Corporate Identity

Corporate Identity (CI) bezeichnet die Art und Weise, wie sich ein Unternehmen intern und extern präsentiert – die Unternehmensidentität. Welche verschiedenen Elemente die Corporate Identity haben kann und was zu beachten ist, wenn Sie eine CI für Ihr Unternehmen erstellen möchten, lesen Sie in diesem Beitrag.

Zuletzt aktualisiert am 20.12.2024
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Zusammenfassung

Corporate Identity im Überblick

  • Die Corporate Identity (CI) macht die Identität eines Unternehmens aus, daher spricht man im Deutschen auch von der Unternehmensidentität.
  • Die CI ist wichtig, um ein einheitliches, transparentes Image zu verkörpern und eine Botschaft zu kommunizieren.
  • Unter bestimmten Voraussetzungen kann es sinnvoll sein, die CI zu ändern bzw. anzupassen.

Definition

Was ist Corporate Identity?

Mit dem Begriff Corporate Identity, oder der Abkürzung CI, können unterschiedliche Dinge gemeint sein. Zum einen nennt man die jeweilige Strategie, die man in der Unternehmensführung verfolgt, Corporate Identity. Die CI ist also ein Teil der Unternehmenskommunikation. Zum anderen ist die Corporate Identity auch Bestandteil des Marketing von Unternehmen.

Die Corporate Identity prägt das Erscheinungsbild des Unternehmens. Wenn Sie für Ihr Unternehmen eine CI entwickeln möchten, müssen Sie unter anderem für folgende Elemente ein einheitliches Corporate Identity Konzept erstellen:

  • Logo
  • Farben
  • Bilder
  • Grafiken

Zusätzlich müssen Sie aber auch eher übergeordnete Fragestellungen beantworten, auch diese gehen mit dem Konzept einher, wie zum Beispiel:

  • Welche Werte möchten Sie nach außen transportieren und vielleicht auch kommunizieren?
  • Welche Mission oder Vision möchten Sie verkörpern?
  • Welche Sprache nutzen Sie, um die Identität des Unternehmens zu kommunizieren?

Warum ist Corporate Identity wichtig?

Die Corporate Identity kann das Bild, das (potenzielle) Kunden oder andere Marktteilnehmer vom Unternehmen haben, ganz entscheidend prägen. Ist das der Fall, handelt es sich um eine gelungene Unternehmensidentität. Die CI wirkt jedoch nicht nur nach außen. Auch innerhalb des Unternehmens ist sie wichtig, eine einheitliche und transparente Unternehmensidentität zu verkörpern. Eine durchdachte CI hat für die eigenen Mitarbeitenden nämlich einige Vorteile:

Darstellung von Tabellen auf Desktop besser lesbar

<b>So wirkt die CI nach innen</b>
So wirkt die CI nach innenSo wirkt die CI nach außen
Unternehmenskultur: Die Mitarbeiter identifizieren sich besser mit dem Unternehmen, wenn sie wissen, wofür das Unternehmen steht, welche Werte und Ziele es verfolgt. Eine höhere Identifikation mit dem Unternehmen fördert die Loyalität und verringert die Wechselbereitschaft. Wiedererkennungswert: Unternehmen mit einer starken Corporate Identity werden in der Öffentlichkeit leicht wiedererkannt und können sich so vom Wettbewerb abheben.
Kommunikation: Ein offener und wertschätzender Umgang als Teil der Corporate Identity hilft dabei, dass nicht nur die einzelnen Mitarbeiter, sondern auch die Abteilungen untereinander besser zusammenarbeiten. Das steigert die Effizienz. Emotionen: Ein positives Image des Unternehmens führt dazu, dass (potenzielle) Kunden eine positive Einstellung dem Unternehmen gegenüber haben. Was sich wiederum positiv auf den Umsatz auswirken kann.
Ziele: In einem Unternehmen, in dem die Ziele und Visionen klar kommuniziert werden, wissen die Beschäftigten, worauf sie hinarbeiten sollen. Loyalität: Nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch die Kunden bauen eine stabile Beziehung zu der Marke auf, wenn die Corporate Identity funktioniert.

Unter Umständen kann es nötig sein, die eigene Corporate Identity zu ändern oder zumindest anzupassen. Wenn sich zum Beispiel grundlegende Dinge in der Ausrichtung des Unternehmens ändern, hat das häufig auch einen Einfluss auf die Corporate Identity. Als Unternehmer sollten Sie in diesem Fall sehr vorsichtig handeln. Kunden reagieren in der Regel sehr sensibel, wenn sich die CI ihrer bevorzugten Marke ändert. In manchen Fällen führt eine Änderung des Erscheinungsbilds der Marke sogar dazu, dass sich jahrelange Kunden abwenden. Wenn Sie die Corporate Identity Ihres Unternehmens verändern möchten, sollten Sie sich Unterstützung von Experten holen und eine Strategie erarbeiten, wie es gelingen kann, die noch bestehende Corporate Identity in eine neue zu überführen.

Corporate Identity entwickeln: Warum es sich lohnt

Es ist aus verschiedenen Gründen für Unternehmen sinnvoll, eine Corporate Identity zu entwickeln. Denn eine klare Corporate Identity prägt das Bild, das das Unternehmen oder die Marke in der Öffentlichkeit abgibt, entscheidend mit. Das beeinflusst auf verschiedenen Ebenen das Vertrauen, das Kunden oder ganz generell der Markt in das Unternehmen hat. Noch dazu trägt eine konsistente Botschaft dazu bei, dass sich Kunden eher mit dem Unternehmen identifizieren und der Marke treu bleiben.

Die Corporate Identity kann außerdem den Weg für die Unternehmensstrategie vorgeben. Denn aus den Normen, Werten und Zielen des Unternehmens lässt sich die Zielgruppe ableiten. Und die Zielgruppe wiederum müssen Unternehmer kennen, um ihr Marketing darauf auszurichten.

Eine Corporate Identity entwickeln – was heißt das?

Um von diesen positiven Effekten zu profitieren, müssen Sie als Unternehmer jedoch genau wissen, was es heißt, eine Corporate Identity zu entwickeln: Alle Elemente, die ihr Unternehmen nach außen und innen repräsentieren, müssen aufeinander abgestimmt sein und eine konsistente, einheitliche Message transportieren.

Daher sollte klar sein, dass sich die Corporate Identity nicht allein auf das Design der Visitenkarten oder das Logo des Unternehmens beschränken darf. Gerade die Werte, Normen, Ziele und Visionen des Unternehmens sind entscheidend dafür, dass sich Kunden mit der Unternehmenskultur identifizieren können. Dafür bedarf es ein ausgearbeitetes Konzept. Oftmals spricht man hier vom Corporate Branding.

Die verschiedenen Elemente der CI

Corporate Identity setzt sich aus verschiedenen Elementen und Ebenen zusammen, die Sie als Unternehmer voneinander unterscheiden sollten. Meist umfasst die Corporate Identity 3 Säulen. Eigentlich lassen sich allerdings 5 Unterkategorien ausmachen, die natürlich Überschneidungen aufweisen.  

Schauen wir uns dazu zunächst die verschiedenen Teilbereiche der Corporate Identity an, die wichtig für Sie werden könnten, um eine einheitliche Botschaft zu übermitteln:

  1. Corporate Design
  2. Corporate Culture
  3. Corporate Communication & Language
  4. Corporate Philosophy & Corporate Soul
  5. Corporate Behaviour

Sie sollten sich also nicht nur mit der Frage beschäftigen, was der Unterschied zwischen Corporate Identity und Corporate Design ist, sondern auch damit, was die anderen Teilbereiche der CI ausmacht.

Infografik von Lexware zur Darstellung von Corporate Identity

Corporate Design

Corporate Identity und Corporate Design werden immer wieder gleichgesetzt, dabei unterscheiden sich beide in wichtigen Aspekten voneinander. Mit Corporate Design meint man in der Regel nämlich wirklich nur, wie sich das Unternehmen visuell und grafisch präsentiert. Das Firmenlogo, die Gestaltung des firmeneigenen Briefpapiers oder Flyer oder Aussteller für den Messeauftritt gehören zum Corporate Design dazu. Das Corporate Design ist also als Teilbereich der Corporate Identity zu verstehen. Die Grundlagen des Corporate Designs werden schon bei der Farbauswahl geschaffen. Es bedarf nur weniger Farben, um ein stimmiges und wiedererkennbares Gesamtbild zu schaffen. Ein Beispiel für Corporate Design ist IKEA, das mit seiner schlichten Kombination aus Blau und Gelb überall erkannt wird.

Sofern es eine spezifische Firmenkleidung oder sogar ein festgelegtes Erscheinungsbild von Firmenautos oder der Büroeinrichtung gibt, gehört auch das zum Corporate Design.

Corporate Culture

Mit dem Begriff Corporate Culture meint man ganz allgemein die Unternehmenskultur. Also sind folgende Aspekte zu beachten: Alle Werte, Visionen, Normen, die das Unternehmen ausmachen und die Art des Umgangs miteinander. Corporate Culture hat einen Einfluss auf Corporate Behaviour (CB) und Corporate Communication (CC). Denn die Werte, die im Unternehmen vorherrschen, bestimmen den Umgang und die Art und Weise der Kommunikation mit.

Corporate Communication & Language

Die Art und Weise, wie im Unternehmen, also intern und extern, mit den Kunden kommuniziert wird, sagt ebenfalls viel über das Selbstverständnis und die Unternehmenskultur aus.

In Start-ups oder Unternehmen mit flachen Strukturen, wird meist umgangssprachlich kommuniziert und geduzt. Förmlich geht es dagegen in konservativen Branchen zu. Wie das Unternehmen kommuniziert, wirkt sich zudem auf Werbekampagnen und die PR-Arbeit (Öffentlichkeitsarbeit) aus. Denn auch hier müssen Sie darauf achten, dass es zu keinem Stilbruch kommt, der im schlimmsten Fall zu Irritationen bei den Kunden führen könnte.

Heute sind dabei natürlich die sozialen Medien als direkter Draht zu den Kunden und Partnern wichtig. Dort braucht es in der Sprache ein einheitliches Auftreten. Immer wieder ist zu sehen, was passiert, wenn Unternehmen gerade hier Fehler begehen und die Corporate Language missachten. Die Kunden bemerken das sofort und sind irritiert. Dann kommt die Corporate Communication ins Spiel. Wie reagiert ein Unternehmen nach einem medialen Aufschrei? Hier geht es vermehrt um eine offene Fehlerkultur, um den Schaden zu begrenzen und sich als transparentes Unternehmen zu präsentieren. Wer gegen die Kritiker schießt, verschlimmert die Situation meist nur.

Corporate Philosophy & Corporate Soul

In diesem Teilbereich der Corporate Identity geht es ganz konkret um die Normen, Werte und die Vision, die das Unternehmen prägen, also um die Unternehmensphilosophie im engeren Sinne.

Dazu gehören auch Dresscodes, die Arbeitsbedingungen oder die eigene Feedback- und Fehlerkultur. So werden alle drei Aspekte in einer noblen Anwaltskanzlei sicherlich anders definiert sein als in der Imbissbude um die Ecke. Schon allein die Branche, wie auch das eigene Selbstbild des Unternehmens bestimmen, wie die Corporate Culture ausgestaltet ist.

Corporate Behaviour

Behaviour ist das englische Wort für Verhalten. Damit ist bereits klar, was mit Corporate Behaviour gemeint ist. Nämlich die Art und Weise, wie sich Ihr Unternehmen verhält. Und zwar in Bezug auf unterschiedliche Personengruppen:

  • die Zielgruppe, die Sie erreichen möchten.
  • die aktuellen Kunden, die Sie weiterhin als Bestandskunden behalten möchten.
  • die Zulieferer und Dienstleister Ihres Unternehmens, mit denen Sie eine wertschätzende Zusammenarbeit aufrecht erhalten möchten.
  • die Aktionäre und Investoren, die Sie überzeugen möchten, weiter dem Unternehmen Geld zu geben.
  • die breite Öffentlichkeit, bei der Sie das eigene Unternehmen möglichst positiv darstellen möchten.
  • die eigenen Mitarbeiter, die eine schlechte Corporate Behaviour im Zweifel sogar nach außen tragen.

Beispiele für eine gelungene Corporate Identity

Corporate Identity zeigt sich oft durch klare Botschaften und wiedererkennbare Symbole – hier sind zwei herausragende Beispiele, wie Unternehmen ihre Identität erfolgreich nach außen tragen: 

  • Apple Inc: Das Apple-Logo ist genauso wie das edle Design der Produkte weltweit bekannt. Minimalistisches Auftreten, hohe Qualität und Innovationsgeist, dafür steht die Marke und das kommuniziert sie auch.
  • BMW Group: Auch BMW hat sein Logo zur Weltmarke gemacht und vertritt Werte rund um Leistung, Innovation und Nachhaltigkeit. In jeder Werbung ist dieser Markenkern im Sinne der Corporate Identity zu spüren.

Corporate Identity hat also viele Facetten und Aspekte, mit denen Sie sich als Unternehmer beschäftigen sollten. Denn die unterschiedlichen Elemente der CI sind Chance und Risiko zugleich. Wer die Klaviatur gut spielt, kann ein positives Bild seines Unternehmens in der Öffentlichkeit zeichnen. Umgekehrt kann eine verfehlte Corporate Identity Strategie dem Unternehmen und damit auch dem Umsatz schaden. Die Ziele der Corporate Identity sind klar: 

  • Kooperation stärken
  • Mitarbeiter motivieren
  • Interne Kommunikation verbessern
  • Am Markt profilieren
  • Corporate Image aufwerten
  • Loyalität am Markt aufbauen