Umsatzerlöse

Der Erfolg eines Unternehmens lässt sich an verschiedenen Parametern messen, beispielsweise Beliebtheit, Marktposition oder auch Absatz. Besonders aussagekräftig ist jedoch die Antwort auf die Frage: Wie viel Geld haben Sie mit Ihrem Unternehmen umgesetzt? Die sogenannten Umsatzerlöse geben genau darüber Auskunft und sind daher wichtige Faktoren für die Buchhaltung und das Controlling. Dieser Artikel informiert Sie, was Umsatzerlöse genau sind, wie Sie sie berechnen und buchen und welche Bedeutung sie für Ihre Geschäftstätigkeit haben.

Zuletzt aktualisiert am 24.11.2023
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Zusammenfassung

Umsatzerlöse im Überblick

  • Umsatzerlöse zeigen auf, wie viele Umsätze innerhalb eines Unternehmens generiert werden. 

  • Umsatzerlöse sind für die Gewinn- und Verlustrechnung sehr wichtig.  

  • Der Bruttoerlös schließt alle Kosten sowie Rabatte mit ein. 

  • Der Nettoerlös berücksichtigt Erlösschmälerungen (bspw. Abzug von Rabatten notwendig).  

  • Der Umsatzerlös berücksichtigt Kosten und Aufwände nicht. Beim Gewinn hingegen werden die Kosten und Aufwände abgezogen und so die reine Gewinnsumme ermittelt.  

  • Umsatzerlöse bilden besonders auf lange Sicht sowohl das Preisniveau als auch die Regelmäßigkeit von Verkäufen ab. 

Definition

Was sind Umsatzerlöse?

Der Umsatzerlös ist der Gegenwert, den Sie für den Verkauf von Waren oder Services erhalten. Diesen Gegenwert erbringen Ihre Kunden normalerweise in Form von Zahlungsmitteln. Forderungen an Abnehmer zählen jedoch ebenfalls als Umsatzerlöse. 

Genau definiert: Umsatzerlöse als Teil der Einnahmen

Umsatzerlöse spielen vor allem für die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) eine Rolle und sind daher für jedes Unternehmen relevant. Das Handelsgesetzbuch (HGB) definiert Umsatzerlöse im § 277 (1) wie folgt: 

Als Umsatzerlöse sind die Erlöse aus dem Verkauf und der Vermietung oder Verpachtung von Produkten sowie aus der Erbringung von Dienstleistungen der Kapitalgesellschaft nach Abzug von Erlösschmälerungen und der Umsatzsteuer sowie sonstiger direkt mit dem Umsatz verbundener Steuern auszuweisen.

Im Rahmen des 2015 in Kraft getretenen Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) haben sich für Unternehmen viele Änderungen bei der Buchhaltung ergeben. Unter anderem weitet das BilRUG auch den Begriff der Umsatzerlöse aus: Bezog sich dieser bislang nur auf jene Produkte und Dienstleistungen, die das Hauptgeschäft des Unternehmens darstellen, umfasst er nun auch Verkäufe abseits des operativen Geschäfts. Dazu zählen beispielsweise Einnahmen aus der betriebseigenen Kantine, aus dem Verleih von Arbeitswerkzeugen oder aus der Vermietung Ihrer Räumlichkeiten. Auch Abfall- oder Nebenprodukte, die bei der Herstellung Ihres Hauptprodukts entstehen, können demnach bei Verkauf Umsatzerlöse generieren. Bedenken Sie dabei allerdings, dass gegebenenfalls andere Steuern anfallen als bei Ihrem operativen Geschäft. Diese gilt es entsprechend bei Ihren Umsatzerlösen zu berücksichtigen. 

Eindeutige Unterschiede: Begriffe rund um Umsatzerlöse

Der Begriff Umsatzerlös stammt genau genommen aus der Rechtswissenschaft. In der Geschäftswelt mindestens genauso gängig sind die Bezeichnungen „Umsatz“ oder einfach nur „Erlös“, bei welchen es sich um exakte Synonyme handelt. Zumindest, wenn Sie vom wertmäßigen Umsatz sprechen: Mit dem mengenmäßigen Umsatz ist hingegen die Menge an Gütern oder Dienstleistungen gemeint, die Sie abgesetzt haben.

Bruttoerlös und Nettoerlös

Beim Umsatzerlös sollten Sie darüber hinaus auf die Unterscheidung zwischen Brutto und Netto achten: 

  • Der Bruttoerlös schließt neben sämtlichen Kosten auch noch etwaige Erlösschmälerungen wie Rabatte mit ein. Es handelt sich somit vereinfacht gesagt um den Endpreis, den Ihre Kunden zahlen, abzüglich der Mehrwert- beziehungsweise Umsatzsteuer.  

  • Der Nettoerlös dagegen berücksichtigt Erlösschmälerungen: Um ihn zu ermitteln, müssen Sie Rabatte, Skonti und Gutschriften von der Verkaufssumme abziehen.  

Info

Der Unterschied von Umsatzerlösen und Gewinnen

Damit Sie Waren und Leistungen verkaufen können, fallen verschiedene Kosten und Aufwände an. Der Umsatzerlös berücksichtigt diese nicht. Sie sind in dem jeweiligen Betrag also noch enthalten. Den Gewinn dagegen erhalten Sie, wenn Sie Ihre Kosten und Aufwände von den Einnahmen beziehungsweise vom Umsatz abziehen. Im weiteren Sinne zählen außerdem auch Zinserträge und ähnliche Erträge als Gewinne. 

Starke Aussagekraft: Funktion und Bedeutung von Umsatzerlösen

Umsatzerlöse spiegeln mehr als den bloßen Verkaufserfolg wider. Sie sind wichtige Kennzeichen für die Produktivität in Ihrem Unternehmen und wesentliche Indikatoren für Liquidität und Handlungsfähigkeit. Nicht umsonst ist das Konto „Umsatzerlöse“ das vielleicht wichtigste Ertragskonto.  

Im Gesamtkontext Ihrer Unternehmensprozesse spielen Umsatzerlöse sogar häufig eine größere Rolle als Ihre reinen Gewinne. So nutzen Sie unter anderem Umsatzerträge dazu, Ihren Cashflow zu ermitteln. Außerdem können Sie Umsatzerlöse investieren und so maßgeblich den Wert Ihres Unternehmens beeinflussen. Des Weiteren haben Umsatzerlöse eine stärkere Aussagekraft als Gewinne, wenn es darum geht, zu bewerten, wie konstant der Erfolg Ihres Unternehmens ist. Denn die Umsatzerlöse bilden besonders auf lange Sicht sowohl das Preisniveau als auch die Regelmäßigkeit von Verkäufen ab. Gewinne hingegen schwanken oft und sind von vielen zusätzlichen Faktoren abhängig. 

Tipp

Mit Umsatzerlösen Rentabilität errechnen

Mithilfe Ihrer Umsatzzahlen sowie Ihrer Gewinne können Sie unkompliziert die Umsatzrendite beziehungsweise Umsatzrentabilität (auch ROS, Return on Sales) berechnen. Teilen Sie dazu einfach den Gewinn durch den Umsatz und multiplizieren Sie das Ergebnis mit 100. Sie erhalten nun eine Zahl, welche die prozentuale Rentabilität Ihres Unternehmens ausdrückt. 

Einfache Formel: Wie Sie Ihre Umsatzerlöse berechnen

Ihre Umsatzerlöse können Sie sehr einfach mithilfe einer simplen Formel berechnen

Absatzmenge x Verkaufspreis = Umsatzerlöse 

Beim Nettoerlös müssen Sie zusätzlich noch eventuelle Erlösschmälerungen abziehen. Dazu ein Beispiel:

Angenommen, Sie sind Möbelverkäufer und geben im Rahmen einer Sonderaktion 10 Prozent Rabatt. Ein Kunde kauft 10 Stühle für jeweils 27 Euro. Ihr Bruttoerlös läge demnach bei 10 x 27 = 270 Euro. Für den Nettoerlös ziehen Sie nun noch die 10 Prozent Preisnachlass (27 Euro) sowie 19 % Umsatz- beziehungsweise Mehrwertsteuer (38,80 Euro) ab und erhalten so 204,20 Euro. 

Zur Berechnung Ihrer Umsatzerlöse multiplizieren Sie demnach den Verkaufspreis mit der Absatzmenge. Dementsprechend ist es nicht möglich, negative Umsatzerlöse zu erzielen. Anders sieht es beim Gewinn aus: Hier ist ein negatives Ergebnis möglich, wenn Ihre Kosten die Einnahmen übersteigen. 

Umsatzerlöse buchen: 3 Punkte, die es zu beachten gilt

Wie bereits erwähnt, sind Umsatzerlöse wichtig für die Buchhaltung Ihres Unternehmens. Die periodengerechte Abgrenzung Ihrer Umsatzerlöse ist dabei ebenso elementar wie der korrekte Buchungssatz. Sie sollten stets im Hinterkopf haben … 

1. … wie und wohin Sie Ihre Umsatzerlöse buchen: 

In einem Standard-Kontenrahmen wie SKR 03 buchen Sie Umsatzerlöse auf das gesonderte Ertragskonto „Umsatzerlöse für eigene Erzeugnisse“. Dabei vermerken Sie auch Umsatzerlöse als Soll oder Haben: 

  • Auf der Habenseite buchen Sie die Verkäufe Ihrer Produkte oder Services, wobei Sie den jeweiligen Nettowert ansetzen. 

  • Auf der Sollseite buchen Sie Umsatzschmälerungen wie Rabatte oder auch eventuelle Retouren.  

2. … wo Ihre Umsatzerlöse von Bedeutung sind: 

Besonders relevant sind Umsatzerlöse als Teil der GuV, über welche Sie das zugehörige Ertragskonto abschließen. Hier stehen die Umsatzerlöse ganz oben und umfassen alle Erlöse, die Sie innerhalb eines bestimmten Zeitabschnitts – in der Regel in einem Geschäftsjahr – erwirtschaftet haben. 

Info

Verschiedene Verfahren nach Gesellschaftsform

Bei der GuV sind Kapitalgesellschaften nach § 275 Abs. 1 HGB dazu verpflichtet, sich zwischen dem Gesamtkostenverfahren und dem Umsatzkostenverfahren zu entscheiden. Für beide Verfahren nutzen Sie Ihre Nettoerlöse als Grundlage.

3. … wo Ihre Umsatzerlöse keine Rolle spielen: 

In der Bilanz dagegen tauchen Umsatzerlöse nicht direkt auf. Da es sich bei ihnen um Ertragskonten handelt, starten sie in jeder Periode bei null und sind weder aktive noch passive Bestandskonten. Allerdings ergibt sich bei Ihrem GuV-Konto ein Saldo (die Differenz zwischen Soll- und Habenseite), den Sie für Ihre Jahresbilanz in das Passivkonto „Eigenkapital“ übertragen. 

Unkompliziert umsetzen: Mit Software Umsatzerlöse verwalten

Was Umsatzerlöse sind, ist einfach zu verstehen: Ihre Einnahmen vor Abzug der eigenen Kosten. Umsatzerlöse als Brutto oder Netto zu berechnen, fällt in der Regel ebenfalls leicht. Geht es jedoch um anspruchsvollere Aufgaben im Rechnungswesen oder der Buchhaltung, sind beim Thema Umsatzerlöse Detailarbeit und Genauigkeit gefragt. Die Beträge korrekt zu buchen, erfordert für Nicht-BWLer häufig ein wenig Übung.  

Selbstverständlich können Sie sich diese Arbeit erleichtern und Fehler von vornherein ausschließen: Software ist darauf programmiert, Ihnen die Buchhaltung auch ohne Fachwissen so einfach wie möglich zu machen. Damit verwalten Sie verschiedene Kontenrahmen und erledigen Sie sowohl einfache als auch doppelte Buchführung inklusive GuV, Bilanzierung und Jahresabschluss. Dank der unkomplizierten Bedienung und hohen Nutzerfreundlichkeit buchen Sie Umsatzerlöse mit wenigen Klicks und übermitteln Ihre Umsatzsteuervoranmeldungen innerhalb kürzester Zeit. So können Sie sich komplett auf Ihr eigentliches Business konzentrieren – und den Erfolg Ihres Unternehmens anhand verlässlicher Zahlen wachsen sehen.