Photovoltaik Förderung: Das müssen Sie wissen

Photovoltaikanlagen ermöglichen nachhaltige Stromerzeugung und können langfristig Geld sparen, obwohl die anfänglichen Investitionskosten hoch sind. Es gibt verschiedene staatliche und kommunale Förderungen in Deutschland, die den Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern unterstützen, wobei die Bedingungen und Beträge je nach Region variieren. Neben den direkten Einsparungen durch die eigene Stromerzeugung können Haushalte auch durch die Einspeisung von überschüssigem Strom ins Netz profitieren, wofür sie eine Vergütung erhalten.

Zuletzt aktualisiert am 13.02.2025

Eine Photovoltaikanlage ist nicht günstig. Aber die Photovoltaik Förderung kann Unternehmen und Hausbesitzer einiges an Geld bei dieser Investition sparen. Allerdings sind die Förderungen nicht ganz übersichtlich und können sich von Bundesland zu Bundesland oder auch innerhalb der Kommunen unterscheiden. Hier bekommen Sie einen Überblick über die Möglichkeiten und einen Einblick in die unterschiedlichen Zuschüsse für Solaranlagen.

Einsparungen durch eine Photovoltaikanlage

Das Ziel der Installation einer Photovoltaikanlage ist eine nachhaltige Stromerzeugung und damit verbunden das langfristige Sparen von Geld. Im Grunde spart man auch recht schnell, nämlich an den Energiekosten. Allerdings geht die Anschaffung der Anlage erstmal tief in den Geldbeutel. Wie hoch die Einsparungen durch eine Photovoltaikanlage letztlich sind, hängt natürlich von der Größe der Anlage ab.

Durchschnittlich kann man sagen, dass man bereits mit einer kleinen, preiswerten Photovoltaikanlage umgerechnet gerade mal ein Drittel an Stromkosten hat, als beim Strom aus der Steckdose. Dies gilt umso mehr aufgrund der gestiegenen Energiekosten.

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage

Natürlich ist eine Photovoltaikanlage in der Anschaffung mit recht hohen Kosten verbunden. Eine Photovoltaikanlage besteht aus Solarpaneelen. Deren Leistung wird in sogenannten Kilowatt Peak (kWp) gemessen. Durchschnittlich liegt der Preis für ein kWp bei 1.300,00 bis 1.400,00 Euro. Die meisten Photovoltaikanlagen haben ungefähr 10 kWp. Damit entsteht ein Preis zwischen 13.000,00 und 14.000,00 Euro.

Dazu sollte noch ein Stromspeicher angeschafft werden. Dieser speichert den erzeugten Strom, damit er selbst verwendet werden kann. Für einen Stromspeicher, der 10 Kilowattstunden speichert, fallen Kosten bis zu 10.000,00 Euro an. Dafür kann aber mehr des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden und die sonstigen Stromkosten sinken weiter.

Insgesamt kommt man bei einer Photovoltaikanlage also durchaus auf Kosten von bis zu 25.000,00 Euro. Das klingt erstmal wenig reizvoll, allerdings sinken die Kosten, je größer die Anlage ist. Bei mehr als 10 kWp Leistung können die Kosten für die Anlage selbst um einige tausend Euro fallen. Es kommt natürlich aber auch immer auf das Angebot an und was man genau haben will. 

Info

Akklimatisierung der Investition

Die hohen Kosten wirken abschreckend. Rein rechnerisch würde bei einer Strompreisersparung von ungefähr 500,00 Euro die Anlage erst in 50 Jahren rentabel. Tatsächlich ist es aber eher so, dass eine Solaranlage sich bereits nach ungefähr 10 Jahren rentiert. Ganz davon abgesehen, dass die jährlichen Stromkosten bereits im ersten Jahr sinken und auch nicht wieder steigen.

Förderung für Photovoltaik 2023

Für die Neuinstallationen von Photovoltaikanlagen gibt es bundesweite Förderungen vom Staat. In diesem Artikel nicht direkt behandelt, aber ebenfalls interessant in dem Zusammenhang: Es gibt auch Zuschüsse für den Umbau der Heizung auf eine ökologische Variante. Also beispielsweise, wenn die alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt wird.

Vor allem bei so einem Umbau sind Solaranlagen eine gute Unterstützung, um die anschließend höheren Stromkosten durch die Wärmepumpe zu verringern. 
Auch die energetische Sanierung kann durch Zuschüsse unterstützt werden. Dabei handelt es sich unter anderem um die Dämmung von Wänden oder den Austausch alter Fenster und Türen.

Diese Zuschüsse sind unabhängig von der Förderung für Photovoltaik zu beantragen. Die Förderungen für Solaranlagen sind unter anderem diese: 

Die Einspeisevergütung für Solarstrom

Seit dem Jahr 2023 wird die Anschaffung von neuen Photovoltaikanlagen durch den Bund gefördert, indem die Mehrwertsteuer auf den Kauf wegfällt. Das gilt sowohl für die Anlage als auch für den Batteriespeicher. Dazu kommt ein bundesweiter Anspruch auf die sogenannte Einspeisevergütung. Die Einspeisevergütung bezeichnet die bereits erwähnte Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz und die Vergütung dafür.

Anlagen, mit einem Eigenverbrauch von bis zu 10 Kilowatt Peak, werden pro kWh mit 7,94 Cent vergütet. Das gilt für alle Anlagen, die seit dem 01. Februar 2025 in Betrieb genommen wurden und noch werden.

Bei größeren Anlagen sinkt die Höhe der Vergütung für alles, was über die 10 kWp hinausgeht. Für jedes weitere kWp gibt es dann noch 6,88 Cent. Das gilt dann für Anlagen von bis zu 40 kWp.

Bei Anlagen mit Volleinspeisung – also Photovoltaikanlagen, die den gesamten generierten Strom ins Netz eines Netzbetreibers übermitteln, gelten eigene Vergütungssätze. Diese stehen bei 12,60 Cent pro kWh bis zu 10 kWp und 10,56 Cent bis zu 40 kWp. Als erstes Vergütungsjahr gilt das Jahr der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage und der Einspeisung des generierten Stroms ins Netz des entsprechenden Netzbetreibers. Die Vergütungssätze laufen zwar bis 2042, allerdings gelten sie nur für Anlagen, die bis Januar 2024 in Betrieb genommen wurden. Ab dann senkt sich der Vergütungssatz halbjährlich um einen Cent. 

Kredite für Photovoltaik und Speicher

Für die Förderung von Photovoltaik wurde das Programm Erneuerbare Energien 270 ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm der KfW Bankengruppe. Die KfW ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau, einer der führenden Förderbanken weltweit. Die KfW ist keine herkömmliche Bank, bei der man ein Konto anlegen kann. Es gibt keine Filialen und auch keine Einlagen von Kunden. Die Förderbank finanziert sich beziehungsweise ihr Geschäft fast komplett über internationale Kapitalmärkte.

Das Förderprogramm Erneuerbare Energien 270 macht Anlagen in der Finanzierung günstiger, da die Zinsen gesenkt sind. Im Jahr 2021 wurden auf diese Weise über 6.000 neue Photovoltaikanlagen gefördert. Die Kredite beliefen sich auf eine Höhe von mehr als 300 Millionen Euro.

Das Darlehen bei der KfW kann für die Finanzierung einer Photovoltaikanlage, eines Batteriespeichers oder auch von beidem beantragt werden. Die Förderung beschränkt sich nicht ausschließlich auf die Anschaffung der Anlage, sondern berücksichtigt auch die Kosten für Planung, Projektierung und Installation der Photovoltaikanlage.

Außerdem gilt der Kredit der KfW auch für gebrauchte Anlagen, sofern diese noch nicht für ein Jahr am Netz sind oder eine alte Anlage so modernisiert wird, dass sich dadurch die Leistung erhöht. Ausgenommen sind auch Nachfinanzierungen bereits begonnener beziehungsweise abgeschlossener Vorhaben und Umschuldungen. 

Die Mindestlaufzeit beträgt generell 2 Jahre. Die Zinsen sind vom Einzelfall abhängig, liegen aber im besten Fall bei ungefähr 4 Prozent. Der Antrag auf den Förderkredit kann direkt auf der Seite der KfW vorbereitet werden. Der Antrag selbst wird aber über die Hausbank bei der KfW eingereicht. Das sollte geschehen, noch bevor die Anlage gekauft wird. 

Zuschüsse für die Beratung zu Solaranlagen

Bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage stellen sich im Vorfeld wichtige Fragen. Diese wären unter anderem:

Lohnt sich eine Photovoltaikanlage für mein Haus?

  • Wie groß muss die Anlage sein?
  • Mit oder ohne Speicher?
  • Wie hoch ist der Stromverbrauch bisher im Jahr?
  • Sollte die Heizung ausgetauscht werden, um mehr von der Anlage zu profitieren?

Diese und weitere Fragen können bei einer professionellen Beratung geklärt werden. Für die Kosten dieser Beratung gibt es ebenfalls staatliche Förderungen. 
Beispielsweise bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Beratung vor Ort an, bei der zusätzlich ein individueller Sanierungsplan erstellt wird. Bei dieser Beratung werden bis zu 80 Prozent der Beratungshonorars übernommen. Höchstens aber 1.300,00 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und 1.700,00 Euro bei Wohngebäuden mit mindestens drei Wohneinheiten. 
Das Bundesministerium für Wirtschaft fördert außerdem die Energieberatung der Verbraucherzentralen

Staatliche Förderungen für Photovoltaik nach Bundesland

Die 16 Bundesländer in Deutschland können eigenen Förderprogramme aufstellen. Wie diese aussehen, wie hoch die Zuschüsse ausfallen und was genau dabei bezuschusst wird, dürfen die Länder frei entscheiden. 
Die meisten Bundesländer haben in der Vergangenheit vor allem die Anschaffung der Batteriespeicher gefördert. Allerdings wurden diese Förderprogramme größtenteils eingestellt, da die Fördermittel aufgebraucht sind.

Die meisten Förderprogramme finden auf kommunaler Ebene statt. Zahlreiche Kommunen und Städte in allen Bundesländern Deutschlands haben eigene Förderprogramme aufgezogen.

Vor allem für die kleineren Balkonkraftwerke – Solaranlagen für den Balkon – gibt es viele Förderungen.

Im Jahr 2023 beschränken sich die Förderungen bislang auf wenige Bundesländer. Auf Landesebene gibt es also nur noch wenige Zuschüsse für die Anschaffung und Installation einer Photovoltaikanlage.

Für die noch bestehenden Förderungen ist es immer eine Voraussetzung, dass die entsprechende Anlage mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden ist. Außerdem muss die Anlage natürlich im entsprechenden Bundesland installiert werden. Es ist also nicht möglich, Förderungen aus einem anderen Bundesland zu beziehen und die Anlage dann in einem Bundesland, das keine Fördermittel zur Verfügung stellt, in Betrieb zu nehmen. In einigen Bundesländern gibt es Förderungen für Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher oder beides. Es empfiehlt sich, je Bundesland aktuelle Informationen einzuholen. Hier ein Beispiel aus Berlin:

Förderungen für Photovoltaik in Berlin

Berlin fördert sowohl Photovoltaikanlagen als auch Stromspeicher.
Im Juli 2022 wurde in Berlin das Solar-Plus-Programm vom zuständigen Senat beschlossen und seit dem 1. September 2022 ist es aktiv. Der Antrag wird bei der Investitionsbank Berlin-Brandenburg (IBB) eingereicht. Ausführliche Informationen zu den Förderungen finden Sie hier.

 

Kommunale Förderungen für Photovoltaik

Wie bereits erwähnt, gibt es auch kommunale Förderprogramme der Städte. Diese alle aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen. Am besten informieren Sie sich selbst, ob an Ihrem Standort Förderungen möglich sind.
Eine Auswahl von Städten, die Förderungen für PV-Anlagen und Stromspeicher bereitstellen, wollen wir Ihnen hier aber trotzdem präsentieren:

Förderungen für Photovoltaik in Bonn

Bonn fördert Photovoltaikanlagen mit bis zu 300 Euro pro installiertem Kilowatt Peak und für Solarthermie-Anlagen 150 Euro pro installiertem Quadratmeter Absorberfläche.

Förderungen für Photovoltaik in Braunschweig

Die Stadt Braunschweig fördert Anlagen und Speicher mit pauschalen Beträgen, sofern der Antrag von Hauseigentümer, Hausmieter oder Hauspächter gestellt wird. Zur Förderkulisse 2025 gibt die Stadt Braunschweig einen Überblick. Anträge können laut Infos der Stadt Braunschweig ab 1. April 2025 gestellt werden.

Förderungen von Photovoltaik in Darmstadt

Darmstadt stellt eine Förderung für Hausbesitzer, Hausmieter, Hauspächter und auch kleine und mittlere Unternehmen bereit. Eine neue PV-Anlage wird mit bis zu 6.000,00 Euro gefördert. Jeweils 200,00 Euro pro kWp. Bis zu einer Größe von 30 kWp kann also ein Antrag gestellt werden.

Förderungen für Photovoltaik in Düsseldorf

Die Maximalförderung in Düsseldorf beträgt 10.000,00 Euro. Bei Batteriespeichern werden 250,00 Euro pro kWh bereitgestellt bis max. 10.000 Euro. Allerdings gibt es dafür einige Bedingungen. Mehr Informationen gibt die Stadt Düsseldorf.

Förderungen für Photovoltaik in Freiburg

Die Stadt Freiburg gibt eine Mindestförderung von 200,00 Euro für Photovoltaikanlagen, die über die gesetzliche Mindestgröße hinausgehen. Das bedeutet, dass jede Anlage mit mindestens 200,00 Euro gefördert wird. Der Zuschuss kann aber auch bis 1.500,00 Euro hochgehen. Ansonsten gibt es über das Programm „Klimafreundlich wohnen“ 150,00 Euro Zuschuss pro kWh. Auch hier ist der Maximalbetrag 1.500,00 Euro. Darüber hinaus förderte die Stadt bis 31.12.2023 sogar die Erstellung der ersten Steuererklärung mit Solaranlage.

Förderungen für Photovoltaik in Köln

Köln fördert seit 02.10.2023 über das Förderprogramm „Photovoltaik – klimafreundliches Wohnen“ sowohl Mieter als auch Eigenheimbesitzer. Über das Programm „Photovoltaik – klimafreundliches Arbeiten“, werden auch Photovoltaik-Anlagen auf Gewerbeimmobilien von Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bezuschusst. PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWp werden mit 300 Euro pro kWp bezuschusst. Anlagen mit einer Leistung von 10 bis 50 kWp werden mit 250 Euro pro kWp bezuschusst. Für aktuelle Informationen zur Antragstellung ab 2025 informiert die Stadt Köln.

Förderungen für Photovoltaik in München

In München konnten Anträge auf „Förderung von Photovoltaikanlagen“ gestellt werden bis zum 9.12.2024. Doch laut Stadtratsbeschluss vom 18.12.2024 ist die Förderung für Photovoltaikanlagen außer Kraft gesetzt. Deshalb kein Antrag mehr gestellt werden. Doch bereits gestellte Anträge behalten ihre Gültigkeit.

Förderungen für Photovoltaik in Münster

Die Stadt Münster, fördert ab 2024 keine Photovoltaikanlagen mehr. Bis 2023 hatte die Stadt Münster 300,00 Euro pro kWp Zuschuss für PV-Anlagen an Hausfassaden, bei Mehrfamilienhäusern und auf Gründächern gefördert.

Förderungen für Photovoltaik in Stuttgart

Die Stadt Stuttgart geht bei der Förderung einen etwas anderen Weg. Sie fördern nur die Installationskosten für Solaranlagen. Dazu gehören beispielsweise der Gerüstbau, ein neuer Zählerschrank, Schutz vor Blitzeinschlägen oder auch eine sogenannte Ertüchtigung des Daches, damit dieses die Anlage auch tragen kann. 

Dabei übernehmen sie 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Pro kWp installierter Leistung sind maximal 350 Euro für Dachanlagen drin und 450 Euro für PV-Anlagen an der Fassade oder über einer Grünfläche auf dem Dach. 

Eine neue Förderung ist die von PV-Anlagen zur Volleinspeisung. Hier wird der gesamte Strom deiner PV-Anlage ins allgemeine Stromnetz abgegeben. Wenn dies für mindestens 10 Jahre getan wird, winkt eine Förderung von bis zu 600 Euro je kWp, bei einer Anerkennung von 100% der förderfähigen Kosten.