Bei eBay verkaufen: Wichtige Tipps für Unternehmen

eBay – früher für Auktionen für Privatpersonen gedacht – heute für kleine und mittlere Firmen mittlerweile ein interessanter Vertriebskanal. Der Marktplatz wird von 18 Millionen aktiven Käufern in Deutschland genutzt und bietet damit ein enormes Potenzial für Händler und Produzenten. Auch stationäre Anbieter, die den Online-Vertrieb zunächst ausprobieren möchten, sind auf der Plattform gut aufgehoben.

Zuletzt aktualisiert am 12.07.2024
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Aktuelle Daten zu eBay als Verkaufsplattform

Was mit Auktionen für Privatpersonen begann, hat sich längst zu einem Online-Marktplatz für professionelle Anbieter weiterentwickelt. Bei eBay verkaufen mittlerweile diverse Unternehmen von klein bis groß in verschiedensten Kategorien Ihre Neuware zu Festpreisen. Die große Stärke von eBay ist es, dass man auch die kleinen und regionalen Händler im Blick hat. Das zeigt zum Beispiel die aktuelle Initiative “eBay Deine Stadt”. Dabei handelt es sich um lokale Online-Marktplätze, auf denen private Käufer Angebote aus ihrer Stadt finden und den lokalen Einzelhandel online unterstützen können. Im Jahr 2021 nahmen 26 deutsche Städte und Regionen an der Initiative teil. Rund 7.000 lokale Händler verkauften als Teil der Aktion mehr als 5,5 Millionen Produkte. Gleichzeitig ist eBay ein weltweiter Marktplatz mit vielen Kategorien und bietet jedem Händler entsprechend große Absatz-Chancen.

So werden Sie eBay-Händler

Um Produkte bei eBay zu verkaufen, ist die Registrierung der erste Schritt. Wer außerhalb von eBay gewerblich aktiv ist, benötigt ein gewerbliches Händlerkonto auf der Plattform. Auch um selbst hergestellte Produkte zu verkaufen, ist ein solcher Account nötig. Mit einem gewerblichen eBay-Konto können Produzenten und Händler Waren planmäßig, dauerhaft und in großen Stückzahlen auf eBay verkaufen.

Tipp

eBay-Händlerkonto einrichten

Das Konto ist schnell eingerichtet: Auf der Registrierungsseite gehen Sie auf „Gewerbliches eBay-Konto erstellen“ und hinterlassen Angaben zum Unternehmen, wie Name, Art und Adresse der Firma. Auch müssen Sie ein Passwort festlegen, um sich künftig in das Verkaufskonto einzuloggen, von dem Händler alle Verkaufsaktivitäten steuern.

Verkaufen bei eBay leichtgemacht

Seit 2021 werden alle Zahlungen von eBay abgewickelt: Auf diese Weise verwalten Verkäufer sämtliche Zahlungen – unabhängig von der Zahlart des Kunden – direkt im eBay-Konto. Käufer können eine Vielzahl von Zahlungsmethoden nutzen:

  • PayPal
  • Kreditkarte oder Debitkarte
  • Apple Pay (über die eBay-App auf dem iPhone/iPad und die mobile Website von eBay auf dem iPhone)
  • Google Pay
  • und Klarna-Sofortüberweisung.

 

Verkaufsprovisionen werden automatisiert verrechnet

Artikel bei eBay zu verkaufen, bringt Kosten mit sich. Da eBay die Zahlungen abwickelt, zieht der Marktplatz auch die Verkaufsgebühren und Verkaufskosten für Verkäufe automatisch vor der Auszahlung der Beträge ab. Beispiele für eBay-Verkaufsgebühren sind:

  • Verkaufsprovisionen
  • Angebotsgebühren
  • Gebühren für Anzeigen
  • Zusatzoptionen
  • Shop-Abonnements

Wie viel Prozent eBay von den Verkäufen in Form von Verkaufsgebühren abzieht, lässt sich pauschal nicht beantworten. Der Prozentsatz ist abhängig von der Kategorie des Produkts sowie vom Verkaufspreis.

Info

So berechnet sich die Verkaufsprovision bei eBay

Sie setzt sich aus einem Prozentsatz des Gesamtbetrags der Transaktion und 0,35 Euro pro Bestellung zusammen. Im Bereich Garten und Terrasse werden zum Beispiel 12 % für jeden Anteil des Verkaufspreises bis 200 Euro und 2 % für jeden Anteil des Verkaufspreises über 200 Euro fällig. Eine genaue Übersicht finden Sie in den „Gebühren für gewerbliche Verkäufer“.

Gewerblich bei eBay verkaufen

Für das Händlerprofil müssen Sie ebenso rechtliche Dokumente hinterlegen, dazu gehören unter anderem:

  • ein Impressum
  • AGBs
  • Widerrufsbelehrung 
  • Datenschutzerklärung

Hier bietet eBay seinen Händlern viel Unterstützung in Form von Vorlagen und Hinweisen. Unter anderem stellt die Plattform kostenlos Rechtstexte zur Verfügung – zum Beispiel AGBs.

Außerdem müssen Sie einige besondere rechtliche und steuerliche Aspekte beachten. Um als Betrieb Waren auf eBay zu vertreiben, müssen alle gewerblichen Verkäufer, die sich in Deutschland für die Umsatzsteuer registrieren müssen, seit dem 1. Juli 2021 eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.) haben und diese in ihrem eBay-Konto hinterlegen. Dadurch entfällt die zuvor gültige Pflicht zum Einreichen der Bescheinigung nach § 22f UStG in Papierform. Das bedeutet: Gewerbliche Verkäufer, die in Deutschland zur Umsatzsteuerregistrierung verpflichtet sind, aber keine gültige USt-IdNr. angegeben haben, können seit dem 1. Juli 2021 keine Produkte mehr bei eBay verkaufen. 

Auf Produktart und Artikelbeschreibung achten

Selbstverständlich müssen Sie auch die Copyrights für eingesetzte Bilder und Texte beachten und vollständige Artikelbeschreibungen einpflegen. Für die zu verkaufenden Produkte hat die Verkaufsplattform klare Regeln aufgestellt.

  • So dürfen Sie beispielsweise keine Produkte ohne CE-Kennzeichnung bei eBay verkaufen.
  • Generell sind alle Produkte verboten, die ein Gesundheits- oder Sicherheitsrisiko darstellen (wie Laserpointer mit einer Leistung von mehr als 1mW).

Die Liste der zugelassenen und verbotenen Produkte ist sehr detailliert. Bestimmte Produkte (zum Beispiel Fahrradhelme, Medikamente oder Airbags) sind wiederum nur Verkäufern vorbehalten, die eine Vorabgenehmigung haben oder die Verkaufsanforderungen dafür erfüllen.

Die Vorteile von eBay gegenüber einem eigenen Onlineshop

Obwohl die Plattform seinen Verkäufern vieles vorschreibt, hat ein Engagement auf dem Marktplatz einige Vorteile gegenüber einem eigenen Onlineshop:

  • Keine Anfangsinvestition nötig
  • Keine technischen Implementierungen und Programmierungen erforderlich
  • Gewinn ist trotz Verkaufsgebühren gut kalkulierbar, weil keine Betriebskosten und nur ein überschaubarerer Pflegeaufwand anfallen
  • Hohe Ausfallsicherheit
  • Marketingaufwand ist geringer als bei Launch und Betrieb eines Onlineshops
  • Hohe Reichweite
  • Leichte Platzierung durch zahlreiche Kategorien

Mit einem eBay Shop als Marke positionieren

Dennoch stoßen Sie auf einige Nachteile, wenn Sie bei eBay als Unternehmen Ihr Angebot verkaufen:

  • Gebühren
  • strenge Vorgaben von eBay
  • drohende Strafen auch bei unwissentlichen Verstößen
  • hoher Preisdruck 
  • limitierte Gestaltungs- und Präsentationsmöglichkeiten auf dem Marktplatz im Vergleich zum eigenen Webshop 
  • eine Marke kommt weniger zur Geltung als im eigenen Onlineshop

Um diesen Nachteil wettzumachen, bietet eBay die Möglichkeit, einen sogenannten „eBay-Shop“ zu erstellen. Dabei handelt es sich um ein Schaufenster, in dem Verkäufer ihre Produkte präsentieren. eBay bietet 4 Shop-Versionen an – von der eBay Shop Basisversion für kleine Händler (39,95 Euro pro Monat) bis zum Platinshop (4999,95 Euro pro Monat) für besonders große Verkaufsvolumina.

Verkaufen bei Kleinanzeigen

Was vielen noch unter dem Namen „eBay Kleinanzeigen“ bekannt sein mag, ist heute einfach das Portal „Kleinanzeigen“. 2021 wurde die Mutterfirma an den norwegischen Konzern Adevinta verkauft, 2023 folgte die Umbenennung in „Kleinanzeigen“ mit neuem, modernem Aufzug.

Gewerbliche Anzeigen über das Portal „Kleinanzeigen“ zu schalten, ist aber nach wie vor möglich. Wer also Verkaufskosten scheut oder nur geringe Stückzahlen absetzen möchte, kann auch über Kleinanzeigen verkaufen. Die Basic-, Power- und Premium-Pakete bieten zusätzliche Funktionen und sorgen für eine höhere Sichtbarkeit. Unter anderem bieten sie:

  • eine unbegrenzte Anzeigenlaufzeit
  • ein automatisches Hochschieben der Angebote
  • eine detaillierte Unternehmensseite

Innerhalb der Pro-Pakete staffelt sich der Preis je nach Anzahl der Anzeigen, die gleichzeitig geschaltet werden dürfen (von 10 bis 400 Stück). Das kleinste Basic-Paket kostet 35 Euro monatlich, das größte Premium-Paket 49 Euro pro Monat. Wer sich unsicher ist, ob eher eBay oder Kleinanzeigen zum eigenen Business passt, kann – ohne sich zu binden – zunächst Kleinanzeigen testen: Ein Pro-Paket kann dort bis zum Ende des Folgemonats gekündigt werden.

Bei eBay verkaufen: Vor- und Nachteile im Überblick

Ob sich der Einstieg auf den beliebten Online-Marktplatz lohnt, ist von Ihrem Angebot abhängig. Wägen Sie die Vorteile mit den Nachteilen ab, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, ob sich Verkäufe bei eBay oder einem privaten Webshop lohnt.

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Vorteile
Vorteile Nachteile
✓ Keine Anfangsinvestition nötig x Gebühren
✓ Keine technischen Implementierungen & Programmierungen erforderlich x Strenge Vorgaben
✓ Gewinn ist kalkulierbar x Drohende Strafen auch bei unwissentlichen Verstößen
✓ Hohe Ausfallsicherheit x Hoher Preisdruck
✓ Geringer Marketingaufwand x Limitierte Gestaltungs- und Präsentationsmöglichkeiten
✓ Hohe Reichweite x Marken kommen weniger zur Geltung