Selbstbewusst vor der Kamera: 7 Tipps für gute Business-Videos

Kein anderes Medium ist derzeit so wirkungsvoll wie Video, wenn es um Social Media oder die Selbstdarstellung auf der eigenen Website geht. Ebenso normal sind allerdings Auftrittshemmungen, denn wer von uns ist schon daran gewöhnt, vor der Kamera zu stehen? Zum Glück kann man auch dies trainieren wie einen Muskel. Wir haben sieben praxistaugliche Tipps für mehr Selbstbewusstsein vor laufender Kamera.

Zuletzt aktualisiert am 28.10.2025
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Selbstbewusstsein vor der Kamera kann man lernen

Während viele Menschen – allen voran Content Creator – einen Großteil ihrer Arbeitszeit damit verbringen, entspannt vor der Kamera zu plaudern, tun sich viele Selbstständige schwer damit, selbst Videos zu erstellen. Vor der Kamera souverän aufzutreten, stellt für viele eine große Überwindung und Herausforderung dar. Glücklicherweise kann selbstbewusstes Sprechen und Auftreten vor der Kamera trainiert werden wie ein Muskel.

Ein gut gemeinter Hinweis: Ihre ersten Videos werden vermutlich nicht perfekt sein. Das ist unvermeidlich und gehört zum Lernprozess dazu. Denn wie so oft im Leben gilt auch hier: Nur aus Fehlern kann man wachsen und besser werden. Analysieren Sie Ihre ersten Versuche kritisch, holen Sie sich Feedback von Freunden ein und vergleichen Sie diese mit den Produktionen erfahrener Influencer. Doch bevor all dies möglich ist, müssen Sie zunächst den ersten Schritt wagen. Mit diesen Tipps gelingt es Ihnen: 

Tipp 1: Sprechen Sie mit der Kamera wie mit einem Freund

Statt nervös auf die Technik zu starren und zu überlegen, wohin genau Sie schauen müssen, um gut auszusehen, gehen Sie lieber einen Schritt zurück. Wortwörtlich, etwas Abstand und eine interessante (aber ruhige) Umgebung tun Ihren Aufnahmen gut. Dann sprechen Sie mit der Kamera, als wäre sie ein Freund. Das ist einfacher, wenn Sie dabei buchstäblich etwas tun, zum Beispiel eine Mahlzeit zubereiten, ein Buch öffnen und zeigen, einen Wald oder einen Raum durchqueren oder einen Gegenstand präsentieren.

Wenn das nicht zu Ihrem Marketing passt, dann starten Sie mit Geschichten. Storytelling ist immer noch eines der wichtigsten Werkzeuge, um andere für ein Angebot zu interessieren. Erzählen Sie Dinge, die Sie gerade erlebt haben, oder eine Ihrer Lieblingsanekdoten. In allen genannten Fällen behandeln Sie die Kamera wie eine nahestehende Person, die Ihnen zuhört.

Tipp 2: Richten Sie sich eine eigene Ecke für die Aufnahmen ein

Ein Video aufzunehmen sollte so einfach wie möglich sein, damit Sie es dann auch machen. Wenn Sie immer erst eine Leuchte und eine bestimmte Sitzgelegenheit irgendwo herholen oder Dinge auf die Seite räumen müssen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihr Vorhaben durchziehen. Deshalb sollten Sie sich einen ruhigen Ort für Ihre Aufnahmen suchen und so einrichten, dass Sie direkt loslegen können.

Tipp 3: Schreiben Sie Ihre wichtigsten Botschaften auf

Damit die Videos Ihnen am Ende mehr bringen als eine Multimedia-Erfahrung und mehr Selbstbewusstsein vor Kameras, sollten Sie sich strategisch auf den Mehrwert und die Botschaften konzentrieren, die Sie vermitteln wollen. Jedes Thema lässt sich in zahllose Unterthemen aufdröseln, denn für Newcomer in Ihrer Bubble ist buchstäblich alles neu. Doch selbst wenn nicht, so haben sie es noch nicht aus Ihrer Sicht gehört. 
Um immer einen guten roten Faden zu halten und damit die perfekte Zielgruppe unter Ihren Followern heranwächst, benötigen Sie eine Strategie. Mit einem festgesteckten Thema werden Sie auch viel weniger darüber nachdenken, wie Sie gerade aussehen, und deutlich mehr daran, auch wirklich etwas mit Hand und Fuß von sich zu geben.

Tipp 4: Schreiben Sie sich ein Kurzkonzept mit Gliederung zu jedem Thema

Eine grobe Gliederung für Ihre Videoaufnahme ergibt auch dann oder sogar vor allem dann einen Sinn, wenn Sie nur 30 bis 60 Sekunden lang sprechen wollen. Es wird immer Dinge geben, die Sie auf keinen Fall vergessen wollen, und es sollte immer einen CTA geben, einen Call-to-Action.
Was Sie bitte nicht machen sollten: Einen dieser Video-Einstiege nutzen, die so überstrapaziert werden, dass die Menschen sofort weiterschalten, wenn sie ihn hören: „Wusstest du schon“ oder „Kennst du das Problem“ gehören dazu. Was Sie aber immer machen können: Eine Lösung direkt beim Schopf packen und damit einsteigen, dass Sie sie jetzt erzählen werden.

Tipp 5: Sorgen Sie für herausragende Tonqualität

Vielleicht haben Sie Ihre ersten Versuche, selbstbewusst vor der Kamera zu stehen, mit Ihrem Smartphone und dem integrierten Mikrofon gestartet. Doch wenn man Sie nicht gut hören kann, sind alle Zuschauer sofort wieder weg – niemand hat die Geduld, bei unnötigen Hintergrundgeräuschen oder einem zu leisen Ton angestrengt herauszufinden, was Sie gerade zu sagen versuchen. Ein Mikrofon für Einsteiger zum Anstecken, Aufstellen oder Hinstellen ist schon ab 30 bis 50 Euro im Handel erhältlich.

Tipp 6: Planen Sie Ihre Körperhaltung und Positionierung der Hände

Können Sie besser sprechen, wenn Sie sich anlehnen? Oder sitzen und anlehnen? Probieren Sie ein paar Positionen aus, in denen Sie sich wohl und entspannt fühlen, um selbstbewusst vor der Kamera zu sprechen. Die meisten Menschen wissen nicht, wohin sie mit ihren Händen sollen, wenn die Aufnahme startet. Deshalb kann es eine gute Idee sein, sich hinzusetzen. Oft wird als Tipp genannt, eine Hand locker auf die Hüfte zu legen oder die Daumen sich berühren zu lassen. Ob das für Sie passt, sehen Sie durch Probeaufnahmen.
Was Sie auf keinen Fall tun sollten: krumm dastehen. Die Arme vor Oberkörper oder Bauch verschränken. Einen Arm mit dem anderen stützen, als wäre er verletzt. Mit den Händen hektisch immer wieder neue Dinge tun. Wenn es Ihnen zu schwer fällt, zu sprechen und dabei daran zu denken, können Sie immer noch einen Gegenstand festhalten (notfalls ein Mikrofon).

Tipp 7: Ziele setzen und durchhalten: 33 Tage nacheinander

Wer selbstbewusst vor der Kamera stehen will, muss es einerseits üben und andererseits den inneren Perfektionismus-Schweinehund sausen lassen, sonst wird nie ein Video erscheinen. Daher sollten Sie sich Ziele setzen, die aber keine Zeitfresser sein müssen: Vereinbaren Sie beispielsweise mit sich selbst, 33 Tage in Folge jeden Tag sechzig Sekunden lang vor die Kamera zu treten und ein Video von mindestens einer Minute aufzunehmen.
Wenn Sie sich nach drei oder vier Wochen die ersten dieser Aufnahmen anschauen, werden Sie erstaunliche Fortschritte feststellen. Es ist außerdem keine schlechte Angewohnheit, jeden Tag ein Video zu filmen, denn so bleiben Sie immer in der Phase der Ideenfindung und können zusätzliche kreative Impulse für die kommenden Videos sammeln.

Qualität kommt mit Routine, Selbstbewusstsein mit Übung

Wenn Sie sich so anziehen, dass Sie sich wohlfühlen, und alle 7 Tipps beachten, kann nicht mehr viel schiefgehen. Statt über jedes Detail Ihrer Wirkung nachzudenken, konzentrieren Sie sich auf die Umsetzung: Die besten und erfolgreichsten Videos sind nicht perfekt, sondern authentisch.