Umsatzrentabilität

Die Umsatzrentabilität ist eine wichtige Kennzahl für Unternehmen, da sie darüber Auskunft gibt, wie effizient ein Unternehmen arbeitet. Es gibt viele alternative Bezeichnungen für die Umsatzrentabilität, diese sind zum Beispiel: Umsatzrendite, Profit Margin, Net Profit Margin, Net Margin, Return of Sales, Nettomarge und Umsatzmarge. Im deutschen Sprachgebrauch wird neben der Umsatzrentabilität meist der Begriff Umsatzrendite verwendet.

Zuletzt aktualisiert am 12.05.2023
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Zusammenfassung

Umsatzrentabilität im Überblick

  • Kennzahl, um zu erkennen, wie produktiv ein Unternehmen arbeitet.
  • Bildet über eine oder mehrere Perioden die Effizienz eines Unternehmens ab.
  • Es werden nur Umsätze berücksichtigt, die aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erzielt werden.
  • Die Umsatzrentabilität genügt nicht, um die Wirtschaftlichkeit eines ganzen Unternehmens zu beurteilen.

Definition

Was ist die Umsatzrentabilität

Mit der Umsatzrentabilität wird das prozentuale Verhältnis zwischen Gewinn und Umsatz eines Unternehmens dargestellt. Das Ergebnis aus dieser Berechnung zeigt, wie effizient ein Unternehmen arbeitet, d.h. wie viel Gewinn von einem erzielten Euro Umsatz beim Unternehmen verbleibt.

Die Kennzahl wird dabei intern (Geschäftsführung) als auch extern (Banken, Investoren, große Kunden und Lieferanten) analysiert und bewertet. Es ist eine wichtige Kennziffer für die Bonitätsbewertung eines Unternehmens.

Mögliche Gewinn- oder Verlustvorträge bleiben bei der Berechnung unberücksichtigt.

Umsatzrentabilität berechnen

Die Umsatzrentabilität wird nach einer einfachen Formel berechnet, diese lautet:

Umsatzrentabilität (in %) = Gewinn / Umsatz x 100

Dies ist die einfachste Formel der Berechnung, indem der Jahresüberschuss als Wert angenommen wird. Hiermit wird die Nettoumsatzrendite berechnet. Diese hat jedoch Schwächen in den Ergebnissen.

Damit das Ergebnis der Berechnung nicht verfälscht wird, sollte das ordentliche Betriebsergebnis (EBIT) und nicht der reine Gewinn in die Berechnung einfließen. Beim ordentlichen Betriebsergebnis sind keine Zinserträge oder Zinsaufwendungen und auch keine Steuern enthalten. Dadurch ist diese Methode besonders gut geeignet, um mehrere Perioden miteinander zu vergleichen.

Ebenfalls ist hier auch ein Vergleich mit einem Mitbewerber leichter möglich. Da in anderen Ländern unterschiedliche Besteuerungen oder Zinsstrukturen vorhanden sind, wird mit folgender Umsatzrentabilität Formel eine Verzerrung der Ergebnisgröße verhindert. Diese Berechnung zeigt die Bruttoumsatzrendite.

Umsatz- bzw. EBIT-Rentabilität (in %) = EBIT / Umsatz x 100

Beispiel für die Berechnung der Umsatzrentabilität

Im folgenden Beispiel möchten wir Ihnen eine einfache Berechnung der Umsatzrentabilität von zwei Unternehmen zeigen.

Firma Y

  • Umsatz: 200.000 €
  • Gewinn: 6.000 €
  • Umsatzrentabilität: 3 %

Firma X

  • Umsatz: 200.000 €
  • Gewinn: 18.000 €
  • Umsatzrentabilität 9 %

Beide Firmen können mit einem Umsatz von 200.000 € glänzen. Firma X hat jedoch einen deutlich höheren Gewinn und eine dementsprechend höhere Umsatzrentabilität von 9 %, gegenüber Firma Y mit 3 %. Eine Umsatzrentabilität von 9 % bedeutet für Firma X, dass von jedem Euro Umsatz 0,91 € wieder ausgegeben werden müssen und 0,09 € davon als Gewinn verbucht werden können.

Info

Negative Umsatzrendite

Selbstverständlich gibt es auch eine negative Umsatzrendite, beispielsweise dann, wenn ein Unternehmen Verluste einfährt. Sollten diese zum Beispiel bei -10 % liegen, so wird das Unternehmen 1,10 € aufwenden müssen, um 1 € einzunehmen.

Was ist eine gute Umsatzrentabilität?

Ob eine Umsatzrentabilität gut ist, hängt von der Branche ab, in der ein Unternehmen tätig ist. Beispielsweise erzielen klassische Lebensmittelunternehmen meist deutlich geringere Umsatzrendite als Chemiebetriebe. Wie gut Ihre eigene Umsatzrentabilität innerhalb der Branche ist, können Sie herausfinden, indem Sie einen Blick auf Ihre Konkurrenz werfen. Dies ist selbstverständlich nicht in allen Branchen möglich und deshalb wollen wir Ihnen ein paar Zahlen an die Hand geben.

Ein Umsatzrentabilität-Richtwert ist 5 %, ab hier spricht man von einem guten Ergebnis. Ab 10 % Umsatzrentabilität gehören Sie in fast allen Branchen zu der Spitzengruppe. Sollten Ihre Umsatzerlöse unter 5 % sein, dann sollten Sie der niedrigen Rentabilität auf den Grund gehen. Hier helfen häufig eine Unternehmensanalyse und eine damit einhergehende Bilanzanalyse.

Was sagt eine Umsatzrentabilität von 10 aus?

Der Wert zehn sagt bei der Umsatzrentabilität aus, dass eine Umsatzrendite von 10 % erwirtschaftet wurde. Dies bedeutet, dass mit einem Umsatz von 1 Euro ein Gewinn von 10 Cent erwirtschaftet wurde. Diese Werte werden nach den weiter oben aufgeführten Berechnungen ermittelt.

Welcher Umsatz ist für die Ermittlung der Umsatzrentabilität relevant?

Hierbei kommt es darauf an, welche Berechnung für die Umsatzrentabilität eingesetzt werden soll. Hier wird zwischen der Bruttoumsatzrendite und der Nettoumsatzrendite unterschieden. Welche der beiden Methoden für Sie besser geeignet ist, können Sie im Abschnitt „Umsatzrentabilität berechnen“ nachlesen.

Was sagt die Umsatzrentabilität aus?

Für Unternehmer und Analysten ist die Umsatzrentabilität gut geeignet, um Unternehmen miteinander zu vergleichen, die in der gleichen Branche aktiv sind. Sollten andere Unternehmen eine höhere Umsatzrentabilität wie das eigene haben, dann gibt es hier Möglichkeiten, den Ursachen auf den Grund zu gehen, warum das andere Unternehmen ein besseres Betriebsergebnis hat.

Wichtig ist dabei jedoch zu beachten, mit welcher Formel die Umsatzrentabilität berechnet wurde. Denn nur mit diesem Wissen ist es möglich, die Interpretation der Umsatzrentabilität erfolgreich durchzuführen.

Gründe für eine schwache Umsatzrentabilität

Es gibt viele Gründe, warum eine Umsatzrentabilität schwach ist. Wir möchten hier die wichtigsten aufzählen, sodass Sie gegensteuern können.

Zu geringe Marge

Beim Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen, müssen Sie immer die Marge im Auge behalten. Es gibt viele Unternehmen, die einen hohen Umsatz haben, dabei aber zu wenig verdienen. Dies ist fast immer einer geringen Marge geschuldet.

Hohe Ausgaben

Hohe Ausgaben drücken die Umsatzrentabilität Ihres Unternehmens, die Gründe dafür können vielfältig sein. Gerade kleine und mittlere Betriebe sollten genau schauen, mit wem sie Versorgerverträge abschließen, denn hier ist vergleichen wichtig und sie können viel Geld einsparen.

Langsamer Kapitalumschlag

Mit dem Kapitalumschlag können Sie sehen, wie oft Ihr eingesetztes Kapital durch Umsatzerlöse zurück in Ihr Unternehmen fließt. Je niedriger dieser Wert ist, umso länger werden Gelder gebunden.

Zu niedriger oder sinkender Umsatz

Ein niedriger Umsatz kann zur Ursache haben, dass Ihr Angebot nicht attraktiv genug für den Kunden ist oder einfach kein Markt für Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt vorhanden ist. Ein sinkender Umsatz wiederum könnte durch einen neuen Konkurrenten kommen, der das gleiche Produkt oder die Dienstleistung anbietet, zu besseren Konditionen.

Möglichkeiten, um Ihre Umsatzrentabilität zu steigern

Auch hier gibt es einige Möglichkeiten, die Sie einsetzen können, um Ihre Umsatzrentabilität zu steigern. Hier einige Ideen von uns:

Preise erhöhen

Eine Möglichkeit, die jedoch auch durch Umsatzeinbußen das Gegenteil bewirken kann. Hier sollten Sie genau analysieren, ob der Markt eine Preissteigerung akzeptiert.

Kommunikation verbessern

Eine gute Kommunikation mit der anvisierten Kundengruppe ist wichtig und muss vorhanden sein. Sie sollten genau wissen, wer Ihre Zielgruppe ist und wie Sie mit dieser in Kontakt kommen können.

Fixkosten verringern

Oft einfacher gesagt als getan, kann die Reduzierung der Fixkosten ein Schlüssel sein, um nachhaltig die Umsatzrentabilität zu steigern.

Erfolgsanalyse durchführen

Hier werden Erträge und Aufwendungen gegenübergestellt. So kann sichtbar gemacht werden, in welchen Bereichen Ihr Unternehmen erfolgreich arbeitet, und eine hohe Umsatzrentabilität hat.

Kapitalrendite erhöhen

Die Kapitalrendite wird oft auch als ROI (Return auf Investment) bezeichnet. Sie wird aus zwei Größen berechnet, der Umsatzrentabilität und dem Kapitalumschlag. Mit ihr kann das Verhältnis zwischen dem Gewinn eines Unternehmens und dem eingesetzten Kapital berechnet werden.