IT-Ausstattung: Ermitteln Sie zuerst den Bedarf
Ausgangspunkt jeder Kaufentscheidung für IT-Ausstattung ist das individuelle Anforderungsprofil, das an den einzelnen Arbeitsplätzen an die Hard- und Software gestellt wird. Angesichts der enormen Leistungssteigerung der Rechner sind meist selbst die einfachsten Modelle für viele Standardanwendungen schon mehr als ausreichend. Allerdings gibt es gerade bei billigen Rechnern häufig Nachteile (z. B. eine hohe Geräuschentwicklung oder einen größeren Energieverbrauch), die den Preisvorteil bei der Anschaffung mehr als aufheben können. Besonders groß ist der Einfluss der Folgekosten bei Druckern. Hier gibt es erhebliche Unterschiede bei den Kosten pro Seite. Haben Sie die Anforderungen an die IT-Systeme festgelegt, können Sie im zweiten Schritt die geeignete Ausstattung zusammenstellen.
Tipp
Tablets als Notebook-Ersatz?
Tablets sind als Notebook-Ersatz für den mobilen Einsatz zwar prinzipiell möglich, allerdings macht sich in vielen Fällen der Verzicht auf eine konventionelle Tastatur negativ bemerkbar. Modelle mit zusätzlicher Hardware-Tastatur kosten deutlich mehr und sind zusammen dann auch nicht mehr viel kompakter und leichter als z. B. ein Ultra-Notebook. Zudem laufen viele Standardanwendungen aus der Windowswelt nicht auf allen Tablet-Plattformen.
Beim Drucker an die Folgekosten denken
Da die Digitalisierung in KMU in Deutschland noch nicht so weit vorangeschritten ist, bleibt das papierlose Büro wohl auch in nächster Zukunft noch eine Utopie. IT-Ausstattung ohne Drucker ist im Büro eher noch eine Ausnahme.
Lange war die Druckerwelt zweigeteilt in schnelle Laserdrucker (hoher Anschaffungspreis, aber mit günstigen Verbrauchkosten) und Tintenstrahler (günstig, dafür mit hohen Druckkosten pro Seite und deutlich langsamer). Mittlerweile verschwimmen diese Unterschiede jedoch weitgehend.
Eine neue Tintenstrahltechnologie, mit der ganze Zeilen gleichzeitig gedruckt werden, beschleunigt diese Technik enorm und auch bei den Verbrauchskosten können viele Business-Tintenstrahler schon die meisten Lasermodelle unterbieten. Allerdings sind diese Modelle dann oft ähnlich teuer wie hochwertige Laserdrucker. Für einen Kostenvergleich zwischen den Modellen sollten Sie das Druckvolumen möglichst genau abschätzen. Verlassen Sie sich bei den Druckkosten pro Seite nicht unbedingt auf die Herstellerangaben, sondern greifen Sie nach Möglichkeit auf Testergebnisse von Fachzeitschriften oder unabhängigen Testorganisationen zurück.
Tipp
Multifunktionsgeräte nutzen
Gerade für die IT-Ausstattung in kleineren Büros empfiehlt sich ein Multifunktionsgerät anstelle eines spezialisierten Druckers. Für gelegentliches Kopieren oder auch Scannen von Papiervorlagen reichen die Fähigkeiten dieser Geräte meistens aus und die Qualität der Druckwerke ist ebenfalls mit der von Nur-Druckern vergleichbar. Durch die Verwendung nur eines Geräts für das Kopieren und Drucken sparen Sie nicht nur Anschaffungskosten, so vereinfacht sich auch die Bevorratung mit Verbrauchsmaterialien und schließlich kann auch der Energieverbrauch reduziert werden.
Monitor – nur bei der Größe sparen
Bei der IT-Ausstattung am Büroarbeitsplatz ist der Monitor besonders wichtig. Hier sollten Sie nicht zu sparsam sein, denn Qualität hat nun mal ihren Preis.
Sie sollten bei der Auswahl der Geräte auf Folgendes achten:
- Die Displays lassen sich variabel einstellen.
- Die Monitore sind höhenverstellbar.
- Sie können geschwenkt bzw. geneigt werden, um einen ergonomischen Arbeitsplatz zu ermöglichen.
- Sie sollten entspiegelt sein.
Kosten sparen können Sie dagegen bei der Größe. Schon die 19- oder 20-Zoll großen Modelle genügen den Ansprüchen der meisten Einsatzbereiche, die 22- und 23-Zoll-Monitore lassen auch bei anspruchsvolleren Aufgaben keine Wünsche mehr offen. Besonders große Monitore von mehr als 24 Zoll sind dagegen eher kontraproduktiv, denn für diese Größe sitzt man an einem Schreibtisch schon zu nah am Gerät.
Tipp
Achten Sie auf Siegel und Zertifikate
Monitore, die wenig Strom verbrauchen, erkennen Sie an Gütesiegeln wie dem Blauen Engel, TCO oder Energy Star. Auch hier empfiehlt es sich, unabhängige Tests hinzuzuziehen, um den realen Verbrauch besser abschätzen zu können.
Info
Der Router wird zur Cloud
Sogar einige komfortable DSL- oder Kabelrouter wie z. B. die AVM-Fritz!Box eignen sich zur Realisierung solcher privaten Cloud-Lösungen. Sie müssen dazu lediglich mit einem externen Speicher wie einer USB-Festplatte verbunden werden.
Garantie und Service
Bei der IT-Ausstattung sparen Sie eher am falschen Ende, , wenn Sie auf längere Garantiezeiten und umfassende Service-Leistungen verzichten. Nach Möglichkeit sollte für die Hardware eine 3-Jahres-Garantie mit einem Vor-Ort-Service genutzt werden. Zwar gibt es diese Leistungen häufig nur gegen Aufpreis, allerdings machen sich diese Kosten schnell bezahlt, wenn im Schadensfall schnell reagiert und die Zeit des Arbeitsausfalls bzw. der Beeinträchtigung der Abläufe dadurch minimiert wird.
Der Kauf beim Fachhändler vor Ort oder von Markenprodukten großer Hersteller mit hohem Serviceniveau kann sich daher trotz eventuell höherer Preise lohnen.
Kosten sparen bei der Bürosoftware
Gängige Büro-Anwendungen wie Office-Pakete (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationsprogramm etc.) müssen Sie nicht gleich für jeden Arbeitsplatz anschaffen. Viele Programme gibt es mittlerweile auch als kostengünstige Online-Versionen, die meist einen ähnlichen Funktionsumfang bieten wie die Kaufsoftware.
Auch Microsoft hat mittlerweile Web-Apps seines Office-Pakets im Angebot oder bietet über Office 365 das Programmpaket als Mietsoftware an. Open-Source-Programme wie Apache OpenOffice sind sogar kostenfrei nutzbar.