Nachhaltigkeit

Kosten senken, Nachhaltigkeit steigern: Das bringt die Optimierung der Verpackung

Die Vermeidung von Abfall ist ein wichtiger Aspekt in der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen. Aus diesem Grund machen sich immer mehr Betriebe Gedanken, wie sie ihre Verpackungen optimieren können, damit die Umwelt nicht durch noch mehr Verpackungsabfall belastet wird.

Zuletzt aktualisiert am 07.11.2025
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Warum sollten Unternehmen ihre Verpackung optimieren

Beim Verkauf von Produkten lässt es sich häufig nicht vermeiden, dass auch eine Verpackung benötigt wird. Doch mit der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit müssen viele Firmen auch ihre Verpackungsstrategien neu denken. Verbesserungsmaßnahmen bzw. Verpackungsoptimierungen erzielen hier gleich mehrere positive Folgen: 

  • Kostensenkung: Wer weniger Materialien einsetzen muss und hier nachhaltiger agiert, spart Kosten – und verbessert damit die eigene Gewinnmarge.
  • Nachhaltigkeit: Eine optimierte Verpackung, die dazu beiträgt, dass Abfall vermieden wird, trägt entscheidend zur Nachhaltigkeit bei. Das Unternehmen profitiert hier beim CO2-Fußabdruck (auch Carbon Foot Print genannt).
  • Kundenerwartungen: Immer mehr Kunden achten auf nachhaltige Aspekte beim Kauf von Produkten und erwarten hier von Unternehmen eine entsprechende Sensibilität.
  • Regularien: Unternehmen müssen ihre Verpackungen auch danach ausrichten, welche rechtlichen Anforderungen (zum Beispiel durch das Verpackungsgesetz oder EU-Richtlinien) gestellt werden.

Gerade für KMU ergeben sich durch gezielte Maßnahmen Möglichkeiten, sich innovativ und fortschrittlich zu positionieren – und gleichzeitig auch Kosten zu reduzieren. 

Info

Was bedeutet Verpackungsoptimierung?

Verpackungsoptimierung heißt, dass Unternehmen die Gestaltung, das Material, die Größe und den Einsatz von Verpackungen überarbeiten. Die Verpackung muss einerseits funktional, aber auch andererseits wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sein. 

Wie lässt sich die Verpackung optimieren?

Es gibt zahlreiche Varianten, wie eine Verpackung optimiert werden kann. Infrage kommt beispielsweise: 

  • Materialreduktion: Verpackungen werden weniger aufwendig, Füllmaterial verringert oder auch dünnere Folien eingesetzt.
  • Design for Recycling: Die Materialauswahl für die Verpackung erfolgt bereits mit dem Gedanken, dass die Verpackung für Recycling besser geeignet sein soll.
  • Mehrweg- und Kreislauflösungen: Wiederverwendbare Verpackungen müssen nicht direkt entsorgt werden. Lesen Sie hierzu auch: Cradle to Cradle

Unternehmen können bei der Analyse und Optimierung ihrer Verpackungsstrategie Technologien und Tools nutzen, wie beispielsweise 3D-Software, digitale Zwillinge oder Künstliche Intelligenz. Doch auch Life Cycle Assessment (LCA) Analysen liefern wertvolle Daten.

Übrigens: Verpackungen sind auch in Büros mit ein Grund, warum Müll entsteht. Wenn Unternehmen also auch bei ihren eigenen Kaufentscheidungen hier nachhaltige Gesichtspunkte miteinfließen lassen, können sie eigene Abfälle vermeiden oder zumindest reduzieren. 

Nachhaltige Verpackung: Was ist das?

Wann spricht man von einer nachhaltigen Verpackung? Hier achten Unternehmen auf Umweltfreundlichkeit und Ressourcenschonung – und werben häufig auch aktiv damit. 

Im Supermarkt liest man beispielsweise nicht selten bei bestimmten Produkten: „Verpackung besteht aus 100 % recyceltem Material“. Nachhaltige Verpackungen sind also häufig recycelt oder auch kompostierbar. 

Geeignete Materialien sind hier beispielsweise Papier, Karton, biobasierte Kunststoffe oder auch recycelte Stoffe. Auch Mehrwegverpackungen zählen zu nachhaltigen Verpackungen. 

Hier sei jedoch am Rande darauf hingewiesen, dass auch kritisch hinterfragt werden darf, ob überhaupt immer eine Verpackung erforderlich ist. Typisches Beispiel bei den Lebensmitteln ist das Gemüse, dass dann in Folie eingeschweißt im Supermarktregal liegt. Manch ein Kunde entscheidet sich dann lieber für eine nicht verpackte Alternative.

Tipp

Welche nachhaltige Verpackung eignet sich für das Produkt?

Welche nachhaltige Verpackung letztendlich besonders gut zum jeweiligen Produkt passt, muss jedes Unternehmen individuell beurteilen. Es gibt jedoch einige typische Klassiker: Im Bereich von E-Commerce setzen Versandhändler häufig auf Kartonagen und Papier beim Versand. Kosmetikprodukte werden häufig in Glasbehältern, recycelbaren Verpackungen oder auch Refill-Systemen verkauft. Und im Bereich von Lebensmitteln sorgen bestimmte Verpackungen dafür, dass kein schneller Verderb eintritt.

Exkurs: Was ist Smart Packaging?

Auch mit Smart Packaging kann Nachhaltigkeit gefördert werden. Hierunter versteht man Verpackungen, die mithilfe von integrierten Technologien erweiterte Funktionen für Kommunikation, Überwachung und Interaktion bieten. Sie verbinden also die physische mit der digitalen Welt.

Nachhaltige Verpackungen beeinflussen Kaufentscheidungen

Für umweltbewusste Verbraucher kann eine Kennzeichnung, wie „100 % recycelbar“ ein Aspekt bei der Kaufentscheidung sein. Unternehmen, die sich mit nachhaltigem Engagement auszeichnen, können so auch Markenloyalität fördern. 

Tipp

Mit innovativen Verpackungslösungen punkten

Es gibt im Bereich der Nachhaltigkeit auch zahlreiche Preise, mit denen besonders gute Verpackungslösungen gewürdigt werden, beispielsweise der Deutsche Verpackungspreis, der Deutsche Nachhaltigkeitspreis u.v.m. Ein Unternehmen, das hier einen Preis gewinnt, kann sich von Wettbewerbern differenzieren und seine Innovationskraft sichtbar machen.

Verpackungsoptimierung wirkt auf Logistik und Supply Chain

Optimierte Verpackungen haben positive Effekte auf Logistik und Supply Chain. Wenn mehr Ladeeinheiten auf Lkw’s passen und weniger Lagerkapazitäten benötigt werden, dann reduziert das auch Aufwand und Kosten in diesen Bereichen. 

Wichtig: Unternehmen sollten darauf achten, dass die Verpackungen robust sind, denn beschädigte Verpackungen können zu Retouren führen. 

Fazit: Was bringt eine Verbesserung der Verpackung für Umwelt und Unternehmen?

Die Optimierung von Verpackungen zahlt sich gleich mehrfach aus – für Umwelt, Unternehmen und die Gesellschaft. Durch den bewussten Einsatz nachhaltiger Materialien, die Reduktion von Füllstoffen und die Verbesserung von Recyclingfähigkeit sinkt der Ressourcenverbrauch deutlich. Weniger Material bedeutet automatisch weniger Abfall und geringere CO₂-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. 

Für Unternehmen bringt das also klare Vorteile: Sie senken ihre Material-, Lager- und Transportkosten, reduzieren Risiken durch regulatorische Vorgaben und verschaffen sich Wettbewerbsvorteile in einem Markt, in dem Nachhaltigkeit zunehmend kaufentscheidend ist. Gleichzeitig stärkt eine verantwortungsvolle Verpackungsstrategie das Markenimage und fördert das Vertrauen von Kunden und Partnern. 

Eine nachhaltigkeitsoptimierte Verpackung sollte auch entsprechend in der Nachhaltigkeitskommunikation erwähnt werden. Das gilt nicht nur für das Marketing: Auch Geschäftspartner achten immer stärker auf nachhaltige Verpackungen, z. B. bei Zulieferern. Wer hier frühzeitig optimiert, kann sich in Ausschreibungen ggf. sogar Vorteile sichern.

Über die ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte hinaus leistet Verpackungsoptimierung einen entscheidenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft: Ressourcen werden effizienter genutzt, Produkte bleiben länger im Umlauf und Unternehmen übernehmen aktiv Verantwortung für den Klimaschutz.