Kartenzahlung für Kleinbetriebe mit mobilen Kartenlesern
Mobile Kartenleser für Kredit- und EC-Karten sind eine Entwicklung, von der Kleinunternehmen stark profitieren können. Das mobile Endgerät kommt bei der mobilen Kartenzahlung nicht beim Kunden, sondern beim Verkäufer zum Einsatz – so zum Beispiel beim Taxifahrer, Lieferdienst oder beim Handwerk und in der Gastronomie. Inzwischen sind viele Mobile-Payment-Lösungen zum Standard geworden; denn sie funktionieren sicher, bieten für Kunden sowie Verkäufer zusätzliche Dienste an und Geldgeschäfte lassen sich durch sehr schnell abwickeln.
Der Einsatz mobiler Kartenleser
Das Prinzip: Um diese Methode des Mobile Payments zu nutzen, legen Sie sich als Verkäufer ein Nutzerkonto an und verbinden Ihr Tablet oder Smartphone mit dem mobilen Kartenleser – in der Regel via Bluetooth. Dann starten Sie eine Applikation des Anbieters und beginnen den Verkauf. Die Kredit- oder EC-Karte des Kunden wird durch das Lesegerät gezogen oder darauf gelegt, der Kunde authentifiziert die Transaktion, indem er auf dem Display Ihres Smartphones oder Tablets unterschreibt oder seine PIN eingibt. Anschließend erhält der Gewerbetreibende sein Geld.
Neben der einfachen Handhabung und der Mobilität sind die im Vergleich zu klassischen Terminals erheblich geringeren Kosten ein großer Vorteil für Verkäufer: Mindestumsätze gibt es in der Regel nicht, die Transaktions-Gebühren bewegen sich meist zwischen 2 und 3 Prozent. Die Anschaffungskosten für den Kartenleser liegen zwischen 0 und 99 Euro. Für weniger als 100 Euro monatlich vermieten manche Dienstleister bereits komplette mobile Kassensysteme samt Tablet-PC, Halterung, Kassenlade und Belegdrucker.
Günstige Anbieter für Mobile-Payment-Lösungen aus Deutschland: Concardis, Zettle und Sumup
Mobile Kartenleser: Beachten Sie die Kosten bei Sonderfällen
Vergleichen Sie bei den Mobile-Payment-Lösungen sowie den mobilen Kartenlesern nicht nur die Standardkosten; auch die Sonderfälle sind wichtig:
So können bei manchen Anbietern zum Beispiel für Rücklastschriften Kosten bei der Rückbuchung entstehen, ebenso bei Widerruf einer Abbuchung kann das Händlerkonto belastet werden. Einige Anbieter nutzen ein sogenanntes Factoring und übernehmen manche Forderungen.
Klassische Online-Bezahlmöglichkeiten bei Mobile-Payment-Lösungen
Im mobilen Internet sollten Sie als Händler vor allem auch jene Bezahllösungen anbieten, die Ihre Kunden bereits aus dem klassischen Internet kennen. Dazu gehören der Kauf auf Rechnung ebenso wie die Kreditkarte, Sofortüberweisung oder giropay.
Das Prinzip: Im Laufe der Jahre haben viele Verbraucher ein für sich bevorzugtes Online-Bezahlsystem ausgewählt. Wenn diese Kunden im Webshop über mobile Endgeräte einkaufen, erwarten sie auf dem Smartphone die gleichen Bezahlmöglichkeiten. Da jeder Nutzer andere Präferenzen hat, sollten Sie als Händler auch im mobilen Webshop eine möglichst breite Palette an Möglichkeiten für das Mobile Payment anbieten.
Praxistauglichkeit: Für kleine Händler, die ihren Webshop auch für mobile Geräte optimiert anbieten, gehören die klassischen Online-Zahlverfahren zum Pflichtprogramm.
PayPal
PayPal ist eine der weltweit am häufigsten genutzten Bezahlmethoden im Bereich Mobile Payment. Auch im stationären Handel können Kunden mittlerweile mit PayPal bezahlen. Für Händler ist die US-amerikanische Bezahllösung vor allem aufgrund ihrer starken Verbreitung und der hohen Kundenakzeptanz attraktiv: Weltweit gibt es 200 Millionen PayPal-Kunden, allein in Deutschland erreichen Verkäufer dem Anbieter zufolge 25,6 Millionen PayPal-Nutzer.
Das Prinzip: Wählt der Käufer beim Online-Shopping PayPal als Zahlungsmethode aus, wird er zu PayPal weitergeleitet und muss seine Zugangsdaten eingeben (E-Mail-Adresse und Passwort). Dann kann er die Buchung abschließen. Entweder wird das Geld mit dem Gutschriftskonto bei PayPal verrechnet oder PayPal zieht es über das hinterlegte Konto der Bank ein. Als Händler müssen Sie einmalig ein kostenloses PayPal-Geschäftskonto einrichten. Dort hinterlegen Sie Ihre E-Mail-Adresse, Geschäftsinformationen und ein Bankkonto. Wenn Sie PayPal für Ihr stationäres Geschäft nutzen möchten, können Sie in Ihrem PayPal-Konto einen QR-Code erzeugen und diesen Code dann im Laden aushängen.
Praxistauglichkeit: Für Käufer ist PayPal kostenfrei. Als Händler müssen Sie für jede Transaktion eine Gebühr entrichten. Sie setzt sich aus einer Festgebühr und einer variablen Gebühr zusammen, die sich am monatlichen Transaktionsvolumen orientiert. Trotz vergleichsweise hoher Gebühren ist PayPal aufgrund seiner enormen Beliebtheit und der großen Kundenakzeptanz für kleine Anbieter sinnvoll.
Ebenfalls als stationäre Zahlungsmethode ist es geeignet: Gastronomen oder Bäcker zum Beispiel können ihren individuellen QR-Code erstellen und neben der Kasse oder im Schaufenster aushängen. Kunden scannen den Code per Smartphone über die PayPal-App, geben dort den zu zahlenden Betrag ein und können dank dieser Funktion ohne Interaktion mit dem Kassenterminal bargeldlos bezahlen.
Apple Pay und Google Pay
Immer öfter zahlen Kunden im Supermarkt weder mit Bargeld noch mit Karte: Sie zücken ihr Smartphone und halten es vor das Kassenterminal. Das kontaktlose Zahlen per App ist bei den Mobile-Payment-Lösungen im Aufwind. Zu den bekanntesten Lösungen zählen Apple Pay und Google Pay. Kunden können mithilfe ihrer sog. Wallets Einkäufe im Internet, in Apps und in stationären Geschäften bezahlen.
Das Prinzip: Die Nutzer geben ihre Kreditkartendaten einmalig in der Bezahl-App auf ihrem Smartphone ein. Die Kartennummer wird dabei nicht auf dem Smartphone gespeichert, sondern stattdessen eine verschlüsselte virtuelle Kontonummer erzeugt, die zum Bezahlen genutzt wird. Beim Bezahlvorgang im stationären Ladengeschäft hält der Kunde sein Smartphone vor das Bezahlterminal. Die Kommunikation zwischen den Geräten erfolgt mit der kontaktlosen Technologie NFC (Near Field Communication). Per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung wird die Zahlung durch den Käufer autorisiert. Soll im Onlineshop bezahlt werden, wählt der Nutzer beim Bezahlvorgang diese Methode aus und bestätigt die Transaktion auf gleiche Weise.
Praxistauglichkeit: Um Apple Pay oder Google Pay im stationären Geschäft zu akzeptieren, benötigen Händler ein Kassenterminal für kontaktlose Zahlungen und ein System, das diese Zahlarten akzeptiert. Online-Händler müssen die Payment-Lösung von Apple beziehungsweise von Google in ihre Shopsoftware implementieren. Die Nutzung beider Verfahren vereinfacht den Bezahlvorgang für den Kunden deutlich.
Amazon Pay
Amazon ist der größte E-Commerce-Anbieter der Welt. Seine hauseigene Bezahllösung „Amazon Pay“ ermöglicht es Kunden, die bei Amazon registriert sind, auch in Amazon-fremden Onlineshops Zahlungen über ihr Amazon-Konto abzuwickeln.
Das Prinzip: Käufer müssen beim Bezahlvorgang keine persönlichen Daten, keine Anschrift und keine Bankverbindung eingeben. Diese Daten hinterlegen sie bei ihrer Erstregistrierung einmalig bei Amazon. Um einen Kauf abzuschließen, müssen Käufer lediglich ihre Amazon-Zugangsdaten eingeben. Insbesondere für das mobile Einkaufen auf dem Smartphone ist diese Nutzerfreundlichkeit ein entscheidender Vorteil.
Praxistauglichkeit: Diese Bezahlmethode ist für Nutzer aufgrund ihrer Einfachheit sehr beliebt. Wenige Klicks reichen aus, um einen Kauf abzuschließen. Wenn Ihre Zielgruppe auch auf Amazon einkauft, sollten Sie diese Bezahllösung im mobilen Webshop anbieten. Dazu müssen Sie sich für ein Amazon Payments-Händlerkonto registrieren. Die technische Integration gilt als einfach. Die Transaktionsgebühr setzt sich aus einem Fixbetrag sowie einer vom monatlichen Zahlungsvolumen abhängigen, prozentualen Gebühr zusammen. Um Forderungsausfälle zu verhindern, bietet Amazon Pay seinen Händlern Betrugserkennungsfunktionen und Risikomanagementprozesse.
Fazit zu Mobile-Payment-Lösungen
Wie Sie sehen, bieten Mobile-Payment-Lösungen sowohl für Kunden als auch für Verkäufer einige Vorteile, weshalb Sie das Angebot Ihrer Bezahlarten um diese erweitern sollten. Die Implementierung ist außerdem in den meisten Fällen sehr einfach. Beachten Sie dennoch vor der Umsetzung die Transaktionsgebühren sowie weitere etwaige Kosten in Sonderfällen, um sich für das für Sie am besten geeignete Bezahlsystem zu entscheiden.