Lagerverwaltung: Das ist für Sie als Unternehmer wichtig

Die Lagerverwaltung ist eines der wichtigsten Instrumente, wenn es darum geht, als Unternehmer immer genau zu wissen, was und welche Menge an Produkten vorrätig ist. Besonders im produzierenden Gewerbe mit vielen unterschiedlichen Teilen in ständiger Lagerung, lohnt sich eine solide Lagerverwaltung finanziell: Sie spart bares Geld und schont die Nerven der Lagermitarbeiter. Wir haben alles rund um das Thema für Sie zusammengefasst.

Zuletzt aktualisiert am 17.03.2023
© Alvarez - gettyimages.com

Definition: Was ist Lagerverwaltung?

Der Begriff umfasst vor allem die Verwaltung von Mengen und von Lagerplätzen in der Lagerwirtschaft. Lagerverwaltung sorgt für eine feste Organisation sowie einen reibungslosen Ablauf im Arbeitsalltag. Als Lagerhaltung wird primär das Lagern von Materialien als eine Teilaufgabe der Materialwirtschaft bezeichnet.

SOFTWARESUPPORT

Lagerverwaltung effizient abwickeln mit Lexware: So geht’s

Vielfältige Hilfestellungen zur praktischen Umsetzung der Lagerverwaltung in unseren Software-Lösungen finden Sie in unserem Support-Bereich. Auf dieser Seite lesen Sie allgemeine Infos rund um das Thema.

Aufgaben der Lagerverwaltung

Eine durchstrukturierte Lagerverwaltung deckt im Wesentlichen zwei wichtige Bereiche innerhalb Ihres Unternehmens ab:

  • Sie ist Leistungs- und Ausführungsorgan der Lagerwirtschaft: Von der Auftragserfassung, dem Wareneingang bis hin zur Auslieferung.
  • Sie ist Kontroll- und Prüforgan: Durch die ganzheitliche Erfassung jedes Auftrags, haben Sie zu jeder Zeit einen Überblick über Ihre Produktion sowie die internen logistischen Prozesse im Lager und ermöglicht tagesaktuelle Bestandsaufnahmen und eine unkomplizierte Steuerung.

Moderne Lagerverwaltung umfasst neben der klassischen Teileverwaltung auch die Ressourcen-Verwaltung, sprich der Förder- und Lagertechnik sowie der Arbeitskraft.

Arten der Lagerverwaltung in Unternehmen

Standardmäßig gibt es drei Arten der Lagerverwaltung für Ihr Unternehmen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

1. Manuelle Lagerverwaltung

Zum einen die manuelle Lagerverwaltung, die meist mit Karteikarten, einfachen Zetteln oder Excel-Tabellen gestaltet ist. Das Problem dabei liegt auf der Hand:

  • Es kann schnell zu Fehlern kommen
  • Die Prozesse sind nicht digital erfasst und daher nur mühsam auszuwerten

Übrigens: Auch eine einfache Verwaltung mit Excel-Tabellen findet meist nicht automatisiert statt. Mitarbeiter müssen Zu- und Abgänge manuell und vor Ort eintragen und die einzelnen Systeme kommunizieren nicht miteinander.

2. Softwaregestützte Lagerverwaltung

Bei der softwaregestützten Lagerverwaltung (LVS) implementieren Sie einmal eine Software, die dann automatisch alle Aufträge sowie Zu- und Abgänge mit jeweiliger Platzmarke erfasst und verwaltet. Die Abstimmung innerhalb des Programmes geschieht deutlich schneller und mit nur ein paar Klicks haben Sie immer direkt den Überblick über die Prozesse im Lager.

3. Warehouse Management Systeme

Noch einen Schritt weiter im Lager gehen sogenannte Warehouse Management Systeme (WMS). Sie kommen vor allem in großen Logistikzentren zum Einsatz. Der Materialfluss innerhalb Ihres Unternehmens und nach Außen sowie zwischen den einzelnen Lagern findet dabei in dauernder Abstimmung vollautomatisiert statt. Das System bildet ab, steuert, verwaltet eigenständig Serien- und Chargennummern und kontrolliert parallel.  

Diese Lagerkennzahlen sollten Sie kennen

In der Lagerverwaltung gibt es verschiedene Kennzahlen, die Sie im Auge behalten sollten, um möglichst effizient zu arbeiten. Denn das beste Lagerverwaltungssystem nützt Ihnen nichts, wenn Sie und Ihre Lagermitarbeiter nicht den Überblick behalten und Fehler oder Probleme vorab im Auge haben.

Definition

Was sind Kennzahlen?

Kennzahlen stellen komplexe Eigenschaften, Zustände und Leistungen vereinfacht dar. Sie werden aus großen Datenmengen gewonnen und helfen Ihnen dabei, objektive Informationen zur Entscheidungsfindung hinzuzuziehen. Leistungen werden ermittelt und können bewertet werden sowie Prozesse festgehalten und optimiert werden.

Je nach Unternehmen werden die Kennzahlen in der Lagerverwaltung anders aussehen. Generell unterscheidet man zwischen absoluten und relativen Kennzahlen. In der Übersicht haben wir diese Kennzahlen nochmal definiert.

Darstellung von Tabellen auf Desktop besser lesbar

<b>Absolute Kennzahlen</b>
Absolute KennzahlenRelative Kennzahlen
Einzelwerte wie Lagerbestand Gliederungszahlen wie der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten der Lagerverwaltung
Summen wie die Anzahl der Lagerplätze Beziehungszahlen wie der Nutzungsgrad Ihrer Lagerflächen
Differenzen wie Inventurdifferenzen Indexzahlen wie die Entwicklung der Lagerkosten in Relation zu einem bestimmten Basisjahr
Mittelwerte wie der durchschnittliche Lagerbestand

Tipp

Wichtig: Kennzahlen optimal erfassen

Um alle relevanten Kennzahlen optimal definieren und erfassen zu können, ist die schnelle Verfügbarkeit aller relevanten Daten maßgeblich. Das bedeutet, Sie sollten für Ihre Lagerverwaltung auf ein modernes IT-System setzen, das Ihnen langwierige Auswertungen und Erfassungen ersetzt.

Lagerverwaltung optimieren: Weitere relevante Kennzahlen im Detail

Die absoluten und relativen Kennzahlen sind die Basis für eine tiefere Betrachtung Ihrer Lagerverwaltung. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, welche Kennzahlen besonders für Optimierungsprozesse in der Lagerverwaltung relevant sind.

Lagerkostensatz

 

Die Kennzahl zeigt an, wie sich das Verhältnis von Warenbestand (= Lagerwert) zu den Kosten des Lagers (=Personal, Miete, Abschreibungen) über bestimmte Zeiträume hinweg entwickelt. Steigt dieser Wert, dann zeigt das eine unwirtschaftliche Kostenentwicklung auf. Eine tiefergehende Problemanalyse ist dann angebracht.

Durchschnittlicher Lagerbestand

 

Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie viele Waren und Vorräte durchschnittlich im Lager verfügbar sind. Der Betrachtungszeitraum ist ein Jahr. Der durchschnittliche Lagerbestand sollte monatlich ermittelt werden. Das hilft Ihnen dabei, Veränderungen und Engpässe kurzfristig zu identifizieren und gegebenenfalls gegenzusteuern.

Umschlaghäufigkeit

 

Wie oft wird ein bestimmtes Material im Lager verbraucht oder ein Produkt verkauft? Das zeigt diese Kennzahl an. Dabei wird immer auf einen bestimmten Zeitraum zum Beispiel ein Quartal definiert. Ziel ist es, die Umschlaghäufigkeit zu steigern, da das Auskunft über Produktivität und Verkaufszahlen gibt. Auch beim Einkauf unterstützt diese Kennzahl: Waren oder Materialien, die nicht so oft benötigt werden, müssen so nicht in großen Stückzahlen eingekauft werden.

Durchschnittliche Lagerdauer

 

Wie lange liegt ein Artikel oder Material im Lager? Auch diese Kennzahl gibt Rückschlüsse auf den Absatz eines Produktes und dient ebenfalls zur Qualitätssicherung.

Lagernutzungsgrad

 

Diese Kennzahl zeigt Ihnen, wie gut Ihr Lager räumlich genutzt wird. Wie viel Prozent der Lagerplätze ist tatsächlich in Verwendung? Wo kann optimiert werden? Maximal 80% gilt als optimal, so kommt es auch bei kurzfristigen Einkäufen nicht chaotisch werden.

Produktivität

 

Diese Kennzahl betrachtet das Verhältnis von Input und Output. Beispielsweise das von kommissionierten Positionen zu den dafür benötigten Arbeitsstunden. Meist wird die Kennzahl nochmal in Leistungsproduktivität (= Aufträge, die ein Mitarbeiter bearbeitet) und Kostenproduktivität (= Kosten pro Stunde in der die Leistung erbracht wird) aufgeteilt.

Lagerverwaltungssystem: Was ist das und wie funktioniert es?

Ein Lagerverwaltungssystem ist besonders bei großen Warenmengen oder Produktionsmitteln unerlässlich für das strukturierte Arbeiten in einem Unternehmen. Es sorgt vor allem für einen reibungslosen logistischen Aufwand und dient der täglichen Orientierung im Lager.

Generell unterscheidet man zwischen reinen und integrierten Lagerverwaltungssystemen:

  • Reines Lagerverwaltungssystem: Ein in sich geschlossenes Software-System, das schwer mit anderen Programmen im Unternehmen kombinierbar bzw. zu verbinden ist.
  • Integriertes Lagerverwaltungssystem: Das Programm ist direkt an das Warenwirtschaftssystem angebunden. Dadurch können Daten einfach und schnell kombiniert werden. Besonders wenn abteilungsübergreifend gearbeitet wird, ist so eine Software ein richtiger Zeitsparer.

Warum lohnt sich der Einsatz einer Lagerverwaltungssoftware?

Eine Lagerverwaltungssoftware, die nach den modernsten Anforderungen für Lagerlogistik entwickelt ist, bietet vor allem eines: eine klare Effizienzsteigerung. Das wird vor allem erreicht durch:

  • Automatisierung der Meldebestände im Lager
  • Transparenz zu jedem Zeitpunkt
  • Echtzeit-Daten zu Lagerbeständen
  • Verknüpfungen beispielsweise zu Online-Shops

So sparen Sie nicht nur viel Zeit. Auch Fehlerquellen im System werden in der Regel schneller gefunden und können einfach behoben werden. Die Automatisierung sorgt dafür, dass die Produktivität im Lager im laufenden Prozess erhöht werden kann.

Tipp

Nutzen Sie die Vorteile einer modernen Software für die Lagerverwaltung

Das moderne Warenwirtschaftssystem Lexware warenwirtschaft bietet kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, die Lagerverwaltung direkt im Warenkreislauf zu betreiben. Komplexe Prozesse werden effizient abgebildet. So haben Sie immer alles im Blick und sparen viel Zeit und Kosten!

Praktische Ergänzungen: Barcode-Scanner und MDE

Zusätzlich zu einem vollautomatischen Lagerverwaltungssystem kommen heute in vielen Unternehmen mobile Datenerfassungsgeräte (MDE) zum Einsatz. Mit Barcode-Scanner oder mobilen Terminals werden Daten digital zusammengetragen und erfasst. Somit ist Ihr Lager optimal ausgestattet, um eine effektive und moderne Lagerverwaltung zu ermöglichen.