Brainstorming

Um in kurzer Zeit eine große Ideensammlung zu generieren, bietet sich ein Brainstorming zu einem bestimmten Problem oder einer Fragestellung an. Gemeinsam werden im Team mitunter unkonventionelle Ideen zusammengetragen, um der Lösung näher zu kommen. Welche Methode sich am besten eignet, hängt von dem konkreten Thema ab.

Zuletzt aktualisiert am 03.07.2024
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Zusammenfassung

Brainstorming im Überblick

  • Abhängig von der Art des Problems bieten sich verschiedene Brainstorming-Methoden an. Vom klassischen Ideensammeln über das Brainwriting bis zum Reverse-Brainstorming können Sie auf verschiedene Kreativitätstechniken zurückgreifen.
  • Das Brainstorming sollte einem bestimmten Ablauf folgen. Es ist sinnvoll mit einer Aufwärmübung zu beginnen, um den Ideenfluss anzukurbeln. Bevor es dann in den eigentlichen Ideenfindungsprozess geht.
  • Bei jedem Brainstorming sollte es einen Moderator (muss nicht unbedingt der Gruppenleiter sein) geben. Er gibt den Ton an und sorgt für eine angenehme Atmosphäre.

Definition

Was ist ein Brainstorming?

Unter Brainstorming versteht man eine Technik zur Problemlösung. Dabei werden in einer Gruppe Ideen und Lösungsvorschläge zu einem bestimmten Problem gesammelt.

Warum sollte man ein Brainstorming machen?

Ein Brainstorming kommt häufig in Teams zur Anwendung, um schnell neue Ideen für ein Problem zu finden. Es treffen mehrere Mitarbeiter aufeinander, die neue Lösungsansätze und Sichtweisen einbringen können. Das macht es möglich, dass ein Problem innerhalb kurzer Zeit gelöst werden kann.

Brainstorming-Methoden: Diese Techniken gibt es

Häufig nutzen Teams die traditionelle Art des Brainstormings, bei dem in kurzer Zeit viele Ideen gesammelt werden. In der Ideenfindungsphase werden diese genannt und notiert, ohne weiter darüber nachzudenken. Eine weitere Prüfung bzw. Filterung der Vorschläge erfolgt erst im Anschluss.

Abhängig vom Ziel bzw. der Problemstellung bieten sich für das Brainstorming weitere Methoden an.

Dazu gehören:

  • Brainwriting
  • Brain Netting
  • Mindmapping
  • Figure Storming
  • Round-Robin-Brainstorming
  • Starbursting
  • Warum-Analyse
  • Stufenleiter-Brainstorming
  • Reverse-Brainstorming

Brainwriting

Beim Brainwriting schreibt jeder Teilnehmer einer Gruppe seine Ideen auf einen Zettel. Dafür ist ein konkreter Zeitrahmen vorgegeben. Ist die Zeit um, gibt er den Zettel an seinen Nachbarn weiter und der notiert weitere Ideen, die auf den vorhergehenden aufbauen. Das ist die Grundregel des Brainwritings.

Tipp

Brainstorming vs. Brainwriting

Unter dem Begriff Brainstorming werden alle Kreativmethoden zusammengefasst. Brainwriting ist eine dieser Methoden. Die Durchführung läuft komplett nonverbal ab.

Brain Netting

Brain Netting ist eine gute Lösung für Remote-Teams. Bei dem digitalen Brainstorming kommt eine zentrale Plattform zur Anwendung. In dem Online-Brainstorming-Tool werden alle Ideen notiert.

Zusätzlich kann ein Brainstorming-Tool zum Mindmapping als Online Session sinnvoll sein, um die Vorschläge aufzuzeichnen, zu analysieren und weiterzuentwickeln.

Hierfür bieten sich beispielsweise die folgenden Programme an:

  • MindMeister
  • MindMup und
  • MindNode

Mindmapping

Ähnlich wie bei der schnellen Ideenfindung werden beim Mindmapping Ideen für ein zentrales Thema gesammelt. Allerdings werden die Gedanken, die beim Brainstormen entstehen, auf einer Mindmap kategorisiert. Auf diese Weise werden die Zusammenhänge sichtbar.

Tipp

Mindmapping auch für Remote-Teams

Das Mindmapping können Teams nicht nur vor Ort mittels einer Flipchart nutzen, sondern auch beim Online-Brainstorming bzw. Online-Ideenfindung. Hierfür stehen spezielle Mindmap-Tools online zur Verfügung.

Figure Storming

Bei dieser Art des Brainstormings gehen Sie ein Problem aus Sicht einer anderen Person an. Dazu stellen Sie dem Team die Frage: “Wie würde Person XY das Problem lösen?” Das kann beispielsweise ein Mitarbeiter eines anderen Fachbereichs sein. Das Figure Storming bietet sich an, wenn in Ihrem Team oder ihrer Gruppe immer wieder die gleichen Ideen kommen.

Round-Robin-Brainstorming

Wie der Name dieser Methode zum kreativen Brainstorming bereits vermuten lässt, wird hier zunächst ein Sitzkreis mit allen Teilnehmern gebildet. Die Grundregel dabei ist, dass der Reihe nach jeder eine Idee zum Thema nennt und der Moderator die Vorschläge sammelt. Diese Vorgehensweise bzw. Prozess bietet den Vorteil, dass sich jeder in den Ideenfindungsprozess einbringen muss.

Starbursting

Im Vergleich zu den anderen Methoden des Brainstormings werden die Ideen bei dieser Technik nicht stichpunktartig gesammelt, sondern als Fragen formuliert. Das Team arbeitet rückwärts, um sich auf diese Weise der Problemstellung anzunähern. Durch die Fragen ist es möglich, einzelne Aspekte des Großen ganzen zu betrachten und so Ideen für das Hauptproblem zu finden.

Warum-Analyse

Auf dem Fragen-Prinzip beruht auch die Warum-Analyse. Der Moderator erklärt ein Problem und die Gruppe bzw. das Team stellt 5 Warum-Fragen, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Im Projekt- und Qualitätsmanagement ist das eine gängige und einfach umsetzbare Brainstorming-Methode.

Stufenleiter-Brainstorming

Diese Kreativitätstechnik aus dem Brainstorming ist eine Kombination aus Gruppenarbeit und individuellem Denken. Ihre Teammitglieder entwickeln eigenständig Ideen, ohne sich in der Gruppe von anderen beeinflussen zu lassen.

Die Durchführung sieht dabei so aus: zunächst erklärt der Moderator dem Team das Problem. Anschließend verlassen alle – bis auf zwei Personen – den Raum. Diese beiden entwickeln zusammen neue Ideen. Danach kommen die Personen einzeln wieder hinein und tragen ihre Gedanken vor, bevor sie die Ideen der Gruppe gehört haben.

Reverse-Brainstorming

Ein ganz anderer Ansatz wird beim Reverse-Brainstorming verfolgt. Statt eine Lösung für das Problem zu finden, suchen Sie bei dieser Methode nach Möglichkeiten, das Problem zu verursachen. Anschließend werden die Ideen umgekehrt: vom Problemverursacher zum Problemlöser.

Ablauf eines Brainstormings

Welche Brainstorming-Methode Sie mit Ihren Teammitgliedern auch nutzen – Beim Ablauf des Brainstormings gilt es, ein paar Dinge zu beachten, denn nicht immer kommen die Teammitglieder sofort auf kreative Ideen oder können diese weiterentwickeln.

  • Um auf gute Ideen zu kommen, sollte die Fragestellung möglichst klar und spezifisch sein. Das sorgt für bessere und zielführende Ergebnisse. Am besten lässt sich der Moderator von den Teilnehmern bestätigen, dass sie die Frage bzw. das Problem verstanden haben.
  • Anschließend bietet es sich an, mit einer Aufwärmübung zu beginnen. Die Teammitglieder müssen erst einmal von ihren letzten Aufgaben abschalten und möglichen Stress reduzieren. Ein einfaches Warm-up-Spiel lockert die Teilnehmer, sodass sie sich danach auf das Brainstorming einlassen können und nicht mit den Gedanken bei anderen Themen sind.

Info

Aufwärmübung: Alternative Verwendung

Als Aufwärmübung bietet sich die “Alternative Verwendung” an. Bei der wählen Sie ein Objekt aus. Das kann z. B. ein Bleistift sein. Die Aufgabe der Teilnehmer ist es, die alternativen Verwendungszwecke für den Gegenstand zu finden. Anschließend werden die Ideen präsentiert.

Ebenso wichtig wie die Integration einer Aufwärmübung ist es bei einer Session, Pausen einzuplanen. Um die Kreativität und Konzentration aufrecht zu erhalten, müssen Sie regelmäßig Pausen einlegen. Gute Ergebnisse gibt es häufig in der zweiten oder dritten Runde.

Möglich ist es auch, die Brainstorming-Runden auf zwei Tage zu verteilen. Manchmal kommen abends noch bessere Ideen, die am nächsten Tag innerhalb der Gruppe besprochen werden können.

Tipp

Hemmschwellen abbauen

Vermuten Sie schon vor Beginn des Brainstormings, dass manche Teilnehmer sich nicht trauen, ihre Gedanken zu äußern, sollten Sie dem Team die Möglichkeit einräumen, die Ideen während der Ideenfindung aufzuschreiben. Sie können in Ihrer Moderation auch auf unkonventionelle Ideen eingehen und die Teilnehmer so zu verrückten Ideen ermutigen.

Regeln beim Brainstorming

Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Team neue Ideen finden wollen, ist das aufgrund der Anzahl der Personen nicht immer einfach. Daher sollten Sie vor dem Brainstorming bestimmte Regeln festlegen, die für jeden in der Runde gelten.

Grundsätzlich sollte es nur einen Moderator geben. Er muss das Kommando übernehmen können, aber auch eine gute Atmosphäre in der Gruppe schaffen. Alle Teilnehmer sollten sich gleichwertig und gehört fühlen. Dies stellt die Grundregel dar. Um das zu erreichen, sind folgende zusätzliche Regeln sinnvoll:

  • Toleranz: Die Ideenvorschläge sollten nicht bewertet werden. Im Vordergrund steht das Sammeln verschiedener Ideen. So können auch unkonventionelle Ideen Platz finden.
  • Quantität statt Qualität: Der Fokus liegt beim Brainstorming darauf, möglichst viele, verschiedene Ideen zu sammeln. Je mehr zusammenkommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass die passende dabei ist.
  • Ideen klauen: Während des Brainstormings sollte es erlaubt sein, Ideen zu übernehmen und diese weiterzudenken oder zu kombinieren. Daraus können neue Ansätze entstehen.
Infografik von Lexware zur Darstellung von Ablauf von Brainstorming