Als Unternehmer freuen Sie sich, endlich Entlastung in Form der ersten Mitarbeiter zu finden. Doch Vorsicht jetzt vor Fehleinschätzungen und falschen Annahmen!
Zusammenfassung
Führungskraft im Überblick
- Eine Führungskraft ist eine verantwortliche Person für die Leitung eines Teams oder einer Organisation.
- Zu ihren Aufgaben gehören u. a. Zieldefinition, Mitarbeitermotivation und Coaching.
- Gründe für Neueinstellungen von Führungskräften können hohe Arbeitsauslastung, Bedarf an externem Fachwissen oder der Aufbau eines Teams zur Erreichung großer Pläne sein.
Definition
Was ist eine Führungskraft?
Eine Führungskraft ist eine Person, die Verantwortung für die Leitung und Steuerung eines Teams oder einer Organisation übernimmt.
Zu ihren Hauptaufgaben gehört u. a.:
- Definition von Zielen und Visionen für das Team oder die Organisation.
- Inspiration und Motivation der Mitarbeiter, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
- Coaching und Unterstützung der Mitarbeiter in ihrer beruflichen Entwicklung und Förderung von Fähigkeiten.
Inhaber als Führungskräfte
Wenn Sie neue Mitarbeiter eingestellt haben, so hatten Sie dafür vermutlich einen der folgenden drei Gründe:
- Die Auslastung war so hoch, dass Sie die Arbeit nicht mehr alleine bewältigen konnten
- Sie haben externes Fachwissen für Bereiche eingestellt, die Sie nicht selbst abdecken können
- Sie haben große Pläne und wollen sich ein Team zusammenstellen, das diese mit Ihnen erreicht.
Die Motivation des neuen Team-Mitglieds kann also nur von Ihrer abweichen: Er oder sie braucht einen Job, will oder muss Geld verdienen und kann oder möchte dazulernen. Wahrscheinlich alles auf einmal. So weit, so normal und unproblematisch. Doch es gibt gleich fünf typische Fehleinschätzungen frischer Führungskräfte, mit denen Sie erfolgreich die Luft aus der Motivation und guten Zusammenarbeit lassen können.
Fünf häufige, aber fehlgeleitete Annahmen
1. Fehleinschätzung: Geld regiert grundsätzlich die Welt
Viele Start-up Founder oder kleinere Unternehmer sind enttäuscht, wenn eine Zusammenarbeit nicht so reibungslos läuft wie erhofft. Die Vermutung, dass eine Gehaltserhöhung jedes Motivationsloch und jedes Kommunikationsproblem lösen kann und wird, ist jedoch falsch. Wenn sich jemand nicht auf Augenhöhe angenommen fühlt, hilft auch eine Gehaltserhöhung nicht. Das gilt auch für mangelhafte Work-Life-Balance. Notorisch unzufriedene Nörgler und selbst definierte Vollzeitopfer sind ebenfalls nicht mit einer Gehaltserhöhung zu kurieren.
2. Fehleinschätzung: Mitarbeiter sind so motiviert wie Sie
Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass sich jemand mit der gleichen Motivation und Energie in den Aufbau Ihres Geschäftes einbringt, wie Sie selbst es tun. Einmal, weil die Teammitglieder ein Gehalt bekommen und in der Regel keine Anteile an der Firma haben, so dass ein großer Erfolg sich nicht automatisch auf sie überträgt. Aber auch, weil sie nicht in der Verantwortung stehen, nicht die Geschäftsidee hatten und nicht die Führungskräfte sein wollen. Wenn Sie also erwarten, dass sich Mitarbeiter so engagiert bemühen wie Sie selbst, werden Sie enttäuscht werden.
3. Fehleinschätzung: Führungskräfte können sich alles erlauben
Ob es an platten amerikanischen Fernsehserien liegt, in denen Business-Tyrannen ihre Teams tanzen lassen wie Marionetten am Strang? Fest steht, dass schon viele Führungskräfte lernen mussten, dass sie ihre Launen, ihren Stress und ihren Zeitdruck nicht an den Mitarbeitenden auslassen können. Jedenfalls nicht, wenn sie langfristig welche haben möchten, die zufrieden und motiviert arbeiten. Zeit für Höflichkeit und Manieren muss sein, Fairness ist Grundvoraussetzung.
4. Fehleinschätzung: Wer eigenständig arbeiten kann, braucht keine Führung
Wenn Menschen sich in ihrem Fachgebiet gut auskennen und mitdenken, eigenständig arbeiten und dabei gute Strukturen vorweisen können, so ist das eine wunderbare Sache. Es heißt aber nicht, dass Sie sich Ihren Pflichten als Arbeitgeber komfortabel entziehen können, sondern im Gegenteil sollten Sie jemanden mit so viel Wachstumspotenzial besonders achtsam betreuen und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
So schaffen Sie Raum für noch mehr Wachstum und Möglichkeiten.
5. Fehleinschätzung: Ihr Team kann so arbeiten, wie Sie es allein getan hätten
Wer als Solopreneur gestartet ist, musste sich oft mit Abkürzungen und Kompromissen helfen. Mal haben Sie ein Projekt gestartet, obwohl noch Klärungsbedarf bestand, mal eine App gemietet und sich mit Hilfe von Tools durchgeschummelt, wo menschliche Expertise besser gewesen wäre oder andersherum. So geht es jetzt nicht weiter. Nur weil es irgendwie geklappt hat oder Sie das denken, kann ein Team noch lange nicht in so einem Modus überleben. Am besten erarbeitet Ihr gemeinsam, wie Ihr künftig arbeiten wollt.
Führungskräfte in Start-ups
Die Führungsrolle in einem Start-up ist noch einmal eine ganz andere als die traditionelle:
- Es herrschen hohe Gewinnerwartungen
- Die Abläufe sind schneller und unkomplizierter
- Die Abläufe werden ggf. mit Hilfe von Technologie beschleunigt
Führungskräfte in Start-ups analysieren und diskutieren nicht lange, sondern legen sofort los und probieren Dinge aus. Sie wenden Ansätze wie Design Thinking oder Lean Start-up an, sind flexibel und innovativ. So kann schnell der Eindruck entstehen, dass vor allem jüngere Führungskräfte alles nicht so ernst nehmen (müssen).
Das ist ein Trugschluss. Auch Start-up Founder sind ganz normale Führungskräfte mit Verantwortung und den gleichen Herausforderungen wie alle anderen auch.