte bedenken, wenn Sie einen CMR-Frachtbrief ausfüllen.

• Achten Sie darauf, dass Sie den CMR-Schein wahrheitsgetreu, gewissenhaft und eindeutig verständlich ausfüllen. Damit keine Missverständnisse auftreten, ist eine gut lesbare Schrift unabdingbar.
• Die Aufgabe den CMR-Frachtbrief auszustellen, liegt in der Regel beim Absender. 
• Der CMR-Frachtbrief wird in dreifacher Ausfertigung erstellt. Der Frachtführer und der Absender beziehungsweise Versender erhalten jeweils eine Version. Das dritte Exemplar verbleibt bei den transportierten Gütern, so dass der Transporteur die CMR-Papiere bei Bedarf jederzeit zur Hand hat und diese anschließend dem Empfänger übergeben kann. Unter Umständen wird auch noch ein viertes Exemplar angefertigt, welches für Verwaltungsarbeiten vorgesehen ist.
• Voraussetzung für die Gültigkeit des CMR-Frachtbriefs ist, dass dieser entweder in französischer oder englischer Sprache vorliegt.
• Eine Vorlage für Ihren CMR-Frachtbrief finden Sie sowohl als kostenpflichtigen als auch als kostenfreien Download bei vielen Anbietern im Internet. Darüber hinaus können Sie sich auch direkt an Speditionsunternehmen oder Frachtführer wenden. 
• Sind Sie unsicher, wie Sie den CMR-Frachtbrief ausfüllen sollen, können Sie sich professionelle Unterstützung holen. Wenden Sie sich beispielsweise an einen erfahrenen Spediteur oder einen Fachanwalt, der Ihnen bei der Ausfüllung des Dokuments zur Seite stehen kann.

Beachten Sie außerdem, dass der CMR-Frachtbrief ein rechtlich bindendes Dokument ist. Falsche oder unvollständige Angaben auf dem Papier können juristische Folgen haben und unter Umständen Sanktionen nach sich ziehen.